Immer weniger Allgemeinchirurgen in der Fläche
Geschrieben am 28-03-2019 |
Berlin (ots) - Expertenstatement: BDC kritisiert undifferenzierte
Bedarfsplanung
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die flächendeckende
Patientenversorgung durch Fachärzte zu verbessern, auch in der
Chirurgie. Die neue Bedarfsplanung wird nach der Zusammenlegung von
Chirurgie und Orthopädie in den kommenden Jahren allerdings dafür
sorgen, dass immer mehr klassisch chirurgisch ausgerichtete
Facharztsitze von Orthopäden/Unfallchirurgen abgelöst werden. "Der
BDC fordert eine genauere Definition des Bedarfs von
grundversorgenden Praxen in der Allgemeinchirurgie und der
Orthopädie/Unfallchirurgie und die Berücksichtigung spezieller
Versorgungserfordernisse", erklärt BDC-Vizepräsident Dr. med. Jörg-A.
Rüggeberg.
Die neuen Bedarfsplanungsrichtlinien würden im Prinzip den
Vorgaben einer neuen Weiterbildungsordnung folgen, die weder den
Orthopäden noch den Chirurgen kenne, sondern insgesamt acht
Subspezialisierungen im Gesamtgebiet Chirurgie. "Insofern ist eine
Zusammenlegung richtig, aber nur unter der Maßgabe einer
differenzierten Bedarfsanalyse. Wir müssen dafür sorgen, dass
einerseits die Grundversorgung (Allgemeinchirurgie und
Unfallchirurgie/Orthopädie) sichergestellt wird und andererseits
Spezialversorger wie zum Beispiel Gefäß-, Kinder-, Viszeral- oder
Plastische Chirurgen ausreichend berücksichtigt werden", erklärt der
Vizepräsident des BDC.
Insgesamt steigen zwar die Arztzahlen in Deutschland, allerdings
sinkt die Zahl der bisherigen chirurgischen Kassenarztsitze im
Gegensatz zu orthopädischen. Laut Rüggeberg sei das die Folge des
Beschlusses durch den Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA) vom
21.12.2004, in dem die neuen Fachärzte für Orthopädie und
Unfallchirurgie der Arztgruppe der Orthopäden zugeordnet werden. Bei
einer Übernahme eines Chirurgensitzes würde dieser Sitz automatisch
in einen Orthopädensitz umgewandelt.
Der neue Beschluss des G-BA zur Zusammenlegung der Planungsgruppen
führe nun dazu, dass sich die Entwicklung für die originäre
chirurgische Versorgung in der Fläche verschlechtere. Chirurgensitze
würden von neuen Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie
übernommen und deswegen von der Planungsgruppe Chirurgie in die
Gruppe Orthopädie wandern. "Es stehen Tür und Tor offen,
Chirurgensitze zu besetzen - ohne Berücksichtigung der Versorgung.
Das wird langfristig zur chirurgischen Unterversorgung führen.
Bislang ist auch kein Ausgleichsmodell bekannt."
Der BDC fordert daher eine Differenzierung der Bedarfsplanung
vorzunehmen in wohnortnah zu planende Grundversorger
(Allgemeinchirurgen und Orthopäden/Unfallchirurgen) sowie
überregional zu planende Spezialversorger (Gefäß-, Kinder-,
Viszeral-, Plastische Chirurgen).
"Chirurgie und Orthopädie sind zwar ein Fach, haben aber sehr
unterschiedliche Versorgungsaufgaben", so Rüggeberg. "Der gewünschte
Vorteil durch zunehmende Spezialisierung darf nicht zum
Versorgungsnachteil für unsere Patienten werden."
Pressekontakt:
Julia Weilbach
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 030/28004-200
Fax: 030/28004-108
weilbach@bdc.de
www.bdc.de
Original-Content von: Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), übermittelt durch news aktuell
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