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Innovative Start-up-Szene von Cyber-Angriffen besonders betroffen / Schwachstelle liegt im zugekauften Produkt / Mitbewerber aus dem Ausland versuchen, an das Know-how der Unternehmen zu gelangen (FOT

Geschrieben am 01-04-2019

Frankfurt am Main (ots) -

Die zunehmende Digitalisierung stellt die Industrie in Deutschland
in Fragen der IT-Sicherheit vor immer neue Probleme, für viele wird
sie zur Gefahr. 73 Prozent der Unternehmen mit mehr als 5.000
Mitarbeitern waren bereits Opfer von Cyber-Angriffen. Auch kleine
Unternehmen, mit bis zu 50 Mitarbeitenden, die vor allem aus der
innovativen Start-up-Szene kommen, sind in hohem Maße betroffen. 37
Prozent sagen, sie wurden schon einmal attackiert. Das ist das
Ergebnis des VDE Tec Reports 2019, einer Umfrage des
Technologieverbandes VDE unter den 1.300 Mitgliedsunternehmen und
Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik. "Alarmierend ist,
dass 81 Prozent der Befragten als Schwachstelle und Einfallstor für
die Angriffe zugekaufte Produkte nennen. Im vergangenen Jahr lag
dieser Wert bei 68 Prozent. Wir können nur eindringlich davor warnen,
unbekannte, ungesicherte und nicht zertifizierte Produkte zu
verwenden", sagt der CEO des VDE, Ansgar Hinz, bei der Vorstellung
der Ergebnisse auf der Hannover Messe. Man mache es Cyber-Kriminellen
sonst sehr leicht, wertvolle Daten abzugreifen, zu kopieren und zu
rauben. "Wir müssen zudem davon ausgehen, dass die Dunkelziffer
betroffener Unternehmen und Hochschulen weitaus höher ist. Einige
Unternehmen und Hochschulen haben gar keinen Überblick darüber, ob
sie schon einmal Ziel eines Cyber-Angriffs waren oder sie reden nicht
darüber, um nach außen hin weiter als stark und sicher zu gelten",
gibt Ansgar Hinz zu bedenken.

Organisierte Kriminalität und Mitbewerber zapfen Know-how an

Auffällig ist, dass bei jedem zweiten Unternehmen (50 Prozent) mit
bis zu 50 Mitarbeitern die Täter aus dem Bereich der organisierten
Kriminalität kommen, sie sind erpresst worden. Jeder vierte Angriff
wurde von Mitbewerbern verübt. Es scheint offensichtlich, dass
Konkurrenten vor allem aus dem asiatischen Raum, aus Russland und
Indien mit den Cyber-Angriffen an das Know-how der deutschen
Unternehmen, darunter die Start-up-Szene, und Hochschulen
heranwollen. Bei den Unternehmen ist der Mensch, also die
Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter, das größte Sicherheitsrisiko (69
Prozent). Infektionen mit Schadsoftware (59 Prozent) und die
Erpressung mittels Trojaner (51 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei
und drei und werden meistens von den Beschäftigten unwissentlich
unterstützt, indem sie schadhafte Dateien und Produkten die Tür in
das eigene System öffnen. Weitere Sicherheitsrisiken sind Angriffe
über Internet-verbundene Steuerungskomponenten, über
Office-/Enterprise-Netze, externe Hardware oder der Einbruch über
Fernwartungszugänge. 73 Prozent der Unternehmen sind überzeugt, dass
viele mit Blick auf die wachsenden Anforderungen an IT-Sicherheit
finanziell und personell überfordert sind.

60 Prozent der Hochschulen investieren nichts in IT-Sicherheit

27 Prozent der Hochschulen waren bereits Opfer eines
Hacker-Angriffs, über die Hälfte weiß es allerdings nicht. Keine der
angegriffenen Hochschulen konnte herausfinden, woher die Täter
stammten. Die größte Bedrohung stellt für sie die Infektion mit
Schadsoftware (73 Prozent) und die Erpressung mit Hilfe von Trojanern
dar. Auf Rang drei steht das menschliche Versagen (60 Prozent).
"Erschreckend ist, dass 60 Prozent der Hochschulen nichts in die
IT-Sicherheit investieren. Zum Vergleich: Lediglich sechs Prozent der
kleinen Unternehmen (mit bis zu 50 Mitarbeitern) schützen sich nicht
vor Cyber-Attacken. Das Verhalten der Hochschulen ist grob
fahrlässig", warnt der VDE-Chef. 20 Prozent der Hochschulen sagen,
sie haben kein Budget, um sich zu schützen.



Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel.: 0175 1874333, E-Mail: melanie.unseld@vde.com

Original-Content von: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, übermittelt durch news aktuell


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