NOZ: Gülle-Streit mit EU-Kommission: FDP fordert europaweit einheitliches Nitrat-Messnetz
Geschrieben am 02-04-2019 |
Osnabrück (ots) - Gülle-Streit mit EU-Kommission: FDP fordert
europaweit einheitliches Nitrat-Messnetz
Unionspolitiker sprechen sich für Dünge-Moratorium aus
Osnabrück. Die FDP im Bundestag hat im Streit um den Zustand des
deutschen Grundwassers den Aufbau eines europaweit einheitlichen
Nitrat-Messnetzes gefordert. Der agrarpolitische Sprecher Gero Hocker
sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Der Nitratgehalt des
Grundwassers muss künftig EU-weit vergleichbar sein." Die Union
brauche ein Messnetz "auf wissenschaftlicher Grundlage ohne
Beeinflussung durch die Politik", forderte Hocker.
Aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage des
Parlamentariers geht hervor, dass die Nitrat-Werte europaweit nur
bedingt vergleichbar sind. Klar wird auch: Die Messstellen-Dichte in
Deutschland pro 1000 Quadratkilometern zählt zu den geringsten
europaweit. Nur in Finnland, Schweden und Litauen wird laut Übersicht
der EU-Kommission an noch weniger Punkten gemessen. Da deutsche
EU-Nitratmessnetz umfasst laut Bundesregierung aktuell 697
Messstellen.
Der Europäische Gerichtshof hatte Deutschland wegen mangelhaftem
Grundwasserschutz verurteilt. Die Bundesregierung unterbreitete der
EU-Kommission Vorschläge zur Verschärfung der deutschen Düngeregeln.
Diese wies die Kommission in Teilen als ungenügend zurück, Landwirte
wiederum empfinden sie als existenzgefährdend und wollen am
Donnerstag in Münster demonstrieren.
Unterdessen haben führende Agrarpolitiker der Union ein
Nitrat-Moratorium gefordert. Gitta Connemann, Albert Stegemann (beide
CDU) und Marlene Mortler (CSU) haben ihre Parteikollegen im
Europäischen Parlament aufgefordert, sich dafür bei der EU-Kommission
einzusetzen. Das hatten auch Niedersachsens Landwirtschaftsministerin
Barbara Otte-Kinast (CDU) und ihre bayrische Amtskollegin Michaela
Kaniber (CSU) gefordert. Kaniber teilte auf Anfrage der "NOZ" mit:
"Was ich nicht verstehen und akzeptieren kann, ist, dass man nicht
erst die Wirksamkeit dieser massiven Einschnitte evaluiert, sondern
jetzt weiter draufsatteln will."
Die Unionspolitiker wollen zunächst abwarten, ob die verschärfte
Düngeverordnung möglicherweise doch wirkt. Den nächsten Nitratbericht
müsste das Bundesumweltministerium 2020 an die EU-Kommission
übermitteln. Der letzte stammt aus dem Jahr 2016.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
680896
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Union der Mitte warnt vor Eindruck des Rechtsrucks der CDU unter Kramp-Karrenbauer Düsseldorf (ots) - Im liberalen Lager der Union regt sich Unmut
über die konservative Wirkung des Kurses von Parteichefin Annegret
Kramp-Karrenbauer. "Wir dürfen nicht den falschen Eindruck erwecken,
dass die CDU nach rechts rückt", sagte Schleswig-Holsteins
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) als Vertreterin der Union der
Mitte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Sie forderte
Kramp-Karrenbauer zu einer Politik des Brückenbauens auf, die über
die Mitgliedschaft der CDU hinaus wirke. Es sei richtig gewesen, dass
sie mehr...
- NABU kritisiert desaströse Abstimmung im EU-Agrarausschuss zur künftigen Agrarpolitik Brüssel/Berlin (ots) - Der NABU kritisiert die heutige Abstimmung
des EU-Agrarausschusses zur künftigen Agrarpolitik ab 2021 scharf und
fordert einen grundsätzlichen Neustart der Verhandlungen nach der
Europawahl. "Heute hat die Mehrheit der Abgeordneten im
Agrarausschuss klar gemacht: Sie wollen keine umweltverträgliche
Landwirtschaft. Sie wollen weiter Subventionen an die Agrarindustrie
verteilen wie seit Jahrzehnten", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Mit ihrem Votum ignorierten die meisten Ausschussmitglieder das
alarmierende mehr...
- Klimabilanz für 2018 bedeutet keine Entwarnung - Deutsche Umwelthilfe fordert vom Klimakabinett wirksame Maßnahmen für alle Sektoren Berlin (ots) - Umweltbundesamt veröffentlicht nationale
Klimabilanz für 2018 - Rückgang der Treibhausgase mehrheitlich dank
der milden Witterung - Emissionen im Verkehr leicht rückgängig -
Klimaziele 2020 rücken aufgrund tatenloser Politik in weite Ferne -
Minister Scheuer hält schützende Hand über Automobilindustrie und
verhindert wirksamen Klimaschutz im Verkehr
Für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verdeutlicht die heute von
Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA)
veröffentlichte vorläufige Klimabilanz für 2018 mehr...
- NOZ: Confiseriehersteller Leysieffer meldet Insolvenz an Osnabrück (ots) - Confiseriehersteller Leysieffer meldet Insolvenz
an
Familienunternehmen aus Osnabrück soll in Eigenverwaltung saniert
werden
Osnabrück. Der bundesweit bekannte Confiseriehersteller Leysieffer
hat nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Insolvenz
angemeldet. Von der Zahlungsunfähigkeit sind 350 Mitarbeiter
betroffen, davon etwa ein Drittel am Stammsitz in Osnabrück. Vor dem
Amtsgericht wurde am Dienstag ein Antrag auf Sanierungsverfahren in
Eigenverwaltung gestellt. In einer der "NOZ" vorliegenden mehr...
- Brüderle: "Zwangskollektivierung hat schon früher zu nichts geführt" / Zumeldung zu "BDA - Verstaatlichung von Arbeitgeberverbänden nicht im Geiste des Grundgesetzes" Berlin (ots) - Zur Stellungnahme der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände zur staatlich verordneten Gründung
eines neuen Arbeitgeberverbandes in der Pflege erklärte bpa
Arbeitgeberverbandspräsident Rainer Brüderle:
"Was das Gutachten von Professor Udo Di Fabio in der letzten Woche
schon deutlich gemacht hat, wird heute von der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände bestätigt. Die Zwangskollektivierung
verschiedener Arbeitgeber in einem neuen Arbeitgeberverband durch den
immensen Druck der Bundesregierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|