Allg. Zeitung Mainz: Typisch deutsch / Markus Lachmann zu E-Rollern
Geschrieben am 03-04-2019 |
Mainz (ots) - Wer einmal mit dem E-Roller gefahren ist, weiß: Die
Dinger machen mordsmäßig Spaß. Und sie sind einfach zu bedienen. Doch
wie so oft sind andere Länder weiter als Deutschland - die USA
sowieso, auch das kleine High-Tech-Land Israel. Dort wird gerollt,
was das Zeug hält. Es ist deshalb gut, dass es jetzt in Deutschland
losgeht. Dabei kann man von den Erfahrungen des Auslandes lernen. In
Tel Aviv sind E-Roller nicht beleuchtet, sie sind lautlos und
unverschämt schnell. Sprich gefährlich. Israel hat die Regeln für
E-Roller verschärft, weil die Zahl der schweren Unfälle stark
gestiegen ist. Städte wie San Francisco sind auf die Bremse getreten.
Dort standen zu viele E-Roller auf den Bürgersteigen herum und wurden
zur Stolperfalle. Es ist klar, dass es auch hierzulande Roller-Regeln
bedarf, um andere Verkehrsteilnehmer zu schützen, gerade die
Fußgänger. Leider geschieht dies wieder mit typisch deutscher
Gründlichkeit - es hätte nur noch gefehlt, dass der Gesetzgeber die
Farbe der Felgen und die Melodie der Klingel vorschreibt. Während
also die Regulierung übertrieben wird, werden die ökologischen
Aspekte der E-Roller völlig überbewertet. Mit dem Roller wird man
nicht weite Strecken über Land zur Arbeit tuckern. Er ist vor allem
für die Nutzung in den Städten geeignet. Eine Verkehrswende wird es
damit nicht geben. Bleibt also der Spaßfaktor. Lassen wir uns trotz
deutscher Bürokratie nicht die Vorfreude auf die neue E-Roller-Ära
verderben.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de
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