BERLINER MORGENPOST: Handeln statt demonstrieren / Kommentar von Jens Anker
Geschrieben am 06-04-2019 |
Berlin (ots) - Wer 35.000 Menschen auf die Straße bringt, der
trifft mit seinem Anliegen einen Nerv der Stadt. Viele Berliner haben
angesichts der rasant steigenden Mieten die Sorge, sich bald die
eigene Wohnung nicht mehr leisten zu können, und immer mehr junge
Menschen haben Probleme, überhaupt eine geeignete Wohnung zu finden.
Die Demonstration gegen Mietenwahnsinn am Sonnabend hat gezeigt, wie
ernst die Lage ist.
Seit nunmehr zehn Jahren ist bekannt, dass es in Berlin an
Wohnungen fehlt; unter anderem, weil jedes Jahr deutlich mehr
Menschen in die Stadt ziehen als sie verlassen. Der Druck auf den
Wohnungsmarkt steigt. Der Berliner Senat hat es aber versäumt,
rechtzeitig dagegen vorzugehen. Alle Appelle, endlich mehr
landeseigene Wohnungen zu bauen, um so auf die Entwicklung der Mieten
einwirken zu können, verhallten nahezu ungehört.
Das fällt den Regierenden jetzt auf die Füße. Es mutet hilflos an,
wenn Vertreter von SPD, Grünen und Linken nun versuchen, die Stimmung
aufzugreifen und sich an der Demonstration beteiligen, sind sie doch
- wie die beiden Senate davor - verantwortlich für die herrschende
Wohnungsnot.
Wie sehr der Senat die Stimmung in der Stadt unterschätzt hat,
zeigt auch, dass sogar ein Volksbegehren zur Enteignung großer
Wohnungsunternehmen Aussichten hat, erfolgreich zu verlaufen.
Enteignungen lösen aber kein einziges der derzeit bestehenden
Probleme. Es handelt sich um teure Symbolpolitik.
Statt sich also mit den Demonstranten vermeintlich zu verbünden,
sollte der Senat endlich das umsetzen, was schon lange dringend
notwendig ist: Den Neubau von Wohnungen voranzubringen. Schon längst
hätten die dafür notwendigen Flächen identifiziert und erschlossen
werden können. Dass das bislang nicht geschehen ist, ist ein
andauernder Skandal.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
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