Rheinische Post: Negativzinsen belasten Rentenversicherung mit netto 54,5 Millionen Euro 2018
Geschrieben am 12-04-2019 |
Düsseldorf (ots) - Negativzinsen belasten zunehmend auch deutsche
Sozialversicherungen und staatliche Fonds. Allein die
Rentenversicherung verlor dadurch im vergangenen Jahr netto 54,5
Millionen Euro. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums
auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. Der Gesundheitsfonds der
gesetzlichen Krankenversicherung verbuchte demnach negative Erträge
von netto 9,2 Millionen Euro. Auch der Ausgleichsfonds der
Pflegeversicherung machte ein Minus von sechs Millionen Euro. Wegen
der andauernden Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)
haben viele Banken Negativzinsen für Geldkonten eingeführt.
Leidtragende sind private Kunden und Unternehmen, aber auch der
Staat. Denn die Rücklagen der Rentenversicherung und auch die Gelder
von Staatsfonds liegen auf Bankkonten. Die vom
Bundesfinanzministerium in seiner Antwort aufgelisteten Verluste sind
Netto-Beträge, weil Aufwendungen durch Negativzinsen mit Zinserträgen
der Fonds an anderer Stelle verrechnet werden. Auch 2017 hatte die
Rentenversicherung der Antwort zufolge netto 9,5 Millionen Euro
Verlust durch Negativzinsen eingefahren. Brutto hatte sie sogenannte
negative Vermögenserträge von 49 Millionen Euro verbuchen müssen, wie
zuerst das "Handelsblatt" im Sommer 2018 berichtet hatten. "Draghis
Nullzinspolitik hat zunehmend negative Folgen für die
Sozialversicherungen in Deutschland", sagte der FDP-Politiker Frank
Schäffler.
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Rheinische Post
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