NOZ: Schwesig fordert Kehrtwende in Wohnungspolitik
Geschrieben am 13-04-2019 |
Osnabrück (ots) - Schwesig fordert Kehrtwende in Wohnungspolitik
SPD-Vize: Müssen mehr Wohnungen in öffentliche Hand bekommen, um
Mietexplosionen zu stoppen - Scharfe Vorwürfe an Union im
Grundrentenstreit - Demonstrierende Schüler "klasse"
Osnabrück. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig fordert angesichts steigender Mieten eine Kehrtwende in der
Wohnungspolitik: "Wir müssen es schaffen, mehr Wohnungen in die
öffentliche Hand zu bekommen, denn nur so können weitere
Mietexplosionen und Spekulation verhindert werden", sagte die
stellvertretende SPD-Vorsitzende im Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung". "Die Politik darf nicht länger zusehen, sondern
muss handeln!"
Mit Blick auf die erhitzte Debatte über Enteignungen sagte
Schwesig zwar, durch Zwangsenteignungen von Immobilienfirmen würde
"nicht eine einzige neue bezahlbare Wohnung geschaffen". Gleichwohl
wollten viele Bürger, "dass der Staat viel mehr steuert und nicht
alles dem Markt überlässt. Dieser Gedanke steckt hinter der
Enteignungsdebatte". Deswegen brauche der Staat "eine ausreichend
große Kontrolle über Grund und Boden".
Im Grundrenten-Streit mit der Union erhöhte die
SPD-Vizevorsitzende den Druck auf den Koalitionspartner: 750.000
Ostdeutsche hätten sich insbesondere in den Jahren nach der Deutschen
Einheit mit niedrigsten Löhnen durchschlagen müssen. "Wir dürfen
diejenigen, die den Aufbau geleistet haben, doch jetzt nicht mit
kümmerlichen Renten hängen lassen", sagte Schwesig. "Es wird Zeit,
dass sich auch die CDU/CSU zu den Lebensleistungen der Ostdeutschen
bekennt. Worthülsen und Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit reichen
da nicht."
Gerade die Menschen im Osten hätten oft kein zusätzliches
Vermögen, keine Mieteinkünfte oder Betriebsrenten. "Wenn wir ihnen
helfen, bekämpfen wir natürlich auch Altersarmut", verteidigte
Schwesig die Grundrenten-Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil
(SPD).
In der Diskussion über die Pflegefinanzierung bekräftigte Schwesig
die SPD-Forderung nach einer Begrenzung der Heimkosten für
Bedürftige. "Kleine und mittlere Renten werden von den
Pflegeheimkosten aufgefressen. Wenn es wegen der endlich steigenden
Löhne für die Pflegekräfte künftig noch teurer wird, muss das bezahlt
werden und darf nicht den Pflegebedürftigen aufgehalst werden", sagte
die Regierungschefin aus Schwerin. "Deswegen brauchen wir einen
Deckel für die Eigenanteile."
Rückendeckung gab Schwesig den Schülern, die freitags für mehr
Klimaschutz demonstrieren: "Der Jugend wurde immer wieder
vorgeworfen, sie interessiere sich nicht für Politik. Jetzt bringt
sie sich ein, das ist klasse!" Die "Fridays for Future"-Aktivisten
lud sie ein, "bald im Klima-Rat von Mecklenburg-Vorpommern
mitarbeiten". Auch als Mutter wäre sie einverstanden, wenn ihr Sohn
freitags demonstriere statt zur Schule zu gehen. "Wenn er das will,
kann er das tun!", sagte Schwesig.
Auch Andrea Nahles, die vor knapp einem Jahr zur SPD-Vorsitzenden
gewählt worden war, stärkte Schwesig den Rücken: "Andrea Nahles hat
dafür gesorgt, dass die SPD wieder klare Positionen entwickelt",
sagte die Ministerpräsidentin. "Wie oft hat sich die SPD über Hartz
IV gefetzt? Jetzt haben wir die Spaltung überwunden. Das ist ein
enormer Verdienst von Andrea Nahles, den ich ihr ganz hoch anrechne."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
682633
weitere Artikel:
- NOZ: Nur jedes neunte Hotel in Deutschland nachweislich behindertengerecht Osnabrück (ots) - Nur jedes neunte Hotel in Deutschland
nachweislich behindertengerecht
Zahlen des Hotelverbandes - Linke: Bund muss Barrierefreiheit im
Tourismus stärker fördern
Osnabrück. Nur jedes neunte aller Hotels in Deutschland ist
nachweislich zumindest teilweise behindertengerecht. Das geht aus
einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der
Linken-Fraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ)
vorliegt. Über amtliche Zahlen verfügt die Bundesregierung nicht, sie
muss daher auf mehr...
- NOZ: Niedersachsens Kultusministerium zieht um Osnabrück (ots) - Niedersachsens Kultusministerium zieht um
Ministerium will bisherige fünf Standorte mit rund 300
Mitarbeitern an neuem Ort bündeln
Osnabrück. Niedersachsens Kultusministerium zieht innerhalb der
Landeshauptstadt Hannover um. Das berichtet die "Neue Osnabrücker
Zeitung" unter Berufung auf das Ministerium. Demnach soll das Ressort
von Minister Grant Hendrik Tonne (SPD), welches bisher seinen
Hauptsitz am Schiffgraben hat, ab Mai in einen 1991 gebauten
Bürokomplex in der Hans-Böckler-Allee 1 umziehen. Mit der mehr...
- Rheinische Post: NRW will Impfpflicht für Kindergarten-Kinder Düsseldorf (ots) - Nach Brandenburg bereitet auch
Nordrhein-Westfalen eine generelle Impfpflicht gegen Masern für
Kinder in Kindergärten vor. Kinder- und Familienminister Joachim
Stamp (FDP) sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag): "Ich
bin für eine generelle Impfpflicht - das gilt auch für Kindergärten.
Wie wir das dort umsetzen, werden wir prüfen." Sein Kabinettskollege,
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), unterstützte Stamp.
Laumann sagte der Zeitung: "Ich bin für eine Impfpflicht." Er habe
Bundesgesundheitsminister mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Roth rät dem DFB zu einer "gemischten Doppelspitze" Saarbrücken (ots) - Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth
(Grüne) rät dem Deutschen Fußballbund (DFB), künftig auf eine
"gemischte Doppelspitze" zu setzen. Roth sagte der "Saarbrücker
Zeitung" (Samstag): "Wir Grüne haben damit sehr gute Erfahrungen
gemacht. Zwei Perspektiven, die Möglichkeit zum Austausch,
Arbeitsteilung - ich kann's nur empfehlen."
Auch spreche nichts dagegen, dass nach dem Rücktritt von Präsident
Reinhard Grindel der krisengeschüttelte Verband von einer Frau
geführt werde. Gefragt nach eigenen Ambitionen, mehr...
- rbb-exklusiv: Umweltministerin Schulze: Verkehrssektor in Sachen Klimaschutz "absolutes Sorgenkind" Berlin (ots) -
Sperrfrist: 13.04.2019 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) erwartet von
Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Vorschläge für mehr
Klimaschutz in seinem Ressort.
Das hat die SPD-Politikerin am Samstag im Inforadio vom rbb
deutlich gemacht. Der Verkehrsbereich sei beim Klimaschutz das
"absolute Sorgenkind". Wörtlich sagte Schulze weiter:
"Das ist der Bereich, wo wir am mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|