BERLINER MORGENPOST: Genugtuung für VW-Kunden / Kommentar von Dominik Bath
Geschrieben am 15-04-2019 |
Berlin (ots) - Volkswagen kämpft weiter mit den Folgen des
Skandals um illegale Abschalteinrichtungen. Immer wieder ist der
Autokonzern in den vergangenen Monaten von Gerichten in dieser Sache
verurteilt worden. Mal mussten die Wolfsburger Schadenersatz an
betroffene Kunden zahlen, mal wurden Geschädigten sogar neue Autos
zugesprochen. Dazu verurteilte das Berliner Landgericht jetzt auch
ein Autohaus aus der Hauptstadt: Schon im März sprachen die Juristen
einem Kläger ein neues Fahrzeug zu.
Hunderttausende weitere Verfahren sind vor deutschen Gerichten
anhängig. Zwar läuft die juristische Aufarbeitung in Deutschland erst
langsam an. Für die Kläger aber bedeuten Urteile wie das aus Berlin
eine späte Genugtuung. Denn Volkswagen wird für den begangenen Betrug
am Kunden endlich zur Verantwortung gezogen.
Dazu passt, dass auch die frühere Konzern-Spitze des Autobauers
juristische Konsequenzen befürchten muss: Am Montag erhob die
Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen den früheren
Konzernchef Martin Winterkorn und vier weitere Führungskräfte. Die
Vorwürfe lauten unter anderem: schwerer Betrug, Verstoß gegen das
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb und Untreue. Für Winterkorn
geht es jetzt vor allem um sein persönliches Lebenswerk. Volkswagen
hingegen dürfte der Dieselskandal auch in den nächsten Jahren weiter
viel Geld kosten.
Noch ärgerlicher ist für den Konzern aber die Tatsache, dass die
größte Verfehlung der Unternehmensgeschichte durch die Prozesse
weiter in den Schlagzeilen auftauchen wird. Auch, wenn
Volkswagen-Chef Herbert Diess zuletzt so oft von der neuen,
elektrischen Zukunft schwärmte: Die Vergangenheit wird der
Wolfsburger Autobauer so schnell nicht los.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
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