Nie wieder Rana Plaza, mehr Gebäudesicherheitsabkommen
Geschrieben am 24-04-2019 |
Berlin/Amsterdam/Dresden (ots) - Vor genau sechs Jahren starben
1.134 Näher*innen in den Trümmern eines Fabrikgebäudes in Savar,
Dhaka, Bangladesch. Mehr als 1.800 Menschen wurden verletzt. In dem
Gebäude "Rana Plaza" produzierten fünf Textilfabriken, viele für
große Modefirmen, deren Produkte auch in unseren Kleiderschränken
hängen.
Nach der Katastrophe beteuerte die gesamte Modeindustrie, "Nie
wieder Rana Plaza!" in die Realität umzusetzen. Doch wie sieht die
Situation heute aus? Sechs Jahre nach der schrecklichen Katastrophe
dominieren Repression und Armutslöhne die Industrie, und die in
Bangladesch erreichten Fortschritte, Fabriken sicher zu machen, sind
bedroht.
Das Bangladesch Gebäudesicherheitsabkommen wurde drei Monate nach
der Rana-Plaza-Katastrophe von Gewerkschaften und Modemarken
abgeschlossen. Die Clean Clothes Campaign war ebenfalls beteiligt.
Das Abkommen ist einmalig, weil es für die Unterzeichnenden
einklagbar ist.
Bislang wurden 1.600 Fabriken inspiziert. Von den 100.000
identifizierten Mängeln konnten 89 Prozent behoben werden. Über 50
Prozent der Fabriken aber haben immer noch kein adäquates
Feueralarmsystem und in 40 Prozent sind strukturelle Renovierungen
noch nicht fertiggestellt.
Bangladesch Gebäudesicherheitsabkommen in Gefahr - Leben der
Arbeiter*innen bedroht
Die Regierung Bangladeschs und der nationale Verband der
Textilproduzenten BGMEA wollen das Gebäudesicherheitsabkommen aus dem
Land verdrängen und somit die Weiterarbeit vor Ort unterbinden. Sie
wolle diese Arbeit selbst übernehmen, begründet die Regierung ihr
Vorgehen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie bewies jedoch, dass
Bangladeschs Regierung die Kapazitäten dazu fehlen, die Arbeit des
Abkommens auf gleichem Niveau fortzusetzen. Und vor allem: Sie hat
nicht den politischen Willen dazu. "Wenn das
Gebäudesicherheitsabkommen das Land verlassen muss, heißt das, wir
bringen die Arbeiterinnen und Arbeiter erneut in Lebensgefahr", sagt
Kalpona Akter, Arbeitsrechtsaktivistin der bangladeschischen
Organisation BCSW.
Schlimmste Repressionen in Bangladesch seit mehr als zehn Jahren
Letztes Jahr erhielten die Arbeiter*innen in Bangladesch zum
ersten Mal seit 2013 eine Erhöhung des Mindestlohns. Er liegt jedoch
immer noch unter einem Viertel eines existenzsichernden Lohns. Als
Arbeiter*innen im Januar gegen diese viel zu geringe
Mindestlohn-Anhebung auf die Straße gingen, begegnete ihnen die
Regierung mit Gewalt und Repression. Ein Arbeiter starb und viele
andere wurden verletzt. Über 65 Arbeiter*innen wurden verhaftet, mehr
als 11.600 wurden gekündigt und auf eine Schwarze Liste gesetzt.
Bundesregierung und EU müssen aktiv werden
Kurzfristig müssen Bundesregierung und EU das
Gebäudesicherheitsabkommen in Bangladesch stärken und dessen
intensive Fortsetzung fordern. Die Repression gegen Arbeiterinnen und
Arbeiter muss aufhören. Das deutsche Bündnis für nachhaltige
Textilien muss diese Anstrengungen wesentlich aktiver vorantreiben.
Langfristig ist eine verbindliche menschenrechtliche
Sorgfaltspflicht der Modemarken und -händler entlang ihrer
Lieferketten das Gebot der Stunde. Mehr einklagbare Abkommen und
Gesetze zur menschenrechtlichen Verantwortung der Modehändler entlang
ihrer Lieferketten müssen her, keine Siegel und Zertifikate.
Mehr Infos: https://cleanclothes.org/safety/protect-progress
Pressekontakt:
Artemisa Ljarja, Clean Clothes Campaign,
artemisa.ljarja@einewelt-sachsen.de, +49 178 823 30 79
Christie Miedema, Clean Clothes Campaign, christie@cleanclothes.org,
+31 6 42060638 or + 31-20-4122785
Original-Content von: Clean Clothes Campaign - Kampagne für Saubere Kleidung, übermittelt durch news aktuell
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