Statement Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische zum neuen offiziellen Referentenentwurf Provisionsdeckel
Geschrieben am 25-04-2019 |
München (ots) - Ideologie ersetzt Sachverstand?
Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische
Wieder einmal versuchen einige Politiker, sich auf Kosten einer
Berufsgruppe zu profilieren - und am Ende wird alles noch schlimmer.
SPD will Bürokratie-Monster schaffen
Aktuell ist das zu beobachten am finalen Referentenentwurf für
einen Provisionsdeckel, den das SPD-geführte Bundesfinanzministerium
gerade vorgelegt hat. Es gehe um Verbraucherschutz, so die
vorgeschobene Begründung.
In Wirklichkeit wird ein Bürokratie-Monster geboren, das nur
Schaden anrichtet und auf Kosten der mittelständisch geprägten
Versicherungswirtschaft geht. Wird hier bewusst versucht, eine
Branche zu zerstören?
Ideologie hebelt Verfassung aus
Zum einen ist es atemberaubend, wie selbstverständlich die
verfassungsrechtlich garantierte Gewerbefreiheit ignoriert wird und
sich Politiker über die offenkundige Rechtslage hinwegsetzen. Denn
aktuelle Rechtsgutachten kommen zu dem Ergebnis, ein Provisionsdeckel
ist verfassungsrechtlich wie europarechtlich unzulässig.
Zum andern macht es sprachlos, wie selbstverständlich das
Finanzministerium und seine Beamten mit einem Federstrich das
Einkommen ganzer Berufsgruppen beschneiden. Die
Versicherungsvermittler werden damit ins berufliche Abseits
geschoben. Schlimmer noch: Ihnen wird unterstellt, sie machten ihren
Job nicht richtig, dafür müssten sie kollektiv bestraft werden.
Was soll das?
Da ist viel Ideologie im Spiel, aber wenig Sachverstand. Tatsache
ist: Die überragende Mehrheit der Marktteilnehmer - Versicherer wie
auch Versicherungsvermittler - geht sehr verantwortungsbewusst mit
ihrem Auftrag und ihrem Beruf um. Gleichzeitig steigen Anforderungen
an Vermittler bei Themen wie Qualifizierung, Beratung und
Dokumentation.
Die Politik hat selbst immer wieder die Notwendigkeit privater
Altersvorsorge betont. Das heißt aber, die Menschen brauchen eine
sachgerechte und flächendeckende Beratung. Eine qualifizierte
Beratung hat einen wesentlichen Wert und kostet daher auch Geld.
Provisionen sind dabei eine wichtige Einnahmequelle für
Versicherungsvermittler.
Private Rentenversicherungen sind attraktiv, denn der Wert dieser
Art von Vorsorge besteht eben nicht nur in der Rendite während der
Ansparphase, sondern auch und gerade durch die damit verbundene,
lebenslange Rente. Allerdings ist die Vermittlung dieser Produkte
äußerst beratungsintensiv. Wird nun der zwischen Versicherer und
Kunden freiwillig vereinbarte Preis von staatlicher Seite nach unten
reguliert, führt das zwangsläufig zur einer Verschlechterung der
Beratungsqualität. Das schadet den Verbrauchern.
Lass mich in Ruh' ...
Der aktuelle Referentenentwurf greift wie selbstverständlich in
die unternehmerische Freiheit ein und nutzt noch nicht einmal dem
Verbraucher - denn der würde durch den Deckel gar nicht profitieren.
Es kommt noch absurder, scheinbar ist es für das von der SPD geführte
Ministerium auch kein Problem, in bestehende Verträge nachträglich
einzugreifen, zumindest muss so der Gedanke verstanden werden, dass
der gewünschte Deckel auch bei dynamischen Anpassungen von Verträgen
gelten soll, die schon vor längerer Zeit abgeschlossen wurden.
Billige Profilierung insbesondere auf Kosten der
Versicherungsmakler
Auch die rechtliche Ausrichtung, dass insbesondere ein
Versicherungsmakler klar Interessenvertreter seines Kunden sein muss,
scheint wenig zu interessieren, denn nun soll der Versicherer die
Qualität der Beratung beurteilen und seine Vergütung danach
ausrichten - ist es aber nicht gerade die Unabhängigkeit des Maklers
von einem Anbieter, die in den vergangenen Jahren auch rechtlich klar
herausgearbeitet wurde? Ist dem Makler nicht verboten worden,
Vorteile anzunehmen, die ihn in seiner Unabhängigkeit hinsichtlich
Produkt- und Anbieter behindern sollten?
Zunächst hört sich die Qualitätsorientierung ja ganz schlau an,
aber wäre damit nicht die Gefahr geboren, den Makler darüber über die
Vergütung ein Stück mehr "steuern" zu können? Und sollte nicht einzig
der Verbraucher die Qualität des von ihm selbst beauftragten Maklers
beurteilen und eben nicht der Anbieter des Produktes?
Populismus statt echter Lösungen
Abenteuerlich mutet im Übrigen schon die Begründung des Gesetzes
an. Denn hier wird darüber berichtet, dass es offensichtlich gilt,
einen Missstand abzustellen, einen Missstand, der allerdings weder
belegt noch weiter erläutert wird. Die objektiv bei BaFin oder
Ombudsman gemessenen Beschwerdequoten jedenfalls können es nicht
sein, denn die machen deutlich: Es gibt keinen Missstand.
Auch die Tatsache, dass die Provisionen durch das LVRG erheblich
reduziert wurden, scheint nicht zu interessieren. Oder die Zahlen und
die Fragen von Haftungszeiten beispielsweise werden schlicht nicht
verstanden. Wo Ideologen Gesetze erdenken, scheinen Fakten nicht mehr
relevant zu sein.
Und außerdem: Was wäre die Alternative zur persönlichen Beratung?
Eine Pseudo-Beratung durch menschenbefreite Computerprogramme,
anonyme Internetplattformen und undurchschaubare Algorithmen? Das
kann niemand ernstlich wünschen, nicht mal die SPD.
Pressekontakt:
Pressestelle der Unternehmensgruppe die Bayerische
Julia Rieger, Thomas-Dehler-Straße 25, 81737 München,
Telefon (089) 6787-8257, Telefax (089) 6787-718258
E-Mail: presse@diebayerische.de, Internet: www.diebayerische.de
Original-Content von: die Bayerische, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
683830
weitere Artikel:
- Weinberg: Anlaufstelle Kinderschutzverläufe startet Berlin (ots) - Perspektive von Betroffenen soll in Gesetzesreform
einfließen
Am heutigen Donnerstag startet die wissenschaftliche Anlaufstelle
Kinderschutzverläufe zur stärkeren Beteiligung der
Betroffenenperspektive im Gesetzgebungsverfahren. Dazu erklärt der
familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus
Weinberg:
"CDU/CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, die
Kinder- und Jugendhilfe zu reformieren und dabei vor allem auch die
Unterstützung von Eltern und den Schutz von Kindern und Jugendlichen mehr...
- Dämpfer für Rechtsradikale: Positive Reaktion des Paritätischen auf Mitte-Studie der FES Berlin (ots) - Angesichts der Ergebnisse der heute von der
Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichten Studie zur Verbreitung von
rechtsextremen, menschenfeindlichen und antidemokratischen
Einstellungen in der Gesellschaft appelliert der Paritätische
Wohlfahrtsverband an alle Bürgerinnen und Bürger, sich gemeinsam
entschlossen dem Hass und Ressentiments von Rechts entgegenzustellen
und couragiert für Offenheit, Vielfalt und Menschenrechte
einzutreten. Die Studie zeige, dass die ganz große Mehrheit der
Bevölkerung die Menschenwürde mehr...
- neues deutschland: Sudanesischer Aktivist: »Wir wollen keine halbe Revolution« Berlin (ots) - In der Tageszeitung "neues deutschland"
(Onlineausgab)spricht der aus Sudan geflüchtete Aktivist Adam Bahar
über die Rolle von Frauen und Queers in der Protestbewegung gegen den
ehemaligen sudanesischen Machthaber Omar al-Bashir und darüber, wie
es mit dem Widerstand weiter geht. Nachdem die Protestbewegung in
Sudan am Montag die Gespräche mit dem Militärrat über die Bildung
einer zivilen Übergangsregierung abgebrochen hat, plant sie, am
Donnerstag selbst eine Regierung zu benennen. An dem Prozess sollen
die Gewerkschaft mehr...
- Sozialverband: Weichen stellen für ein friedliches und soziales Europa (FOTO) --------------------------------------------------------------
Europawahl-Information
http://ots.de/wsXRVl
--------------------------------------------------------------
Berlin (ots) -
Vor der Wahl zum europäischen Parlament ruft der Sozialverband
Deutschland (SoVD) zur Wahlbeteiligung auf und stellt klare
Forderungen an die Europapolitik. "Europa steht vor der Entscheidung,
ob es eine Politik wählt, die den sozialen Frieden und damit den
Zusammenhalt der EU sichert", sagt SoVD-Präsident Adolf Bauer. Die
Alternative mehr...
- Giffey kontert Kritik an Kita-Gesetz: "Überwiegender Teil des Geldes wird für Qualität eingesetzt" Berlin (ots) - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat
am Donnerstag mit Bremen, als erstem Bundesland, einen Vertrag im
Rahmen des neuen Kitagesetzes unterschrieben.
Anlässlich dessen sagte Giffey am Donnerstag dem
ARD-Mittagsmagazin: "Die Vertragsverhandlungen sind noch nicht
abgeschlossen, aber wir können jetzt schon sagen, dass ein
überwiegender Teil des Geldes von den Ländern in die Qualität
eingesetzt wird". Damit widerspricht sie der Kritik, dass
Bundesländer das Gesetz mehrheitlich dafür nutzen könnten,
Kinderbetreuung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|