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phoenix-Sendung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit: Medien zwischen wachsender Bedrohung und Verantwortung

Geschrieben am 01-05-2019

Bonn (ots) - Welche Perspektiven haben Medien künftig im
Spannungsfeld zwischen gestiegenen Erwartungen der Bürger, aber auch
einer zunehmenden Beeinträchtigung der Arbeit von Journalisten?
Welche Rolle spielen soziale Netzwerke, sind sie Brutstätte von Hass
und Hetze auch gegen Journalisten, oder Ergänzung der
Meinungsbildung? Werden die weltweiten Versuche zunehmen, die
Freiheit von Recherche und Meinung einzuschränken, und welchen
Nachrichten dürfen wir künftig noch vertrauen? Diese Fragen
diskutierte eine Experten- und Journalistenrunde mit Moderator Helge
Fuhst bei phoenix anlässlich des Internationalen Tages der
Pressefreiheit am Freitag. Die Sendung "Zwischen Hass und
Meinungsfreiheit - Wie werden die Medien ihrer Verantwortung
gerecht?" ist schon jetzt online zu sehen unter www.phoenix.de und
wird am Donnerstag (2. Mai) im Rahmen des Themenabends "Wie mächtig
sind Medien?" um 21.45 Uhr bei phoenix ausgestrahlt.

Medienwissenschaftler Norbert Bolz und Stefan Aust, Herausgeber
der "Welt", mahnten Medienmacher und Journalisten, ihrer
Verantwortung gerecht zu werden. Der Begriff der Lügenpresse sei zwar
falsch, "aber an Lückenpresse, da ist was dran. Man weiß, dass etwas
passiert ist, man bringt es aber nicht aus Nachsicht auf die Bürger,
die das nicht verkraften können. Und so etwas ist gefährlich",
erklärte Bolz. "Welt"-Herausgeber Aust kritisierte das
Selbstverständnis vieler Journalisten. "Sie haben zu häufig ein
eigenes Sendungsbewusstsein." Etwa bei den sexuellen Übergriffen an
Silvester 2015 auf der Kölner Domplatte hätten viele Medien zu spät
und unvollständig berichtet. "Das wollte man alles nicht wahrhaben,
das passte in der Zeit des 'Refugees Welcome' nicht ins Bild", meinte
Aust.

ARD-Korrespondentin Golineh Atai warnte dagegen vor
journalistischer Zögerlichkeit, die nach den Silvester-Vorkommnissen
eingesetzt habe. "Es ist eine Übervorsicht entstanden, wir haben
überkorrigiert, in der Hoffnung, dass wir von denen, die uns als
links bezeichnen, verstanden werden und das Vertrauen wieder wächst."
Atai sah die klassische journalistische Arbeit weltweit zunehmend
durch Repressalien bedroht. Immer öfter sei auch das Leben der um
Aufklärung bemühten Journalisten in Gefahr.

"Panorama"-Moderatorin Anja Reschke mahnte, öffentlicher Druck
könne Fehlentwicklungen im Journalismus auslösen. Bei etlichen
Bürgern gebe es inzwischen eine gefühlte Wahrheit, "und dann haben
die Menschen eine große Erwartungshaltung, dass Journalisten auf
Dinge eingehen sollen, die es so aber gar nicht gibt". Diese
Problematik nehme zu. Die Chefredakteurin des Magazins "EDITION F",
Teresa Bücker, sah nicht bestimmte Versäumnisse von Medien als
ursächlich für einen Vertrauensverlust an. "Redaktionen treffen
offenbar nicht immer den Nerv ihrer Leser und verpassen zudem
Entwicklungen." In dieser Situation sei es wichtig, statt in
Hauptstadtbüros wieder stärker in Lokalredaktionen zu investieren,
weil die näher an den Menschen und deren Problemen seien.

Die Pressefreiheit werde auch benutzt, um Menschen zu
diskreditieren, glaubte der Repräsentant der "Republican Overseas",
der US-Geschäftsmann George Weinberg. Das Beispiel des Umgangs mit
dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump zeige, dass Grenzen
überschritten würden. "Wenn man sieht, wie negativ die Medien Trump
und seine Familie behandelt haben, dann wundert es einen nicht, dass
der US-Präsident dann auch zurückschlägt."



Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de
presse.phoenix.de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell


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