"Report Mainz": Fast jeder zweite Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn fühlt sich überlastet / Sendung: 7.5.2019, 21:45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey
Geschrieben am 07-05-2019 |
Mainz (ots) - "Report Mainz"-Social-Media-Umfrage /
Bahn-Aufsichtsrat: Tägliche Zugausfälle wegen Personalmangel /
Bahn-Experte fordert bezahlten Bereitschaftsdienst
Fast jeder zweite Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn fühlt sich
durch seine Arbeit überlastet. Das hat eine nicht-repräsentative
Social-Media-Umfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" unter
mehr als 200 Fahrdienstleitern ergeben. 30 Prozent von ihnen gaben
an, durch die Überlastung gesundheitliche Beschwerden zu haben. Knapp
jeder zehnte Fahrdienstleiter habe deshalb bereits
sicherheitsrelevante Fehler gemacht, sei zum Beispiel während der
Arbeit eingeschlafen, habe eine Weiche zur falschen Seite gestellt
oder einen Bahnübergang nicht geschlossen. Wegen des Personalmangels
sei fast jeder zweite in den vergangenen zwölf Monaten mindestens
einmal aus dem Urlaub gerufen worden, weil Dienste anderweitig nicht
hätten besetzt werden können.
Wegen des Personalmangels fallen nach Angaben des
Bahn-Aufsichtsrates und Betriebsratsvorsitzenden der DB-Regio Jürgen
Knörzer täglich Züge aus. "Alle Ressourcen werden knappgehalten und
Personal kostet Geld. Lange geht das nicht mehr gut."
Dirk Flege, Vorsitzender des Arbeitskreises "Fachkräfte" des vom
Bundesverkehrsministerium eingesetzten "Zukunftsbündnis Schiene",
fordert deshalb einen flächendeckenden, bezahlten
Bereitschaftsdienst. "Wenn einer krank wird, dann muss eine andere
Person sofort ansprechbar sein". Es müsse die Ausnahme bleiben, aus
dem Urlaub zurückgeholt zu werden.
Die Deutsche Bahn äußerte sich gegenüber "Report Mainz"
schriftlich zu den Ergebnissen der Umfrage unter Fahrdienstleitern.
"Gefährliche Ereignisse" gebe es nur "sehr selten". Außerdem verweist
das Unternehmen darauf, im vergangenen Jahr bundesweit 1.300
Fahrdienstleiter eingestellt zu haben. In diesem Jahr wolle die Bahn
22.000 neue Stellen schaffen.
Im Interview mit "Report Mainz" äußert sich Bahnexperte Dirk Flege
skeptisch: "Ob das am Ende des Jahres zu einer spürbaren Verbesserung
für die Bahnkunden führt, das wage ich zu bezweifeln." Viele dieser
Stellen ersetzten lediglich Bahnmitarbeiter, die den Konzern
verließen. "Wir werden weiter Mangel vor uns herschieben", sagte
Flege dem ARD-Politikmagazin.
Auf "Report Mainz"-Nachfrage räumt die Bahn ein: 13.000 der 22.000
neuen Mitarbeiter würden lediglich die voraussichtliche Fluktuation
abdecken, rund 20 Prozent davon seien rentenbedingte Abgänge. Neu
geschaffen würden tatsächlich nur rund 9.000 Stellen.
Zitate gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei.
Bei Rückfragen rufen Sie bitte in der Redaktion "Report Mainz" an:
06131 929-33351/2
http://x.swr.de/s/zto
Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
685273
weitere Artikel:
- NOZ: Probleme beim Lesen und Schreiben: GEW sieht "gesellschaftspolitischen Skandal" Osnabrück (ots) - Probleme beim Lesen und Schreiben: GEW sieht
"gesellschaftspolitischen Skandal"
Gewerkschaftsvorsitzende Tepe fordert mehr Geld für Weiterbildung
Osnabrück. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
bezeichnete es als "gesellschaftspolitischen Skandal, dass es in
einem reichen Staat wie Deutschland 6,2 Millionen funktionale
Analphabeten gibt". Gemeint sind damit Menschen, die geringe Lese-
und Schreibfähigkeiten haben. Gegenüber der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft, mehr...
- neues deutschland: Mietrechtsanwalt Solf: Bundesländer können Eigenbedarf einschränken Berlin (ots) - Am Mittwoch berät Berlins Stadtentwicklungsenatorin
Katrin Lompscher (LINKE) über einen gesetzlichen Mietendeckel.
Mietrechtsanwalt Henrik Solf denkt noch einen Schritt weiter. Im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Mittwochausgabe) sagt er: "Die Bundesländer könnten
womöglich auch den Eigenbedarf einschränken." Aus Sicht von Solf
könnten einzelne Bundesländer Eigenbedarfskündigungen in Härtefällen
verbieten. "Und dann sagt man beispielsweise, als Härtefall gilt,
wenn mindestens mehr...
- NOZ: Leo-Studie: Verband Bildung und Erziehung fordert mehr individuelle Förderung an Schulen Osnabrück (ots) - Leo-Studie: Verband Bildung und Erziehung
fordert mehr individuelle Förderung an Schulen
Bundesvorsitzender Beckmann: Ohne Sicherheit im Lesen und
Schreiben wird "gesellschaftliche Teilhabe erschwert"
Osnabrück. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) bezeichnet die
hohe Zahl von Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können,
als "besorgniserregend". Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
wertete VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann die sinkenden Zahlen als
"positives Zeichen", forderte jedoch, mehr...
- Maag: Masern-Impfung dient auch dem Schutz der Allgemeinheit Berlin (ots) - Maßnahmen für lückenlose Masern-Impfung
begrüßenswert
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will eine Pflicht zur Impfung
gegen Masern einführen. Dazu erklärt die gesundheitspolitische
Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag:
"Den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Spahn zur Ausweitung
der Impfpflicht gegen Masern begrüßt die Unionsfraktion
grundsätzlich. Masern sind keine Bagatellerkrankung, und Impfungen
sind eine der wirksamsten präventiven medizinischen Maßnahmen.
Entscheidend ist dabei mehr...
- Der Tagesspiegel: Kampf gegen Rechts: Mehrheit der Bürger wünscht mehr Engagement der Regierung Berlin (ots) - Eine Mehrheit der Bundesbürger wirft der Regierung
vor, zu wenig im Kampf gegen gewaltbereiten Rechtsextremismus zu tun.
Zudem sehen rund zwei Drittel der Bundesbürger im Rechtsextremismus
eine zunehmende Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Das geht
aus zwei am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfragen des
Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Berliner
"Tagesspiegels" hervor.
Demnach beantworten rund 60 Prozent der Teilnehmer die Frage, ob
die Bundesregierung genug gegen gewaltbereite mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|