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Programmhinweise und -änderungen für das SWR Fernsehen von Freitag, 17. Mai 2019 (Woche 20) bis Donnerstag, 27. Juni 2019 (Woche 26)

Geschrieben am 15-05-2019

Baden-Baden (ots) - Freitag, 17. Mai 2019 (Woche 20)/15.05.2019

22.00 Nachtcafé

Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Menschenhandel -
das Geschäft mit dem Elend

Menschenhandel - und das mitten in dieser Gesellschaft? Es klingt
wie ein Relikt aus dem Mittelalter, doch Millionen Menschen werden
just in diesem Moment sexuell ausgebeutet, arbeiten unter unwürdigen
Bedingungen in Fabriken oder werden zum Betteln auf die Straße
geschickt. Und das nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier in
Deutschland.

Die Opfer wollen der Armut entkommen und sind voller Hoffnung auf
ein besseres Leben. Verzweifelte Frauen lassen sich auf vorgetäuschte
Stellenangebote und falsche Versprechen ein, werden durch Drohungen
und Prügel gefügig gemacht und landen in der Prostitution. Illegal
eingeschleuste Männer müssen ihren Pass abgeben und führen ein Leben
wie Gefangene. Sie hausen in heruntergekommenen Absteigen, zahlen
dafür horrende Mieten und werden als billige Bauarbeiter ausgebeutet.

Menschenhandel ist meist unsichtbar. Kaum einer der Betroffenen
wehrt sich gegen das Martyrium. Fast alle sind illegal hier,
befürchten die Abschiebung und schweigen aus Angst und Scham. Die
Dunkelziffer ist hoch, verlässliche Zahlen gibt es nicht.

Sicher ist: Es ist ein gnadenloses, extrem lukratives und gut
organisiertes Geschäft, die Profitspanne beim kriminellen Deal mit
der "Ware Mensch" ist vergleichbar mit dem Drogenhandel. Verzweifelte
Menschen, die in ihrer Not nach jedem Strohhalm greifen, werden wie
Gebrauchtwagen gehandelt, verkauft und exportiert oder dienen als
blutige Ersatzteillager und müssen als Organspender herhalten. Wer
zahlt, erhält die Lieferung. Babys werden ihren Müttern entrissen und
illegal zur Adoption freigegeben oder Kinder als Soldaten in
Krisenherde geschickt. "Menschenhandel - das Geschäft mit dem Elend"
- das Thema im "Nachtcafé".

Was für Sandra Norak (Pseudonym) wie eine zarte Liebesromanze
begann, endete bitter. Mit 16 geriet die Gymnasiastin in die Fänge
eines sogenannten Lover-Boys. Er täuschte der Schülerin die große
Liebe vor, zeigte aber schnell sein wahres Gesicht. Tagsüber drückte
sie die Schulbank, danach musste das junge Mädchen für ihren Zuhälter
anschaffen gehen: "Er gab vor, Schulden zu haben, die er allein nicht
abtragen könne. Ich habe mich für ihn verantwortlich gefühlt."

Auch Joana Adesuwa Reiterer war jung, als ihre Leidensgeschichte
begann. In Nigeria als 14-Jährige von ihrer Familie verstoßen,
vertraute sie sich einem Österreicher an. In der Hoffnung auf ein
besseres Leben heirateten sie, doch bereits kurz nach der Hochzeit
kam die Ernüchterung: "Es stellte sich heraus, dass mehrere Frauen
für ihn auf den Strich gingen. Er war gewalttätig." Ihre einzige
Rettung war ein Frauenhaus.

Manfred Paulus kennt solche schmutzigen Geschäfte aus seiner
langjährigen Arbeit. 30 Jahre ermittelte er bei der Kripo Ulm im
Rotlichtmilieu und ging auch international gegen Organ- und
Kinderhandel vor. Er weiß, warum ausgerechnet Deutschland für die
Ausbeutung und Zuführung von Frauen optimale Bedingungen bietet:
"Unser Land ist zum Zuhälterparadies geworden", warnt der
Kriminalhauptkommissar a. D. und europaweit gefragter Experte.

Anette Dowideit beschäftigt sich als Journalistin intensiv mit der
Ware Mensch. "Menschenhandel beschränkt sich nicht nur auf
Prostitution. Das Geschäft mit der Armut blüht ebenso in vielen
anderen Bereichen." Auch auf deutschen Baustellen, in Schlachthöfen,
in der Gastronomie, auf Spargelfeldern, in der Altenpflege oder in
Nagelstudios gibt es sklavenähnliche Zustände, so die
Investigativ-Reporterin, die den Ausbeutungsmodellen auf den Grund
geht.

Billigfleisch dank Billiglohn - oft tragen auch die
ausbeuterischen Umstände der Arbeiter in der Fleischindustrie dazu
bei, damit das Schnitzel günstig auf den Teller kommt. Über eine
Leiharbeitsfirma kam die Rumänin Lisa P. 2011 zu einem großen
deutschen Geflügelschlachter: "Ich bekam 5 Euro die Stunde, habe oft
14 Stunden gearbeitet und hatte 15 Minuten Pause", berichtet die
44-Jährige, die in Rumänien übers Internet in der Hoffnung auf ein
lukratives Job-Angebot nach Deutschland gelockt wurde.

In einem Alter, in dem andere Kinder spielerisch die Welt
erkunden, versteckte sich Dan in Schützengräben und schoss mit
scharfer Munition. Mit fünf Jahren wurde er gezwungen, für eine
paramilitärische Gruppe in den Kampf gegen die Regierung in Uganda zu
ziehen. Erst Jahre später gelang es dem Kindersoldaten, der Hölle zu
entkommen. Die Erinnerungen bleiben und nagen an der Seele: "Töten
und Plündern war der Befehl der Rebellen. Ich hatte keine Kindheit",
so der heute 23-Jährige.

Isabel Hövels wuchs als Adoptivkind in Nordrhein-Westfalen auf.
Über ihre Herkunft war ihr nur bekannt, dass sie als Findelkind in
einem katholischen Kinderheim in Indien untergebracht war. Als sich
die Friseurmeisterin mit 18 auf die Spuren ihrer Wurzeln machte,
stieß sie bei den indischen Nonnen auf widersprüchliche Aussagen.
Schließlich fand sie ihre leibliche Mutter, die einer Adoption nie
zugestimmt hatte: "Ich frage mich, wie vielen anderen Kindern es
genauso ergangen ist wie mir."

Samstag, 18. Mai 2019 (Woche 21)/15.05.2019

Tagestipp

21.50 Talk am See mit Gaby Hauptmann Folge 2

Autorin und Journalistin Gaby Hauptmann lädt jeden Samstagabend
Gäste zum unterhaltsamen SWR Talk nach Konstanz an den Bodensee. In
der ehemaligen Stiftskirche St. Johann im Herzen der Altstadt wird
besprochen, was den Südwesten in der Woche bewegt hat - von
gesellschaftlich relevanten Themen bis hin zum Neuesten vom
Boulevard. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen hinter den
Geschichten aus der Region. Ob Prominenz oder normale Leute, die
etwas Besonderes erlebt oder geleistet haben: Sie alle sprechen mit
Gaby Hauptmann über ihre persönlichen Ansichten und Erfahrungen.

Gäste diese Woche sind:

- Christoph Sonntag, der nächstes Jahr mit seiner Tour "Swabian
Worldwide" auf Weltreise geht.

- Andrea Ballschuh, die gegen den übermäßigen Zuckerkonsum in
Deutschland kämpft.

- Bettina Gräfin Bernadotte, im Rahmen der SWR Aktionswoche
"Rettet die Insekten" erzählt sie, wie sie sich für
Nachhaltigkeit auf den Wiesen der Insel Mainau einsetzt und für
die Bienen kämpft.

- Ariane Willikonsky, die als Rhetorik- und
Kommunikationstrainerin erklärt, was man bei einem
Frühlingsflirt alles beachten muss.

- Willi Wolf, Schwäbischer Cowboy, der 350 Wasserbüffel auf der
Schwäbischen Alb artgerecht hält.

Sonntag, 19. Mai 2019 (Woche 21)/15.05.2019

21.45 RP: Flutlicht

Studiogast: Sandro Schwarz (Trainer 1. FSV Mainz 05) | Fußball
Bundesliga: 1. FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim | 3. Liga: 1. FC
Kaiserslautern - SV Meppen | Nah dran: Benjamin Matschke
(Handball-Trainer Die Eulen) | Moderation: Tom Bartels

Sonntag, 26. Mai 2019 (Woche 22)/15.05.2019

0.40 h: Für SR geänderten Beitrag beachten!

00.40 (VPS 00.39) SR: Reiseziel Elba Erstsendung: 06.12.2010 in
SWR/SR

Montag, 03. Juni 2019 (Woche 23)/15.05.2019

15.15h: Korrigiertes Erstsende-Datum beachten!

15.15 Mein Garten, Dein Garten

Wer ist der beste Gärtner im Südwesten? Erstsendung: 17.05.2017
in SWR/SR

Dienstag, 04. Juni 2019 (Woche 23)/15.05.2019

05.50 h: Für BW+RP geänderten Beitrag beachten!

05.50 (VPS 05.49) BW+RP: Reiseziel - Via Culinaria, Salzburg
Erstsendung: 12.08.2012 in SWR/SR

Dienstag, 11. Juni 2019 (Woche 24)/15.05.2019

07.35 h: Für BW + RP geänderten Untertitel beachten, falls noch
nicht geschehen.

07.35 BW+RP: Treffpunkt (WH von SO) Schlagerboot Party
Friedrichshafen

Mittwoch, 19. Juni 2019 (Woche 25)/15.05.2019

04.40 h: Für SR geänderten Beitrag beachten!

04.40 (VPS 04.39) SR: SR Memories - France Gall Erstsendung:
03.05.2018 in SR

Donnerstag, 27. Juni 2019 (Woche 26)/15.05.2019

23.15 h: Nachgelieferte Gäste beachten!

23.15 lesenswert

Denis Scheck im Gespräch mit Lola Randl und Karl-Heinz Göttert

Pressekontakt: Grit Krüger, Tel 07221/929-22285,
grit.krueger@SWR.de

Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell


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