ZDF-Politbarometer Extra Europa Mai I 2019: Interesse an der Europawahl so groß wie noch nie / Mehrheit aber unzufrieden, wie auf europäischer Ebene Politik gemacht wird (FOTO)
Geschrieben am 17-05-2019 |
Mainz (ots) -
Das Interesse an dieser Europawahl ist so hoch wie an keiner der
vorherigen. Vor fünf Jahren gaben lediglich 38 Prozent an, dass sie
sich sehr stark oder stark für die Europawahl interessieren. Jetzt
sind es 56 Prozent.
Gleichzeitig meinen 55 Prozent, dass die EU-Mitgliedschaft der
deutschen Bevölkerung überwiegend Vorteile bringt. Nur 10 Prozent
finden, dass damit überwiegend Nachteile verbunden sind. Für 32
Prozent halten sich Vor- und Nachteile die Waage (Rest zu 100 Prozent
hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Das ist die beste
Beurteilung der EU-Mitgliedschaft, seit diese Frage im Politbarometer
1992 erstmals gestellt wurde.
Dennoch sind 58 Prozent aller Befragten eher unzufrieden, wie auf
europäischer Ebene Politik gemacht wird (eher zufrieden 35 Prozent).
Mehrheitlich unzufrieden äußern sich mit Ausnahme der SPD-Anhänger
diejenigen aller anderen Parteien, besonders häufig die der AfD.
Projektion Europawahl
Gut eine Woche vor der Europawahl zeichnen sich im Vergleich zur
vorigen Wahl 2014 sehr deutliche Verluste für die SPD ab, während
sich die Grünen fast verdoppeln könnten. Wenn schon am nächsten
Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich aktuell folgende
Projektionswerte für die Parteien: Die Union käme auf 30 Prozent
(minus 2 gegenüber der Vorwoche), die SPD auf 17 Prozent (plus 1),
die Grünen auf unverändert 19 Prozent, die Linke auf 7 Prozent (plus
1), die AfD auf 12 Prozent (unverändert) und die FDP auf 5 Prozent
(minus 1). Die anderen Parteien zusammen lägen bei 10 Prozent (plus
1).
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die
Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für
den Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten auch die
statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen. Darüber
hinaus kann es bis zum Wahlsonntag für die verschiedenen Parteien
durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu entscheidenden
Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 51 Prozent noch nicht
sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Europawahl 2014 waren CDU und CSU zusammen auf
35,3 Prozent und die SPD auf 27,3 Prozent gekommen. Die Grünen
erreichten 10,7 Prozent, die Linke 7,4 Prozent, die AfD 7,1 Prozent,
die FDP 3,4 Prozent und die anderen Parteien zusammen 8,8 Prozent.
Europa- und Bundespolitik
Als wichtiger für ihre aktuelle Wahlabsicht nennen anders als vor
fünf Jahren jetzt 58 Prozent (2014: 42 Prozent) die Politik in Europa
und nur 38 Prozent (2014: 54 Prozent) die Bundespolitik.
Populisten: Mehrheit erwartet große Probleme für die EU Von einem
guten Abschneiden der rechten und populistischen Parteien in vielen
Ländern erwartet eine deutliche Mehrheit (78 Prozent) sehr große oder
große Probleme für die Europäische Union. Lediglich 18 Prozent
glauben, dass das kaum oder keine Probleme für die EU mit sich
bringen wird.
Kompetenz Europapolitik
Beim Thema Europa macht für 26 Prozent die CDU/CSU am ehesten eine
Politik im Sinne der Befragten. Danach folgen die Grünen mit 18
Prozent und die SPD mit 14 Prozent. (Linke: 5 Prozent; AfD: 4
Prozent; FDP: 3 Prozent; keine Partei: 8 Prozent).
Bewertungen von Spitzenpolitikern
Auf der Skala von plus fünf bis minus fünf ("Was halten sie von?")
wird von den zur Bewertung vorgelegten Spitzenpolitikern
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 1,5 am positivsten beurteilt. Es
folgen die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl Katarina Barley
mit 1,0, der CDU/CSU-Spitzenkandidat für die Europawahl Manfred Weber
ebenfalls mit 1,0, die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mit
0,7 und die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles mit 0,0.
Plädoyer für engeren Zusammenschluss in der EU
Wenn es um die zukünftige Entwicklung der Europäischen Union geht,
sprechen sich 66 Prozent für einen engeren Zusammenschluss der
Mitgliedsstaaten aus, 20 Prozent sind für eine größere
Eigenständigkeit der Nationalstaaten und 10 Prozent wollen keine
Änderung an der aktuellen Situation.
Die Umfrage zum Politbarometer Extra wurde wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 14. bis 16.5.2019 bei 1.313 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden
sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die
Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40
Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10
Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer Extra
zur Europawahl und zur Wahl in Bremen veröffentlicht das ZDF am
23.5.2019 im "heute journal".
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen: www.forschungsgruppe.de
Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108.
pressedesk@zdf.de
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer
https://heute.de
https://twitter.com/ZDFpresse
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121
Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
686912
weitere Artikel:
- Verkehrsstaatssekretär Streese: Berliner Senat will E-Roller auf Radwegen Berlin (ots) - Kurz vor der Abstimmung im Bundesrat über
Elektro-Roller im Straßenverkehr hat sich Berlins
Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (Grüne) für die Zulassung auf
Radwegen ausgesprochen. Streese sagt am Freitag im Inforadio vom rbb,
der Senat stehe kleinen elektrischen Rollern grundsätzlich positiv
gegenüber: "Sie können eine klimafreundliche Alternative im
Straßenverkehr sein - im Rahmen der Verkehrswende." Doch für sie
müsse es - genau wie für Leihfahrräder - Regeln geben. "Sie können
nicht überall fahren. [...] Gehwege mehr...
- NOZ: Peter Urban: Deutscher Beitrag "S!sters" wird beim ESC nicht schlecht abschneiden Osnabrück (ots) - Peter Urban: Deutscher Beitrag "S!sters" wird
beim ESC nicht schlecht abschneiden
Kultmoderator: Europawahl wichtiger als Erfolg beim Song Contest
Osnabrück. Peter Urban rät zu Gelassenheit im Hinblick auf das
Abschneiden des deutschen Beitrags beim Eurovision Song Contest
(ESC): "Es ist immer noch eine Unterhaltungsshow, wir sollten die
Kirche im Dorf lassen. Die Europawahl ist wichtiger", sagte der
71-Jährige ESC-Kultmoderator im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung". "Wenn wir öfter brillantere mehr...
- Deutscher Kinderverein e.V. fordert Konsequenzen aus Lügde Essen (ots) - Hatte erst im vergangenen Jahr der
Missbrauchsskandal von Staufen Schwächen im System des deutschen
Kinderschutzes offengelegt, müssen wir mit Lügde erneut erleben, wie
das Versagen staatlicher Institutionen über Jahre das unvorstellbare
Leid zahlreicher Kinder ermöglicht. Das gemeinschaftliche Versagen
aller beteiligten Institutionen, muss kritisch und unabhängig
aufgearbeitet werden. Strukturen, die diese Katastrophe zugelassen
haben müssen so geändert werden, dass der Staat seinem Auftrag zum
Kinderschutz gerecht mehr...
- Europawahl 2019: Auch ohne Wahlbenachrichtigung zur Wahlurne Wiesbaden (ots) - Wahlberechtigte, die ihre Wahlbenachrichtigung
verlegt oder verloren haben, können dennoch bei der Europawahl in
Deutschland am 26. Mai 2019 wählen. Wie der Bundeswahlleiter
mitteilt, müssen die Wahlberechtigten dafür im Wählerverzeichnis
ihres Wahlbezirks eingetragen sein. Wurde Ihnen eine
Wahlbenachrichtigung zugestellt, ist dies der Fall. Der zuständige
Wahlraum für die Stimmabgabe kann bei der Gemeindebehörde erfragt
werden. Im Wahlraum müssen sich die Wahlberechtigten auf Verlangen
des Wahlvorstandes mit ihrem mehr...
- Studie: Die Energiewende kann naturverträglich gelingen / Wuppertal Institut zeigt Lösungsweg auf Berlin (ots) - Naturschutz und Energiewende sind vereinbar.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich Anfang der Woche positiv zu
Frankreichs Initiative zur Treibhausgasneutralität der EU bis 2050
geäußert. Deutschland kann dazu einen Beitrag leisten und bis Mitte
des Jahrhunderts Treibausgasneutralität erreichen - und zwar
naturverträglich! Zu diesem Ergebnis kommt eine vom NABU beauftragte
und heute in Berlin vorgestellte Studie "Strategien für eine
naturverträgliche Energiewende". Die Meta-Studie zeigt, dass sowohl
Klimaschutzziele mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|