(Registrieren)

Biogasanlagen: Nachhaltiger und flexibler in die Zukunft / Biogas wichtig für Energiewende - DBU fördert zwei neue Projekte mit rund 656.000 Euro

Geschrieben am 21-05-2019

Osnabrück/Langenbach (ots) - Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) unterstreicht mit Blick auf ein Gelingen der Energiewende die
Bedeutung von Biogas als wichtigster erneuerbarer Energiequelle, die
direkt speicherbar ist. Damit könne sie wesentlich zur Deckung des
Strombedarfs beitragen, wenn weder Wind noch Sonne Energie lieferten.
Um ihrer Rolle gerecht werden zu können, müssten Biogasanlagen jedoch
langfristig nachhaltiger und flexibler werden, indem beispielsweise
vorrangig Rest- und Abfallstoffe genutzt werden. DBU-Generalsekretär
Alexander Bonde forderte das heute vor den Teilnehmern des 12.
Biogas-Innovationskongresses in Osnabrück. Bei dem Treffen werden von
einer hochkarätigen Jury ausgewählte Biogas-Innovationen mit direktem
Bezug zur Praxis vorgestellt und diskutiert. Es ist Treffpunkt der
führenden Entwickler und Forscher der Biogasbranche sowie der
Anlagenbetreiber und Investoren.

Abfallstoffe ökonomisch und ökologisch nutzen, Lecks frühzeitig
erkennen

Mit zwei neuen Projekten zum Thema stützt die DBU die weitere
Entwicklung dieses alternativen Energieträgers: In Kooperation mit
sechs Partnern untersucht die Hochschule (HS) Osnabrück, unter
welchen Bedingungen Rest- und Abfallstoffe in Biogasanlagen
ökonomisch und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden können. Die
Firma Awite Bioenergie (Langenbach) will in den kommenden drei Jahren
einen Sensor entwickeln, mit dem beim Betrieb der Anlagen das
Austreten von klimaschädigendem Methan aus Lecks schneller
festgestellt und durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden
kann. Die DBU fördert die beiden Projekte fachlich und finanziell mit
insgesamt rund 656.000 Euro.

Landkreis Osnabrück mit rund 85 Biogasanlagen als Beispielregion

"Biogasanlagen können nachhaltiger betrieben werden, wenn
vorhandene Rest- und Abfallstoffe aus der Landschaftspflege, der
Landwirtschaft oder der Nahrungsmittelindustrie zum Einsatz kommen.
Bisher häufig genutzte Energiepflanzen wie Mais hingegen müssen extra
angebaut werden", erläutert Projektleiterin Prof. Dr.-Ing. Sandra
Rosenberger von der HS Osnabrück. Die mit dem Anbau verbundenen
Emissionen schmälerten die Klimabilanz des Biogases. Im Rahmen des
neuen Projektes soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen und
mit welchen Geschäftsmodellen der nachhaltige Betrieb mit Rest- und
Abfallstoffen möglich sei. Der Fokus liege dabei jedoch nicht auf der
einzelnen Biogasanlage, sondern auf einer Region. Rosenberger: "Als
Beispielregion arbeiten wir mit dem Landkreis Osnabrück. Hier
produzieren 85 Biogasanlagen rund ein Drittel des Stroms aus
erneuerbaren Quellen. Ihr Betrieb spielt somit eine wichtige Rolle
beim Erreichen der Klimaschutzziele der Kommune. Zusammen mit der
Abfall-, der Energie- und der Landwirtschaft im Landkreis analysieren
wir die vorhandenen Strukturen und Stoffströme und entwickeln
Modelle, aus denen sich neue Geschäftsmodelle für die Biogasanlagen
ableiten lassen." Läuft das Projekt erfolgreich, könnten
landwirtschaftlich geprägten Landkreisen Optionen aufgezeigt werden,
wie sie künftig die Rolle der Biogasanlagen im regionalen
Energiesystem aktiv mitgestalten können. Die DBU fördert das Projekt
fachlich und finanziell mit 386.000 Euro.

Lecks an Biogasanlagen: Je älter die Anlage, desto höher das
Risiko

Die Firma Awite Bioenergie nimmt in ihrem neuen Projekt die
einzelne Biogasanlage in den Blick. Geschäftsführer Dr. Ernst
Murnleitner erklärt: "Neben Kohlendioxid wird als Hauptprodukt in
Biogasanlagen das energiereiche Treibhausgas Methan erzeugt. Trotz
immer besserer Technik steigt bei den Anlagen mit zunehmendem Alter
die Gefahr von Lecks, über die Methan austritt." Fast jede Anlage sei
betroffen. So gelange nicht nur das klimaschädliche Methan in die
Umwelt, es fehle gleichzeitig zum Erzeugen von Strom. Bisher würden
die Anlagen nur durch Inaugenscheinnahme oder bei Bedarf mithilfe
mobiler Geräte auf mögliche Lecks geprüft. "Ziel unseres Projektes
ist es, einen Gassensor zu entwickeln, der empfindlicher als
bisherige Instrumente auf Methan reagiert und an besonders anfälligen
Teilen der Anlagen angebracht werden kann, um so ein dauerhaftes
Überwachen zu ermöglichen", sagt Murnleitner. Die DBU unterstützt
Awite dabei mit 270.000 Euro. Projekte wie diese würden zeigen, dass
in der Biogasbranche aktuell viele neue Innovationen entwickelt
würden, die Grundlage eines Erneuerungsprozesses seien. Das sei nicht
nur für die Branche, sondern auch für den Klimaschutz und die
Energiewende von großer Bedeutung, so Bonde.



Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann
Jessica Bode

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
presse@dbu.de
www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

687382

weitere Artikel:
  • MBA-Ranking: Erneut Spitzenplatzierung für MCI Innsbruck (ots) - Industriemagazin kürt Österreichs beste MBA-Anbieter - Die Unternehmerische Hochschule® erneut Top 3 Erneut darf man sich am MCI über gute Nachrichten freuen. Im kürzlich publizierten MBA-Ranking des österreichischen Industriemagazins scheint das MCI bereits zum sechsten Mal in Folge unter den Top 3 gerankten Hochschulen auf. Abgefragt wurden der "General Management Executive MBA" sowie der auf innovativen Onlinetechnologien basierende "International Business MBA" der Unternehmerischen Hochschule®. Der Studie mehr...

  • 22 MW Batterie-Energie-Speicher-System in Cremzow trägt zur weiteren Integration der Erneuerbaren bei - Energy2market liefert Vermarktungs-Know-how für den Großspeicher (FOTO) Cremzow/Leipzig (ots) - Feierlich hat am 16. Mai 2019 ENERTRAG zusammen im Projektkonsortium mit ENEL Green Power und Leclanché das 22 MW Cremzow Batterie-Energie-Speicher-System im Landkreis Uckermark eingeweiht und offiziell in Betrieb genommen. Der Batteriespeicher liefert Primärregelleistung und trägt so zur Netzstabilisierung bei. Als Vermarktungspartner hatte das Leipziger Energiehandelshaus Energy2market (e2m) die Präqualifizierung der Anlage begleitet und vermarktet die Leistung nun am Primärregelmarkt. Bidirektional mehr...

  • dena startet Projekt zu künstlicher Intelligenz in der Energiewirtschaft Berlin (ots) - - Auftaktveranstaltung bringt KI-Experten aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Start-up-Szene in Berlin zusammen Die Deutsche Energie-Agentur (dena) verstärkt mit ihrem neuen Projekt "EnerKI" den Wissensaufbau zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Energiewirtschaft. Ziel ist es, die Potenziale von KI für die Energiewende auszuloten, einen breiten Dialog anzustoßen und Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen. Dafür wird die dena Stakeholder aus Deutschland, Europa und der Welt einbinden. mehr...

  • Energiepreise für Haushalte in der EU gegenüber 2017 gestiegen Luxemburg (ots) - In der Europäischen Union (EU) stiegen die Strompreise für Haushalte zwischen dem zweiten Halbjahr 2017 und dem zweiten Halbjahr 2018 durchschnittlich um 3,5% und lagen bei 21,1 Euro pro 100 kWh. Dennoch betrug der durchschnittliche Strompreis für Haushalte in der EU nur 0,1 Euro pro 100 kWh mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2015, dem ehemaligen Höchststand der letzten zehn Jahre. In den EU-Mitgliedstaaten lagen die Strompreise für Haushalte in der zweiten Hälfte 2018 zwischen unter 10 Euro pro 100 kWh in Bulgarien mehr...

  • 45 % der Meeresfläche Deutschlands stehen unter Schutz Wiesbaden (ots) - Für Deutschland liegt der Wert des Indikators "Meeresschutzgebiete" der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen unverändert auf hohem Niveau: 45 % unserer Küsten- und Meeresfläche sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tages zur Erhaltung der biologischen Vielfalt am 22. Mai mitteilt, entspricht dies einer Fläche von 25.000 Quadratkilometern. Die Fläche der deutschen Meeresschutzgebiete ist somit größer als die Fläche Mecklenburg-Vorpommerns. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht