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Fußballbundesligisten verantwortlich für neun Millionen Einweg-Plastikbecher: Deutsche Umwelthilfe fordert Umstieg auf Mehrweg

Geschrieben am 22-05-2019

Berlin (ots) - Borussia Dortmund, Schalke 04, Hamburger SV und der
1. FC Köln verursachten den meisten Einwegbechermüll in der Saison
2018/19 - Der Umstieg auf Mehrwegbecher bei Bayern München
verringerte den Abfallberg der Bundesliga um 1,4 Millionen
Einweg-Plastikbecher - Deutsche Umwelthilfe warnt vor Greenwashing
mit biologisch abbaubaren Einwegbechern - DFL-Chef Christian Seifert
sollte Umweltschutzleitlinien für den Bundesligaspielbetrieb
beschließen und Borussia Dortmund den angekündigten Umstieg auf
Mehrwegbecher umsetzen

Ein Müllberg von mehr als neun Millionen Einweg-Plastikbechern
sammelte sich in der Saison 2018/19 in den Arenen der ersten und
zweiten Fußball-Bundesliga an. Dies ist das Ergebnis aktueller
Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Durch den massenhaften
Einsatz von Einwegplastikbechern werden Ressourcen verschwendet, das
Klima belastet und die Umwelt zugemüllt. Für die neue Saison fordert
die DUH von allen Bundesligisten den Einsatz von Mehrwegbechern. Der
Verband der Bundesligaprofivereine, die Deutsche Fußball Liga (DFL),
sollte zudem umgehend Umweltleitlinien für den Bundesligaspielbetrieb
erarbeiten und verabschieden, die auch den Einsatz von Mehrwegbechern
vorsehen. Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu
vermeiden sowie Ressourcen und CO2-Emissionen einzusparen.

Den mit Abstand größten Müllberg von mehr als eineinhalb Millionen
Plastikbechern verursachte Borussia Dortmund. Allein die vier Vereine
Borussia Dortmund, Schalke 04, Hamburger SV und der FC Köln sind für
die Hälfte aller verbrauchten Plastikbecher in der ersten und zweiten
Liga verantwortlich. Diese Vereine tragen somit eine besonders große
Verantwortung.

Im Vergleich zur letzten Saison 2017/18 sanken die
Einwegbecherzahlen in der aktuellen Spielzeit erstmals seit vielen
Jahren um 2,3 Millionen. Allein der Umstieg des aktuellen Meisters
Bayern München auf ein Mehrwegsystem zu Beginn dieser Saison
verringerte den Becherverbrauch um 1,4 Millionen. Ein wichtiger
Erfolg für die Umwelt und auch die Arbeit der DUH. Andere Vereine
sollten folgen und auf Mehrweg umsteigen, denn insgesamt ist der
Verbrauch von Einwegbechern in Fußballstadien mit mehr als neun
Millionen noch immer viel zu hoch.

"Während die EU endgültig eine Richtlinie verabschiedet hat, um
unökologisches Einweg-Plastikgeschirr zu verbieten, fallen in
deutschen Stadien immer noch Unmengen an Einwegbechern an. Dass auch
die Fans Mehrwegbecher und Umweltschutz wollen, zeigen die Petitionen
an Borussia Dortmund und den VfL Osnabrück mit zusammen mehr als
100.000 Unterstützern eindrucksvoll. Für unnötige Abfallberge gibt es
keine Akzeptanz mehr und deshalb sollten alle Bundesligavereine
schnellstmöglich umstellen und auf Mehrweg setzen", fordert die
Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Die bisherige Zurückhaltung des Fußballverbands DFL bei den Themen
Abfallvermeidung und Umweltschutz ist für die DUH nicht länger
hinnehmbar. "Umweltschutz muss ebenso ein selbstverständlicher
Bestandteil der Arbeit der DFL werden, wie die Verhandlung von
Fernsehgeldern", sagt Metz.

"Borussia Dortmund war hoffentlich zum letzten Mal
Negativspitzenreiter beim Anfall von Plastikbechermüll in der
Bundesliga. Mehr als 1,5 Millionen Einwegbecher kamen in dieser
Saison im Signal-Iduna-Park zusammen. Wir nehmen den Dortmunder
Geschäftsführer Carsten Cramer beim Wort, als er im Juni 2018 im
Gespräch mit der DUH und dem Initiator einer erfolgreichen
BVB-Mehrwegpetition Nick Heubeck einen Umstieg auf Mehrwegbecher
zusicherte. Das ist nun ein Jahr her und die Umsetzung muss jetzt
auch erfolgen", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas
Fischer.

Fischer warnt vor dem Einsatz angeblich umweltfreundlicher
Einwegbecher aus dem Biokunststoff Polymilchsäure: "Der Einsatz von
Bioplastikbechern ist reines Greenwashing und hat mit Umweltschutz
nichts zu tun. Der Anbau und die Verarbeitung von Pflanzen für
Biokunststoffbecher belasten Gewässer und Böden. Die Kompostierung
der Becher ergibt keinen Sinn, weil weder Nährstoffe entstehen, noch
Bodensubstrat aufgebaut wird. Deshalb landen die Einwegbecher in der
Verbrennung und wertvolle Rohstoffe gehen für immer verloren."

Beim Ausschank von Getränken in Stadien spielen neben der
Umweltfreundlichkeit auch Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle.
Inzwischen werden erfolgreich sicherheitsoptimierte Mehrwegbecher
eingesetzt, die leichter als bisherige Modelle sind, über abgerundete
Kanten verfügen und am Boden abgeschrägt sind, sodass sie sich im
Falle eines Wurfes in Sekundenschnelle entleeren. Mehrwegbecher sind
also eine sichere Sache.

Links:
Übersicht zu den Becherverbräuchen der deutschen Bundesligisten:
http://l.duh.de/p190522

Mehr Informationen zu Mehrwegbechern in Stadien:
http://www.duh.de/becher

Informationen zur Klimafreundlichkeit von Mehrwegbechern auf
Großveranstaltungen: https://www.mehrweg-mach-mit.de/event-becher/

Petition der DUH und des Fans Fredy Engel an den VfL Osnabrück zur
Umstellung auf Mehrwegbecher: http://chng.it/sBGGHCzpKm



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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