Bridging the Climate Gap / Studie: Wie können Kommunen zu einer klimaneutralen Gesellschaft beitragen?
Geschrieben am 24-05-2019 |
Stuttgart (ots) - Urbane Gebiete sind für den Großteil der
globalen Emissionen verantwortlich. Dennoch machen die meisten Städte
und Kommunen kaum Fortschritte dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele und
die des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Was sie hindert und
welche Lösungen es dafür gibt, haben die thinkstep AG und Drees &
Sommer in ihrer gemeinsamen Studie "Bridging the Climate Gap"
untersucht. 15 europäische Städte, darunter Aarhus, Glasgow,
Helsinki, München und die schwedische Stadt Växjö, haben die Experten
analysiert. Eines der zentralen Ergebnisse lautet: Mehr als 60
Prozent der untersuchten Städte fehlt eine stärkere politische
Unterstützung.
Welche Strategien und Maßnahmen verfolgen Städte und Kommunen für
den Klimaschutz? Mit welchen Hindernissen und Möglichkeiten sind sie
dabei konfrontiert? Und reichen die aktuellen Maßnahmen aus, um unter
dem vom Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change)
empfohlenen Temperaturanstieg von 1,5°C zu bleiben und die
schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern? Diese Fragen
stehen im Fokus der Studie "Bridging the Climate Gap" von Martin
Blumberg, VP Sustainable Building & Construction bei der thinkstep
AG, und Gregor Grassl, Stadtplaner, Fachplaner Energieeffizienz und
Teamleiter Blue City bei Drees & Sommer. Sie basiert auf Interviews
und Umfragen mit den Vertretern der städtischen Verwaltungen sowie
weiteren empirisch abgeleiteten Fakten.
Mehr politische und finanzielle Unterstützung erforderlich
Insgesamt geben alle in der Studie untersuchten Städte an, von den
Folgen der globalen Erwärmung betroffen zu sein und betrachten die
Auswirkungen des Klimawandels als relevant für ihre Städte.
Gleichzeitig fühlen sich nicht alle gleichermaßen zum Handeln
gezwungen. Mehr als 60 Prozent der Städte fehlt derzeit eine stärkere
politische Unterstützung, obwohl sie diese für notwendig halten.
"Wenn Sie Politiker fragen würden, würde niemand sagen, dass ihnen
die CO2-Einsparung egal ist. Ich glaube jedoch, dass dies in der
Praxis nicht die oberste Priorität hat", so Martin Blumberg.
40 Prozent der befragten Städte sind zudem der Ansicht, dass sie
nicht über administrative Strukturen für multidisziplinäre
Klimaschutzmaßnahmen verfügen. In Bezug auf die Finanzierung
antwortet 70 Prozent der Städte, dass ihnen die finanziellen Mittel
fehlen, um ehrgeizigere Klimaschutzziele zu verfolgen. Was Know-how
und Leistungsfähigkeit angeht, geben zwei Drittel der untersuchten
Städte einen Mangel an Personal mit richtigen technischen Fähigkeiten
an. Noch mehr sehen einen Mangel an Bildung, Beratung und Ausbildung
als Hindernis. "Die Ergebnisse machen deutlich, dass wir mehr Mut und
ganzheitliche Kompetenz zur Dekarbonisierung unserer Gesellschaft und
Industrie brauchen. CO2-arme Technologien sind unsere
Geschäftsmodelle von heute und schaffen den Wohlstand von morgen", so
Gregor Grassl.
Um bei der Erhebung ein einheitliches Stimmungsbild zu erhalten,
erarbeiteten die Verfasser kritische interne und externe
Erfolgsfaktoren für ein effektives Klimaengagement, wie zum Beispiel
multidisziplinäre Zusammenarbeit, Commitment, Finanzierung oder
regulatorische Rahmenbedingungen.
Växjö und British Columbia als positive Beispiele
In ihrer Studie identifizierten Drees & Sommer und die thinkstep
AG auch Kriterien und Hebel, die Städten helfen, klimafreundlicher
und lebenswerter zu werden. Darauf basierend entwickelten die
Verfasser ein Rahmenmodell und eine operative Beratungsinitiative, um
Städte und Kommunen auf ihrem Weg zur Erreichung des 2°C-Ziels zu
unterstützen. Einzelne Maßnahmen könnten dabei die Entwicklung und
Umsetzung kreislauffähiger Gebäude, zukunftsfähiger
Mobilitätskonzepte oder alternativer Finanzierungsmethoden sein.
Die Ergebnisse der Studie werden anhand einer Fallstudie zur
schwedischen Gemeinde Växjö belegt. Die mehrfach ausgezeichnete Stadt
zeigt, wie die frühe und breite Einführung von Strategien und
Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zum wirtschaftlichen Wachstum und
Wohlstand führen kann. In einer weiteren Fallstudie zur kanadischen
Provinz British Columbia zeigt Bridging the Climate Gap zudem, wie
sich 182 Gemeinden auf ein gemeinsames Klimaziel ausrichten können.
Die vollständige englischsprachige Studie steht unter folgendem
Link zum Download bereit: http://ots.de/r8tQWi
Über thinkstep:
thinkstep begleitet Organisationen weltweit auf ihrem Weg zu
nachhaltigem Erfolg. Unsere führenden Softwarelösungen, Datenbanken
und Beratungsleistungen ermöglichen es Unternehmen ihre
Geschäftsabläufe zu optimieren, Innovationspotenziale zu nutzen, den
Markenwert zu steigern und rechtliche Vorgaben zu erfüllen. Global
arbeitet thinkstep an 20 Standorten mit mehr als 8.000 Kunden,
einschließlich 45 Prozent der Fortune 100 Unternehmen, wie BASF,
Hewlett-Packard, Interface, Siemens, Unilever und Renault.
Über Drees & Sommer:
Drees & Sommer ist der innovative Partner für Beraten, Planen,
Bauen und Betreiben. Als führendes europäisches Beratungs-, Planungs-
und Projektmanagementunternehmen begleitet Drees & Sommer private und
öffentliche Bauherren sowie Investoren seit fast 50 Jahren in allen
Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur - analog und digital.
Dadurch entstehen wirtschaftliche und nachhaltige Gebäude, rentable
Immobilienportfolios, menschenorientierte Arbeitswelten sowie
visionäre Mobilitätskonzepte. In interdisziplinären Teams
unterstützen die 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit
40 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle
Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der
Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche
Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer "the blue way".
Pressekontakt:
Madina Khidoyatova
PR-Referentin
Telefon +49 711 1317-2478
Mobil +49 172 7996583
madina.khidoyatova@dreso.com
Original-Content von: Drees & Sommer SE, übermittelt durch news aktuell
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