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BWA: Autobranche auf Arbeitsplatzverluste wenig vorbereitet / BWA-Chef Harald Müller: "Nur ein Viertel der Jobverluste wird durch neue Stellen kompensiert"

Geschrieben am 28-05-2019

Bonn (ots) - Die Automobilbranche ist auf den Verlust von
Arbeitsplätzen durch den Wechsel vom Verbrennungsmotor zur
E-Mobilität nicht ausreichend vorbereitet. Diese These vertritt
Harald Müller, Geschäftsführer der BWA Akademie ("Consulting,
Coaching, Careers") in Bonn, die unter anderem auf die Beratung von
Konzernen bei personellen Veränderungen spezialisiert ist. Er
verweist auf Schätzungen des Fraunhofer-Instituts für
Arbeitswirtschaft und Organisation, nach denen allein in der
Herstellung der Antriebe bis zum Jahr 2030 jede zweite Stelle
wegfallen soll. Das entspricht einem Verlust von 100.000
Arbeitsplätzen, wobei laut Fraunhofer im gleichen Sektor etwa 25.000
neue Stellen geschaffen werden sollen. "Dieses Verhältnis von 100 zu
25 dürfte für die Beschäftigungssituation in weiten Teilen der
Automobil- und der Zulieferindustrie gelten", befürchtet BWA-Chef
Harald Müller. Er erklärt: "Von den gewohnten Autobatterien über
herkömmliche Bremsen bis hin zu Getrieben wird nichts mehr benötigt,
was bislang für die Automobilbranche produziert wurde. Aber an der
Branche hängen direkt mehr als 800.000 Arbeitsplätze. Wenn
tatsächlich ein Viertel davon wegfällt, stellt das nicht nur für die
Betroffenen eine Katastrophe dar, sondern für den Wirtschaftsstandort
Deutschland und für den sozialen Frieden hierzulande."

Firmen fehlt Personalmatrix für den Überblick

BWA-Chef Harald Müller räumt ein, dass parallel zu dieser
Entwicklung neue Arbeitsplätze entstehen, etwa beim Aufbau und
Betrieb neuer Infrastrukturen für E-Mobilität oder bei mobilen
Diensten. "Aber der Transferaufwand ist enorm", meint Müller, und
gibt ein Beispiel: "Sie können jemanden, der bisher in der
Getriebemontage tätig war, nicht nach einem kurzen Umschulungskurs an
einen Computerbildschirm setzen und erwarten, dass das reibungslos
funktioniert." Der BWA-Geschäftsführer weiß aus der Praxis: "Die
meisten Unternehmen führen keine Personalmatrix, wissen also nichts
über die spezifischen Fähigkeiten, aber auch Hemmnisse, ihrer
Beschäftigten. Sie besitzen keine systematischen Kenntnisse über die
Potenziale ihrer Arbeitnehmerschaft und sind daher überhaupt nicht in
der Lage, zu erkennen, wer für eine Umschulung bereit und dazu auch
in der Lage wäre, und wer eben nicht." Die Ursachen hierfür sieht
Müller darin, dass in vielen Personalabteilungen das Recruiting und
die Personalverwaltung im Vordergrund stehe, während die
Personalentwicklung vernachlässigt werde.

E-Umstellung bringt Probleme ans Tageslicht

Harald Müller: "Die politisch, gesellschaftlich und letztlich
industriell gewollte Umstellung auf E-Mobilität bringt alle diese
Probleme ans Tageslicht, und die Autohersteller und Zulieferer sind
teilweise überfordert bei der Bewältigung." Bis 2020 will die
deutsche Autobranche ihr Angebot an E-Fahrzeugen in etwa
verdreifachen auf 100 Modelle, hat der Verband der Automobilindustrie
(VDA) angekündigt. Die Hersteller haben angekündigt, bis dahin rund
40 Mrd. Euro in E-Mobilität zu investieren. "Die Branche wäre gut
beraten, einen Gutteil davon in die Weiterbildung der Beschäftigten
zu stecken, aber auch für Sozialpläne bereitzuhalten", sagt BWA-Chef
Harald Müller.

Harald Müller verdeutlicht: "Bei einem E-Auto werden 200 Teile
verbaut, während es bei einem Wagen mit Verbrennungsmotor noch 1.200
Teile waren. Dadurch sinkt die Montagezeit pro Auto von 20 Stunden
auf unter 15 Stunden. Es muss also dringend ein Plan her, um die
Beschäftigten bei dieser Entwicklung mitzunehmen. Das sind wir nicht
nur den betroffenen Menschen schuldig, sondern das ist auch für den
sozialen Frieden in Deutschland eine unabdingbare Voraussetzung."

Die BWA Akademie ("Consulting, Coaching, Careers") ist seit über
20 Jahren unter der Führung von Geschäftsführer Harald Müller als
Spezialist für Personalentwicklung, Outplacement, Personalberatung
und Training sowie für Arbeitsmarktprogramme wie
Beschäftigtentransfer erfolgreich. Die BWA versteht sich als
neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zum
Vorteil der Arbeitnehmer. Mit Hilfe der BWA haben mehr als
zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche Zukunft gefunden. Das
Spektrum reicht von der Begleitung von Change Management-Prozessen
über Vermittlung und Coaching von Führungskräften bis hin zur
Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens.



Weitere Informationen:
BWA Akademie, Burgstraße 81, 53177 Bonn,
Tel.: 0228/323005-0,E-Mail: info@bwabonn.de, Internet: www.bwabonn.de

PR-Agentur: euromarcom public relations GmbH, Tel.: 0611/973150,
E-Mail: team@euromarcom.de, Internet: www.euromarcom.de

Original-Content von: BWA Akademie, übermittelt durch news aktuell


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