Weiche Ziele in einer Ära harter Macht - ein Appell an die Europäische Union von der Kammer der Nationalen Allianz aus Kambodscha
Geschrieben am 28-05-2019 |
Phnom Penh, Kambodscha (ots/PRNewswire) - Kleidung, Schuhe und
Reisegüter machen 80 Prozent aller Exporte von Kambodscha aus. Im
Jahr 2018 erreichte der kombinierte Verkaufsumsatz nach Europa und in
die USA 8,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht mehr als einem
Drittel (rund 38 Prozent) des kambodschanischen Bruttoinlandsprodukts
(BIP) - das wären rund 7 Milliarden Dollar pro Jahr. Kambodscha ist
der sechstgrößte Lieferant der USA für Bekleidung und der viertgrößte
für Schuhe. Auf dem europäischen Markt steht das Land auf Platz Fünf
als Schuh- und Bekleidungsproduzent und die Exportzahlen steigen
weiterhin. Wir, die Unterzeichner dieser Erklärung, gehören zu den
mehr als 700.000 Männern und Frauen, die für den größten
Beschäftigungssektor des Landes arbeiten. Wir sind sehr besorgt über
die Aussicht, unseren schwer erarbeiteten Lebensunterhalt zu
verlieren.
"Ich bin ein stolzer Arbeiter und bin dankbar dafür, dass ich
meine Familie ernähren kann", sagt Thy Kanhana, ein Arbeiter in der
Bekleidungsindustrie. "Ich habe Fertigkeiten. Ich bin autark. Die
Hoffnung auf eine bessere Zukunft leitet mich jeden Tag."
Die Europäische Union (EU) hat einen Prozess in Gang gesetzt, der
zur Aussetzung ihres Handelsabkommens unter dem Motto "Everything But
Arms" (Alles außer Waffen, abgekürzt EBA) mit Kambodscha führen
könnte. Die EBA-Regelung erlaubt es den EU-Mitgliedern, Produkte
(außer Rüstungsgütern) zoll- und kontingentfrei zu importieren.
In einem gemeinsamen Brief sagen die American Apparel & Footwear
Association, die Fair Wear Foundation, die European Branded Clothing
Alliance, die Federation of the European Sporting Goods Industry und
Social Accountability International, dass der Verlust des
EBA-Abkommens "die jahrzehntelangen Anstrengungen unterminieren wird,
die die Regierung unternommen hat, um eine erfolgreiche Industrie zu
entwickeln, die sowohl der kambodschanischen Wirtschaft als auch der
kambodschanischen Bevölkerung enorme Vorteile gebracht hat." Leider
sprechen manche mit gespaltener Zunge. Während sie ihre Sorge um
Rechte und Löhne zum Ausdruck bringen, versuchen sie, ihre Kosten
niedrig zu halten, und einige Unternehmen haben damit gedroht, ihre
Produktion an andere Orte zu verlegen.
"Seit vielen Jahren ist Kambodscha ein Spielball in einem
riskantem Spiel, bei dem externe Akteure alles gleichzeitig haben
wollen", sagt Som Aun, Präsident der NACC (National Union Alliance
Chamber of Cambodia). "Es ist an der Zeit, sich mit den Realitäten
einer sich rasant verändernden Welt auseinanderzusetzen."
Die National Union Alliance Chamber of Cambodia schätzt, dass die
Aussetzung des EBA-Tarifsystems die Lebensgrundlagen von etwa drei
Millionen Arbeitnehmern und ihren Familien direkt beeinträchtigen
wird. Schätzungen zufolge könnten etwa 43 Prozent der
Bekleidungsarbeiter (fast 225.000 Menschen) und 20 Prozent der
Schuharbeiter (mehr als 20.000 Menschen) arbeitslos werden.
Untersuchungen legen nahe, und die Geschichte belegt dies, dass
Wirtschaftssanktionen zu einer Zunahme der Armut führen -
insbesondere bei Frauen, Minderheiten und anderen marginalisierten
Gruppen.
Jenseits von "Everything But Arms" (Alles außer Waffen) in der EU
gibt es in den USA auch das Motto "Everything But Assistance" (Alles
außer Unterstützung). Politiker in Washington haben einen
Gesetzentwurf eingebracht, der, wenn er in Kraft gesetzt wird, von
der US-Regierung verlangen würde, die bevorzugte Behandlung
Kambodschas beim Handel zu überprüfen. Die US-amerikanische
Handelskammer in Kambodscha sagt, dass diese Maßnahme kontraproduktiv
ist. "Wir glauben, dass die Verwendung dieses Prozesses als Mittel,
um eine politische Botschaft zu senden, die nichts mit dem Geist des
Handelsgesetzes von 1974 zu tun hat, den guten Willen und den
Fortschritt, den dieses System unter gewöhnlichen kambodschanischen
Bürgern geschaffen hat, drastisch verringern wird."
Wir leben dort, wo der Schuh auf den Boden trifft. Wo der Ärmel
auf das Handgelenk trifft. Wir arbeiten schwer. Wir leben von der
Hand in den Mund, aber unser Los verbessert sich. Die Löhne sind im
letzten Jahr um 7 % gestiegen, und wir sind entschlossen, uns um
weitere Anpassungen zu bemühen. Das werden wir zu unseren eigenen
Bedingungen tun, zum von uns gewählten Zeitpunkt und in unserer
eigenen Nation.
Wenn Sie den arbeitenden Männern und Frauen in Kambodscha helfen
wollen, dann behalten Sie die EBA und bevorzugte Behandlung beim
Handel bei.
Die Männer und Frauen der NACC (Die Kammer der Nationalen Allianz
in Kambodscha vertritt mehr als 400.000 Arbeiter im verarbeitenden
Gewerbe).
Pressekontakt:
Herr Som Aun, Präsident, NACC, Tel.: + 855-12-866-682,
E-Mail:som_aun@yahoo.com
Original-Content von: National Union Alliance Chamber of Cambodia, übermittelt durch news aktuell
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