neues deutschland: Kommentar zu Seehofers langen Abschied: Die letzten Meter tun weh
Geschrieben am 30-05-2019 |
Berlin (ots) - Die Fähigkeit zum würdevollen - vor allem des
rechtzeitigen - Abtritts von der politischen Bühne ist bei der
Vergabe des politischen Geschicks nur sehr rar gesät worden. Der
Glaube an die eigene Unentbehrlichkeit scheint mit dem Alter noch zu
wachsen. Vielleicht ist er geradezu nötig, um überhaupt in
Spitzenämter zu gelangen, was dem Ganzen eine tragische Note
verleihen würde. Denn diesen Glauben hat man zusehends exklusiv.
Während man glaubt, immer mehr mitreden zu müssen, um mit den
Jüngeren mithalten zu können, hat man umgekehrt immer weniger
wirklich zu sagen. Regieren kann man dann trotzdem noch - und das
müssen dann meist die Jüngeren aushalten. Horst Seehofer verdeutlicht
das Problem der gesamten Union, die sich politisch überlebt zu haben
scheint - es ist nur noch nicht als Erkenntnis zu ihr durchgedrungen.
Die Probleme des 21. Jahrhunderts lassen sich nicht mehr mit Mitteln
des längst vergangenen lösen. Natürlich kann man ständig auf
Strohpuppen eindreschen: Asylgesetze verschärfen, um
Rechtsaußenwähler zu umgarnen, statt sich mit Fluchtursachen,
Stichwort Klimawandel, ernsthaft auseinanderzusetzen. Als
Innenminister einen Heimatfimmel entwickeln, den viele andere nicht
ausleben können oder aus ihr verdrängt werden - auch weil der
Bauminister Seehofer anscheinend noch nichts von seinem Amt gehört
hat. Oft gehen Politiker nicht, sie werden gegangen. Nicht nur beim
Marathon, dem Seehofers Politkarriere gleicht, gilt: Die letzten
Meter Laufbahn tun oft weh. Aber nicht nur den Politikern.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
688808
weitere Artikel:
- Aachener Nachrichten: Kommentar:
Der Konsens-Preisträger
Von Christian Rein Aachen (ots) - Der Karlspreis war nicht immer, aber doch immer
wieder eine kontroverse Veranstaltung. So sehr sich die Stadt Aachen
und das Karlspreisdirektorium darum bemühen, einen geeigneten
Menschen zu finden, der für seinen Einsatz um die gute Sache Europa
zu würdigen sei, so sehr hat mancher dieser Preisträger polarisiert.
Die Auszeichnung für Henry Kissinger 1987 führte aus Protest gar zur
Gründung des Aachener Friedenspreises. Die strittigsten
Karlspreis-Verleihungen waren allerdings meist nicht die
schlechtesten, denn Auseinandersetzung mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Respektrente Stuttgart (ots) - Noch mag die Zahl der Betroffenen relativ gering
sein, doch der große Niedriglohnsektor wird - wenn nicht gehandelt
wird - viel mehr Menschen hervorbringen, die trotz jahrzehntelanger
Arbeit auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen sind. Die Absicht,
ihnen eine angemessene Altersversorgung zu verschaffen, ist
nachvollziehbar. Doch geht es bei der Rente um viel mehr. Bei immer
mehr Empfängern und immer weniger Beitragszahlern muss sie für die
Zukunft wetterfest gemacht werden. Wenn aber wieder einige Jahre ins mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel "Trumps strategische Kapriolen" von Thomas Spang Regensburg (ots) - Das Strickmuster, nach dem Trump Außenpolitik
betreibt, lässt sich inzwischen gut erkennen. Erst stößt er Drohungen
aus, die so massiv sind, dass sie übertrieben wirken. Dann rudert er
zurück, und preist sich als Friedensstifter, der gerade eine große
Gefahr abgewendet hat. Dahinter steckt die Vorstellung des selbst
ernannten "Verhandlung-Künstlers", er müsse erst eine Position der
Stärke aufbauen, von der aus er dann Abstriche machen könne. So
durchsichtig Trumps Vorgehen auch sein mag, so wenig scheint er es
innerhalb mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Risiko / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur SPD Mainz (ots) - Vor 50 Jahren, 1969, wurde der FC Bayern München
Deutscher Meister. Mit dem Fußball, den die Bayern damals spielten,
würden sie heute um den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga
bangen müssen. Der Kern des Fußballs und der Geist ist schon noch der
von 1969, und den haben die Bayern auch immer noch drauf. Aber extrem
viel drumherum hat sich radikal gewandelt. Vor rund 150 Jahren wurde
die SPD gegründet. Eine stolze Partei, die den Nazis die Stirn bot
und Männer wie August Bebel, Friedrich Ebert und Willy Brandt
hervorbrachte. mehr...
- Das Erste, Freitag, 31. Mai 2019, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Peter Beyer, CDU, Koordinator für die
transatlantische Zusammenarbeit, Thema: Deutsch-amerikanische
Beziehungen
8.35 Uhr, Klaus Reinhardt, Präsident Bundesärztekammer, Thema:
Neuer Präsident der Bundesärztekammer
Pressekontakt:
Weitere Informationen unter www.ard-morgenmagazin.de
Redaktion: Martin Hövel
Kontakt: WDR Presse und Information, wdrpressedesk@wdr.de, Tel. 0221
220 7100
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 0172 - 2439200
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|