NRZ: Einfach grüner sein hilft der CDU nicht - von MANFRED LACHNIET
Geschrieben am 03-06-2019 |
Essen (ots) - Früher hießt es, dass eine Europawahl sowieso nichts
bewege. Welch ein Irrtum: Nach nur sechs Tagen stürzt die SPD in die
Krise, die CDU ist hochnervös. Weil beide Parteien deutlich an die
Grünen verloren haben, übertrumpft man sich nun mit "grünen" Ideen.
Die CDU stellt den Klimaschutz heraus. Die SPD macht von der
Durchsetzung der Klimaziele sogar die GroKo abhängig. Als wenn das
noch eine Rolle spielt... Dennoch: Der allgemeine Grün-Schwenk mag
gut gemeint klingen, die Wähler wird's aber kaum überzeugen. Wer
jahrelang alternative Energien oder weniger Spritverbrauch als
spinnerte Ideen belächelt und die "Fridays für Future"-Schüler für
unterrichts-faul hält, der hat den Wandel in der Bevölkerung nicht
mitbekommen. Zudem geht es ums Auftreten und um politische Sprache:
Habeck und Baerbock wirken einfach moderner als Scholz oder AKK. Doch
während die SPD nun dicht am Abgrund steht, dürften die Grünen für
die CDU schon bald Koalitionspartner sein. Also Wandel durch
Annäherung? Das wird in der CDU nicht so leicht funktionieren. Denn
die Partei hat starke konservative Kräfte, die den Klimaschutz für
übertrieben halten und die lieber auf Marktwirtschaft, Sicherheit und
Werte setzen. Überhaupt fragen sich viele Wähler und
Parteimitglieder, was nach Atomausstieg, Abschaffung der Wehrpflicht,
Einführung der Homo-Ehe, Mütterrente oder Asyl-Hickhack das Wesen der
CDU ist. Merkel hat diesen Kern unkenntlich gemacht, weil sie meist
taktisch und pragmatisch entschieden hat. Echte Überzeugung stand nur
selten dahinter. Auch deshalb haben eine Million CDU-Wähler nun grün
abgestimmt. Die Lehre daraus? Es hilft der CDU nicht, wenn sie
einfach nur grüner sein will. Attraktiv wird man nicht durch
Nachmachen, sondern durch eigene Ideen und glaubhaftes Auftreten.
Weil konservativ "bewahren" bedeutet, sollte sich das leicht auf die
Natur übertragen lassen. Baden-Württemberg zeigt, dass Schwarz-Grün
funktionieren kann. Allerdings steht dort ein Grüner an der Spitze.
Ein Albtraum für die Strategen in der CDU. rüher hießt es, dass eine
Europawahl sowieso nichts bewege. Welch ein Irrtum: Nach nur sechs
Tagen stürzt die SPD in die Krise, die CDU ist hochnervös. Weil beide
Parteien deutlich an die Grünen verloren haben, übertrumpft man sich
nun mit "grünen" Ideen. Die CDU stellt den Klimaschutz heraus. Die
SPD macht von der Durchsetzung der Klimaziele sogar die GroKo
abhängig. Als wenn das noch eine Rolle spielt... Dennoch: Der
allgemeine Grün-Schwenk mag gut gemeint klingen, die Wähler wird's
aber kaum überzeugen. Wer jahrelang alternative Energien oder weniger
Spritverbrauch als spinnerte Ideen belächelt und die "Fridays für
Future"-Schüler für unterrichts-faul hält, der hat den Wandel in der
Bevölkerung nicht mitbekommen. Zudem geht es ums Auftreten und um
politische Sprache: Habeck und Baerbock wirken einfach moderner als
Scholz oder AKK. Doch während die SPD nun dicht am Abgrund steht,
dürften die Grünen für die CDU schon bald Koalitionspartner sein.
Also Wandel durch Annäherung? Das wird in der CDU nicht so leicht
funktionieren. Denn die Partei hat starke konservative Kräfte, die
den Klimaschutz für übertrieben halten und die lieber auf
Marktwirtschaft, Sicherheit und Werte setzen. Überhaupt fragen sich
viele Wähler und Parteimitglieder, was nach Atomausstieg, Abschaffung
der Wehrpflicht, Einführung der Homo-Ehe, Mütterrente oder
Asyl-Hickhack das Wesen der CDU ist. Merkel hat diesen Kern
unkenntlich gemacht, weil sie meist taktisch und pragmatisch
entschieden hat. Echte Überzeugung stand nur selten dahinter. Auch
deshalb haben eine Million CDU-Wähler nun grün abgestimmt. Die Lehre
daraus? Es hilft der CDU nicht, wenn sie einfach nur grüner sein
will. Attraktiv wird man nicht durch Nachmachen, sondern durch eigene
Ideen und glaubhaftes Auftreten. Weil konservativ "bewahren"
bedeutet, sollte sich das leicht auf die Natur übertragen lassen.
Baden-Württemberg zeigt, dass Schwarz-Grün funktionieren kann.
Allerdings steht dort ein Grüner an der Spitze. Ein Albtraum für die
Strategen in der CDU.
Pressekontakt:
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Redaktion
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