Vernetzung in der regionalen Versorgung macht den Unterschied /
Wissenschaftskongress "Alter plus 3": Prävention, Rehabilitation und Pflege als Ganzes denken und umsetzen
Geschrieben am 04-06-2019 |
Stuttgart (ots) - "Wir können zeigen, dass es grundlegende
regionale Unterschiede gibt, was den Anteil geriatrischer
Patientinnen und Patienten angeht. Um einer möglichen Unterversorgung
entgegenzuwirken, sind differenzierte regionale Versorgungsangebote
zielführend", fasst Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender
der AOK Baden-Württemberg zusammen. Der Wissenschaftskongress "Formel
Zukunft - Alter plus 3" am Dienstag (04.06.2019) stellt die alternde
Gesellschaft in den Mittelpunkt. "Gerade in einer Gesellschaft des
langen Lebens müssen wir weg vom Kästchendenken in Sektoren. Wir
brauchen vernetzte Versorgungskonzepte und den Mut neue Wege zu
gehen", betont Hermann. "Gesundheitsversorgung geschieht vor Ort.
Zusammen mit unseren Partnern entwickeln wir vorhandene Strukturen
evidenzbasiert und systematisch ausgearbeitet weiter - das
funktioniert nicht mit zentralistischen Vorgaben aus Berlin."
Der Heidelberger Psychologe und Gerontologe Professor Andreas
Kruse vom Institut für Gerontologie der Uni Heidelberg denkt
regional, vernetzt und patientenorientiert: "Das Individuum muss sich
auf sein Älterwerden und Alter vorbereiten. Dies gilt mit Blick auf
alle Lebensbereiche, von der Gesundheit über die soziale
Netzwerkbildung bis hin zur finanziellen Planung und zum Wohnen."
Kruse stellte auf dem Stuttgarter Kongress ein "Positionspapier
Altern" vor, das die seelisch-geistige Entwicklung als lebenslangen
Prozess behandelt. Dabei stützt sich Kruse auf eine qualitative
Befragung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AOK
Baden-Württemberg zu Aspekten der Versorgung älterer Menschen. In
einem Mixed-Methods-Ansatz kombiniert die AOK Baden-Württemberg die
qualitativen Aussagen des Gerontologen Kruse mit den Ergebnissen
einer quantitativen forsa-Umfrage unter mehr als 500 Teilnehmern. Der
große Teil der Befragten erwartet von seiner Kranken- und
Pflegekasse, dass bestimmte Angebote auf die Bedürfnisse Älterer
zugeschnitten sein sollten, zum Beispiel Beratung zur Bewältigung von
Alltagsproblemen (72 %), Vermittlung von Facharztterminen oder
Pflegediensten (69 %) sowie Gesundheitskurse (70 %).
AOK-Vorstandschef Hermann sieht in die-sen Zahlen seinen Ansatz
bestätigt: "Wir können es uns nicht mehr leisten, die drei zentralen
Versorgungsbereiche und Angebote der Prävention, Rehabilitation und
Pflege separat zu denken und brauchen für fundierte Angebote, die in
eine gute Versorgungszukunft führen, die wissenschaftlich basierte
Weiterentwicklung. Deshalb investiert die AOK Baden-Württemberg seit
Jahren in innovative Forschung und moderne, individuell und regional
für die Versicherten zugeschnittene Angebote."
Auch Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne
Lucha stellt die Notwendigkeit der Überwindung der Sektoren
insbesondere auch für ältere Menschen heraus: "Essenziell ist aus
meiner Sicht: Wir müssen viel stärker vom Patienten her, wir müssen
verstärkt regional und vernetzt denken - und wir müssen noch mehr das
Wissen und die Kompetenz aller handelnden Akteure nutzen. Unser Land
ist auch dank der AOK Baden-Württemberg hier bundesweit Vorreiter",
so der Minister weiter. Bereits im Geriatriekonzept 2014 des Landes,
das unter anderem auch die AOK Baden-Württemberg mitentwickelt hatte,
seien wohnortnah organisierte, ambulant vor stationär ausgerichtete,
eng miteinander vernetzte und durchgängig gestaltete
Versorgungsstrukturen zugrunde gelegt worden. "Prävention muss also
ebenso wie Akutmedizin, Pflege, Rehabilitation und Palliativmedizin
in unserem Land in die Versorgung geriatrischer Patienten mit
einbezogen sein."
"Die Gesellschaft des langen Lebens ist längst Realität",
resümiert AOK-Chef Hermann zum Stuttgarter Alterskongress. "Wir
befinden uns mitten in einer Entwicklung, die die gesamte
Gesellschaft umkrempelt - vom Arbeitsmarkt bis zum Rentensystem.
Überall sind passende Lösungen gefragt. Auf dem Gesundheits- und
Pflegesektor kennt diese niemand besser als die verantwortlichen
Akteure vor Ort."
Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg
Pressestelle
Presselstr. 19
70191 Stuttgart
Telefon 0711 2593 - 229
Telefax 0711 2593 - 100
E-Mail presse@bw.aok.de
www.aok-bw-presse.de
Original-Content von: AOK Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell
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