1 Cent auf Obst- und Gemüsetüten bei Aldi ist Effekthascherei: Deutsche Umwelthilfe fordert Abgabe von mindestens 22 Cent
Geschrieben am 11-06-2019 |
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe kritisiert Vorstoß von Aldi,
auf dünnwandige Plastiktüten für Obst- und Gemüse nur einen Cent zu
verlangen - Um den massenhaften Verbrauch von Einwegtüten zu stoppen,
ist eine Abgabe in Höhe von mindestens 22 Cent notwendig - Abgabe ist
auch auf Obst- und Gemüsetüten aus Bioplastik und Papier notwendig -
Verbraucher können praktische Mehrwegnetze als Alternative nutzen
In Deutschland werden für Obst, Gemüse und andere Bedienware
massenhaft kostenlose Einwegplastiktüten herausgegeben. 2017 wurden
davon 3,2 Milliarden Stück verbraucht, was einem jährlichen
Pro-Kopf-Konsum von 39 Stück entspricht. Aldi hat nun angekündigt,
einen symbolischen Betrag von einem Cent pro Tüte zu erheben. Dazu
sagt die Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) Barbara Metz:
"Dass Aldi auf dünnwandige Einwegplastiktüten für Obst und Gemüse
einen Betrag von einem Cent erheben will, ist reine Symbolpolitik und
nicht ausreichend. Ein signifikanter Lenkungseffekt ist bei einem
derart niedrigen Preis nicht zu erwarten. Wenn Aldi es ernst meint
mit Umweltschutz, dann sollten die Einwegtütchen mindestens 22 Cent
kosten, denn dieser Betrag würde tatsächlich das Aus für das
besonders kurzlebige Produkt bedeuten. Alles andere ist nur
Effekthascherei. Am Ende wird es auch darauf ankommen, dass
wiederverwendbare Mehrwegnetze als Alternative angeboten und beworben
werden sowie deren Nutzung mit Anreizen gefördert wird. Zudem darf
die Aktion von Aldi mit dem Tütencent nicht darüber hinwegtäuschen,
dass deren Verpackungspolitik alles andere als gut ist. Für Getränke
werden keine Mehrwegflaschen, sondern ausschließlich
Einwegverpackungen angeboten. Unnötige und nicht recyclingfähige
Verpackungen sind an der Tagesordnung."
Erfahrungswerte aus Irland zeigen, wie effektiv eine Abgabe wirkt.
Dort führte eine Plastiktütenabgabe von 22 Cent zu einer Reduktion
des Verbrauchs von 328 auf nur noch 14 Stück pro Kopf und Jahr. Mit
den eingenommenen Finanzmitteln der Abgabe in Irland wurden
Sensibilisierungskampagnen und Abfallvermeidungsprojekte gefördert
und nicht die Taschen der Einzelhändler gefüllt, so wie es aktuell in
Deutschland der Fall ist. Was mit einer zweckgebundenen Abgabe bei
normalen Plastiktüten klappt, funktioniert auch bei besonders kleinen
Tüten: Denn die Bereitschaft der Verbraucher, dafür etwas zu
bezahlen, ist als noch geringer einzuschätzen.
Bereits jetzt gibt es in einigen Supermärkten praktische
wiederverwendbare Netze für Obst, Gemüse und Backwaren. Solche
Mehrwegnetze gibt es aus Biobaumwolle oder auch aus Kunststoff. Sie
sind extrem robust, können hundertfach wiedereingesetzt werden und
sparen bei jeder Wiederverwendung die ressourcenintensive
Neuherstellung einer Einwegtüte ein. Einige Supermärkte haben das
Gewicht von Mehrwegnetzen inzwischen in das Kassensystem integriert
und ziehen es beim Wiegen automatisch ab. Dadurch muss das Obst und
Gemüse nicht umständlich ausgepackt werden.
Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft: "Die
Ankündigung von Aldi, für die Mitnahme von Obst und Gemüse in Zukunft
Einwegtüten aus Bioplastik einzusetzen, hat nicht viel mit
Umweltschutz zu tun. Bioplastiktüten, die aus nachwachsenden
Rohstoffen hergestellt oder als biologisch abbaubar beworben werden,
haben zumeist einen großen ökologischen Rucksack durch den Anbau von
Nutzpflanzen und der Abbau unter normalen Bedingungen in der Natur
ist problematisch. Im Gegensatz zu Plastiktütchen sind solche aus
Papier zwar biologisch abbaubar, dafür werden für deren Herstellung
aber viel Wasser, Energie und Chemikalien verbraucht. Papiertüten
müssen zudem dickwandiger und schwerer sein, um eine ähnliche
Reißfestigkeit wie Plastiktüten zu haben. Verbraucher sollten
grundsätzlich von Einwegtüten die Finger lassen, weil sie Ressourcen
verschwenden und das Klima belasten."
Links:
Informationen zum Problem Plastiktüten
https://www.duh.de/themen/recycling/plastik/plastiktueten/
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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