Neue Westfälische (Bielefeld): Ralph Brinkhaus und die Personaldebatte in der Union
Befeuert statt beruhigt
Lothar Schmalen, Düsseldorf
Geschrieben am 11-06-2019 |
Bielefeld (ots) - Vielleicht hat der besonnene Ostwestfale Ralph
Brinkhaus gehofft, durch seinen Hinweis auf Annegret
Kramp-Karrenbauer als die natürliche Kanzlerkandidatin der Union nach
Merkel - schließlich ist sie die Parteivorsitzende - etwas mehr Ruhe
in die aufgeregte CDU zu bringen. Lange segelte die in der
Wählergunst einbrechende Union im Windschatten der Existenzkrise der
Sozialdemokratie. Doch spätestens seit sie in Umfragen von den Grünen
überholt wurde, befindet auch sie sich in Panik. Erreicht hat
Brinkhaus das Gegenteil. Mit seinen Äußerungen hat er die
Personaldebatte um Kramp-Karrenbauer erst richtig befeuert. Der eine
potenzielle Mitbewerber - Ministerpräsident Armin Laschet - macht
hinter der Kandidatin Kramp-Karrenbauer gleich ein dickes
Fragezeichen, der andere - der nur knapp geschlagene Rivale Friedrich
Merz - spricht von einer "irren Diskussion" zur Unzeit. Nervenstärke
geht anders. Die CDU steht in der Gefahr, den gleichen Fehler zu
machen wie die andere ehemals große Volkspartei, die SPD. Wenn das
Publikum auch sie nur noch als zerstrittenen Haufen wahrnimmt, in dem
es immer nur um die Vergabe von Posten geht, wird auch bei ihr die
Abwärtsspirale schwer zu bremsen sein. Die Sozialdemokraten können
ein Lied davon singen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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