"Reds nit, tuats was!" / Zum 100. Geburtstag von Hermann Gmeiner am 23.6.
Geschrieben am 18-06-2019 |
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http://ots.de/n9182T
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München/Imst (ots) -
Der Gründer der SOS-Kinderdörfer wäre am 23. Juni 100 Jahre alt
geworden. Was Hermann Gmeiner mit einem Kinderdorf begann, ist heute
eine Weltmarke. Was trieb den ehrgeizigen Bauernsohn an?
Es war einer dieser typischen Gmeiner-Sätze. Knapp und
unmissverständlich forderte der Übervater der SOS-Kinderdörfer von
seinen Getreuen: "Reds nit, tuats was!" (Redet nicht, tut etwas!).
Und Hermann Gmeiner hatte auch eine Idee, was getan werden müsste: Am
25. April 1949 gründete der Österreicher zusammen mit einem Kreis
junger Frauen und Männer in Innsbruck die "Societas Socialis", kurz
SOS. Es war die Geburtsstunde der SOS-Kinderdörfer. Heute, 70 Jahre
nach ihrer Gründung, ist die Organisation das größte private
humanitäre Hilfswerk und unterstützt weltweit 1,5 Millionen Kinder,
Jugendliche und Erwachsene in 135 Ländern.
Gmeiner, Sohn eines Bergbauern aus dem Örtchen Alberschwende im
österreichischen Vorarlberg, war selbst Halbwaise. Als er fünf Jahre
alt war, starb seine Mutter Angelika. Nun saß Vater Hermann mit acht
Kindern allein da. Wer sollte die Kinder betreuen, während er mit der
harten Arbeit auf kargen Äckern die Familie durchbrachte? Für die
Familie war schnell klar: Elsa, die 16-jährige Tochter, sollte die
Erziehung der Kleinen übernehmen.
Und obwohl Elsa noch sehr jung war, funktionierte es: Der kleine
Hermann und seine Geschwister gediehen prächtig. Er ging sogar aufs
Gymnasium. 1940 musste er noch vor der Reifeprüfung zur Wehrmacht.
Nach dem Krieg holte er das Abitur nach und begann 1946 in Innsbruck
mit dem Medizinstudium. Er wollte Kinderarzt werden.
Während des Studiums wirkte er aktiv in der Jugendarbeit in
Innsbruck mit und lernte die große Not vieler Kinder und Jugendlicher
kennen, die nach dem Krieg niemand mehr hatten und auf sich allein
gestellt waren. Diesen jungen Menschen zu helfen und etwas besseres
zu bieten als Waisenhäuser, die der Österreicher abschätzig
"Erziehungs-Kasernen" nannte, wurde für Gmeiner zur fixen Idee.
Also steckte er sich ein großes Ziel: Etwas anderes sollte die
Waisenhäuser ersetzen. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende
Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf
haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann.
Aber der Start war holprig. Weder Kirche noch Staat waren von seiner
Idee zu überzeugen. Aber es fanden sich Gleichgesinnte, die auch von
der Notwendigkeit einer "Ersatzfamilie" für Kinder ohne elterliche
Betreuung überzeugt waren.
Für den Start hatte Gmeiner persönlich ganze 600 Schilling zur
Realisierung seiner Idee. Die eigentliche Basis stellte Mitstreiterin
Maria Hofer mit dem Erlös eines Grundstückes zur Verfügung. Damit
konnte Gmeiner ein Grundstück in Imst, einer Gemeinde in der Nähe von
Innsbruck, kaufen und erste Spendenaufrufe und Werbeaktivitäten
finanzieren. Da er von der öffentlichen Hand keine Mittel erhielt,
wandte sich Gmeiner direkt an die Bevölkerung mit der Bitte um eine
Spende von einem Schilling im Monat.
Mit seiner Aura konnte Gmeiner die Menschen für seine Idee der
SOS-Kinderdörfer begeistern, mit Hingabe und Sturheit setzte er sie
durch. Offensichtlich war es gerade dieser Mix, der ihm dabei half,
"seine" Organisation groß zu machen. So gelang es ihm zum Beispiel
binnen kurzer Zeit die nötigen Mittel für den Bau des ersten
SOS-Kinderdorfes zu beschaffen: Am 2. Dezember 1949 fand das
Richtfest für das erste Familienhaus (Haus "Frieden") statt. Und noch
am selben Tag feierte man der Spatenstich für den Bau von vier
weiteren Häusern. 1951 konnten die ersten 40 Kinder aufgenommen
werden. Das erste SOS-Kinderdorf in Deutschland wurde 1956 in Dießen
am Ammersee gebaut. 1963 entstanden erste Kinderdörfer in Asien und
Lateinamerika.
Gmeiner starb am 26. April 1986 im Alter von 65 Jahren an Krebs.
Er hinterließ seinen Nachfolgern eine agile Hilfsorganisation, die
zum Zeitpunkt seines Todes bereits in 100 Ländern tätig war. Die
Nachfolger bauten die Programme und die Hilfsangebote aus, heute gibt
es neben den SOS-Kinderdörfern Sozialzentren, Schulen und
Ausbildungszentren, medizinische Zentren, Familien- und Nothilfe,
insgesamt über 2600 Projekte.
Ursprünglich hatte Gmeiner nur ein Kinderdorf bauen wollen. Doch
der Bedarf an Hilfe für gefährdete Kinder weltweit ließ Gmeiner und
seine Nachfolger nicht ruhen. "Jedes Kind auf der Welt braucht ein
liebevolles Zuhause!" hatte Gmeiner vorgegeben. Oder einfach: "Reds
nit, tuats was!"
Fotos zum Download finden Sie unter: http://ots.de/RskW6d
Hierzu gibt es auch ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=opdo1YUK6FA
Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher | SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259 | E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org |
www.sos-kinderdoerfer.de
Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell
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