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Kinder sterben in US-Abschiebehaft: "Keine Einzelfälle, sondern systematische, strukturelle Gewalt!" (FOTO)

Geschrieben am 19-06-2019

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Mehr SOS-Infos
http://ots.de/1Tg0W9
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Mexiko-Stadt (ots) -

Bereits sechs Kinder sind seit September 2018 in US-Abschiebehaft
gestorben. In einer gemeinsamen Erklärung weisen die SOS-Kinderdörfer
und lateinamerikanische Partnerschaftsorganisationen auf diese
bedrückende Wegmarke hin. "Dieses sechste tote Flüchtlingskind in
amerikanischem Gewahrsam ist kein Einzelfall, sondern nur ein
Beispiel für eine systematische, strukturelle Gewalt gegen Kinder,
die mit ihren Familien aus dem nördlichen Mittelamerika vor Gewalt,
Erpressung und Armut geflohen sind", sagt Dirk Glas, Leiter der
SOS-Kinderdörfer in Mexiko.

Anlässlich des Weltflüchtlingstags (20. Juni) fordern die Helfer
eine sofortige Freilassung aller inhaftierten Kinder und eine
Abschaffung der Abschiebehaft. "Es ist eine Schande", sagt Glas. Man
habe es mit einer Praxis zu tun, die internationalen Vereinbarungen
widerspreche und Kinder ihrer elementaren Rechte beraube. Es gebe
keine Entschuldigung für Geiselnahme, für Unterdrückung und Gewalt -
und schon gar nicht für den Tod von schutzlosen Kindern.

Angesichts steigender Flüchtlingszahlen verschärft sich die
Situation laut der Hilfsorganisation weiter. Denn wie die
amerikanische Zoll- und Grenzschutzbehörde mitteilte, wurden allein
im Jahr 2019 über 56.278 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
festgenommen. Das ist ein Anstieg um 74 Prozent im Vergleich zum
selben Zeitraum 2018, in dem es rund 32.000 unbegleitete Kinder
waren.

Ende Mai hatte die US-Grenzschutzbehörde den sechsten Tod eines
Kindes in US-Gewahrsam seit September letzten Jahres bekannt gegeben.
Fünf von ihnen kamen aus Guatemala: die siebenjährige Jakelin Caal
Maquin starb Anfang Dezember 2018 an einer bakteriellen Infektion,
der achtjährige Felipe Gomez Alonzo am Heiligabend an einer Grippe,
Juan de Leon Gutierrez (16) am 30. April 2019 an einem seltenen
Gehirnabszess, ein zweieinhalbjähriger Junge verstarb am 14. Mai,
Carlos Gregorio Hernandez (16) am 20.Mai. Außerdem starb ein
zehnjähriges Mädchen aus El Salvador am 29. September an Atemnot.
Auch in einem mexikanischen Grenzgefängnis kam ein Mädchen ums Leben.

Die SOS-Kinderdörfer nehmen in drei mexikanischen Kinderdörfern
unbegleitete minderjährige Flüchtlingskinder auf. Darüber hinaus hat
die Hilfsorganisation und ihre Partner IMUMI (Instituto para las
Mujeres en la Migración), BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung) sowie dem UNHCR (Flüchtlingshilfswerk
der Vereinten Nationen) ein länderübergreifendes Projekt gestartet,
um die Bedingungen für Kinder und Jugendliche auf der Flucht zu
verbessern, die Einhaltung der Kinderrechte durchzusetzen sowie
notleidende Familien in den Herkunftsländern zu stärken.

SOS-TV:

https://www.youtube.com/watch?v=k3VkIaJkasI&t=18s

https://www.youtube.com/watch?v=34T1iXCUxJI



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
www.sos-kinderdoerfer.de

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell


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