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Pflegekräfte aus dem Ausland: Integration aktiv fördern

Geschrieben am 20-06-2019

Hamburg (ots) - Zur Sicherung der Pflege in Deutschland wird
angesichts des Personalmangels verstärkt auf Fachkräfte aus dem
Ausland gesetzt. Damit die interkulturelle Zusammenarbeit in den
Einrichtungen gut funktioniert, sollte sie aktiv gefördert werden,
rät die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW).

Eine gute Integration der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den
verschiedenen Ländern ist nicht nur wichtig, um Fehlern im
Arbeitsalltag vorzubeugen. Sie dient auch dem Betriebsklima und trägt
somit zur Vorbeugung von Stress, psychischen Belastungen und
Fluktuation bei. Deshalb profitieren alle Beschäftigten, wenn
Integration auch aus Arbeitsschutzperspektive betrachtet wird.
Impulse zum Thema gibt die Berufsgenossenschaft bei ihrem
Fachkongress "BGW forum 2019 - Gesundheitsschutz in Krankenhaus und
Klinik", der Anfang September in Hamburg stattfindet.

Vielfältige Herausforderungen

Viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen arbeiten bereits mit
internationalen Teams. "Herausforderungen entstehen dort nicht nur
durch sprachliche Verständigungsprobleme", weiß Stephan Köhler,
Präventionsexperte der BGW. "Auch kulturelle Aspekte können zu
Missverständnissen, Konflikten oder Unzufriedenheit führen - etwa
unterschiedliche Kommunikationsstile, Hierarchieverständnisse oder
Umgangsweisen mit Zeit."

Hinzu kommt: In vielen Ländern werden Pflegefachkräfte an
Hochschulen ausgebildet und nehmen anschließend auch
Managementaufgaben und medizinische Tätigkeiten wahr, die in
Deutschland nicht zum Arbeitsalltag der Pflegenden gehören. Außerdem
werden ausländische Ausbildungsabschlüsse hierzulande zum Teil nicht
oder erst spät anerkannt. Betroffene müssen zunächst auch deshalb
unterhalb ihrer Qualifikation arbeiten.

Den Neuanfang eng begleiten

"Integration ist kein Selbstläufer und insbesondere der Anfang
häufig schwer", erklärt Köhler und rät, gerade zu Beginn einen engen
Kontakt zum neuen Teammitglied zu knüpfen. Neben Willkommensaktionen
wie dem Abholen vom Flughafen oder einem gemeinsamen Frühstück
erleichtern persönliche Gespräche das Ankommen.

"Auf diese Weise kann man auch erfahren, wo Hemmnisse bestehen",
so der Experte. "Die individuellen Geschichten und Erwartungen zu
kennen, hilft, Konflikten vorzubeugen oder sie zu lösen."

Vielfalt als Chance und Bereicherung

Wichtig ist ebenso, etwaige Sorgen und Vorbehalte des vorhandenen
Personals zu berücksichtigen und auch diese Beschäftigten nicht zu
überfordern. Die Integration fremder Menschen ins Team erfordert viel
Offenheit und Geduld auf beiden Seiten. Unverzichtbar für die gute
interkulturelle Zusammenarbeit ist ein wertschätzender Umgang
miteinander jenseits von Vorurteilen.

"Hier kommt den Führungskräften eine wichtige Rolle zu", erklärt
Köhler. "Sie sollten Rückhalt bieten und gegenseitiges Verständnis
fördern". Dazu empfiehlt der Experte gezielte Fortbildungen.

Systematisch vorgehen

"Am besten kann Integration gelingen, wenn sie systematisch und
kontinuierlich erfolgt", betont Köhler. "Es lohnt sich, schon vor der
Anwerbung ausländischer Fachkräfte ein Integrationskonzept zu
entwickeln, das auf alle Beteiligten eingeht."

Bereits bewährt haben sich zum Beispiel feste Ansprechpersonen
oder Patenprogramme. "Durch regelmäßige Gespräche beugen wir
Missverständnissen vor, lernen neue Blickwinkel kennen und fördern
ganz nebenbei auch die Sprachkompetenz", so der Experte der BGW.
Wichtig ist auch, dass die neuen Arbeitskräfte nach einem
erfolgreichen Einstieg nicht zu schnell sich selbst überlassen
werden.

Tagungsthema im September

Beim Fachkongress "BGW forum 2019 - Gesundheitsschutz in
Krankenhaus und Klinik" vom 2. bis 4. September in Hamburg steht die
Integration ausländischer Pflegekräfte in mehreren
Plenarveranstaltungen und Einzelbeiträgen auf dem Programm. Wer
möchte, kann sich vor Ort auch in einer interaktiven Ausstellung
spielerisch mit verschiedenen Aspekten der interkulturellen
Zusammenarbeit beschäftigen.

Insgesamt bietet das BGW forum 2019 mehr als 130 Beiträge mit
verschiedensten Impulsen für eine gute Präventionskultur in
Krankenhäusern und Kliniken. Darüber hinaus bleibt viel Raum für den
persönlichen Austausch. Beispielsweise können Teilnehmende in einer
Open-Space-Veranstaltung eigene Themen einbringen. Weitere
Informationen zum Kongress finden sich im Buchungsportal
www.bgwforum.de.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch im BGW-Pressezentrum unter
http://www.bgw-online.de/presse. Dort finden Sie zudem weitere
aktuelle Meldungen und die Möglichkeit, diese per E-Mail-Service zu
abonnieren.

Über die BGW

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für über 8,5 Millionen Versicherte in mehr
als 645.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.



Pressekontakt:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Torsten Beckel / Mareike Berger
Kommunikation
Pappelallee 33/35/37
22089 Hamburg
Tel.: (040) 202 07-27 14
E-Mail: presse@bgw-online.de

Original-Content von: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, übermittelt durch news aktuell


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