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Schluss mit falsch entsorgten Bauschaumdosen: Deutsche Umwelthilfe fordert von Baustoffhändlern aktive Kundeninformation und Rücknahmeservice

Geschrieben am 26-06-2019

Berlin (ots) - Umfrage der Deutschen Umwelthilfe unter
Baustoffhändlern belegt große Probleme bei Information und Rücknahme
schadstoffhaltiger Montageschaumdosen - Nicht ordnungsgemäße Sammlung
führt zur unökologischen Verbrennung der Dosen - Recycling von
Bauschaumdosen und ihrer Restinhaltsstoffe ist deutlich
umweltfreundlicher und ein wichtiger Beitrag zum Klima- und
Ressourcenschutz - Baustoffhändler müssen gesetzliche
Informationspflichten umsetzen und sollten Dosenrücknahme als
Serviceleistung anbieten

Jedes Jahr werden in Deutschland beim Haus- und Innenausbau rund
25 Millionen Dosen mit dem Bauschaum Polyurethan (PU) verbraucht. Die
verwendeten Bauschaumdosen beinhalten noch schädliche Reststoffe,
weshalb sie als gefährlicher Abfall eingestuft und separat gesammelt
werden müssen. Sie gehören daher nicht in den Restmüll, Gelben Sack
oder Baumischcontainer. Doch insbesondere gewerbliche Profianwender
im Bau- und Sanitärwesen sammeln Bauschaumdosen häufig nicht
getrennt. Das schadet der Umwelt, denn nur die Getrenntsammlung
ermöglicht eine sortenreine Erfassung und ein fast vollständiges
Recycling der Dosen und ihrer Restinhaltsstoffe. Nach Einschätzung
der Deutschen Umwelthilfe (DUH) liegt die problematische Sammlung bei
Profianwendern vor allem an einem fehlenden Bewusstsein zur
Getrenntsammlung und am unzureichenden Serviceangebot zur
Dosenrücknahme bei Baustoffhändlern als größte Inverkehrbringer.
Deshalb fordert die DUH von Baustoffhändlern eine aktive
Kundeninformation zur Getrenntsammlung von Bauschaumdosen und das
Angebot der Rücknahme als Servicedienstleistung.

Eine aktuelle Umfrage der DUH unter 100 Baustoffhändlern zur
Information und Rücknahme von Montageschaumdosen ergab ein hohes Maß
an Desinteresse, schlechter Kundeninformation und einem mangelhaften
Rücknahmeangebot. "Für rund drei Viertel der befragten
Baustoffhändler scheint die Information und Rücknahme von
Bauschaumdosen nicht wichtig zu sein oder man möchte sich nicht in
die Karten schauen lassen. Trotz Nachfragen antwortete die Mehrzahl
der Profiverkäufer nicht einmal. Das ist ein schlechtes Zeichen. Wenn
Baustoffhändler Umweltschutz ernst meinen, dann müssen sie auch die
volle Verantwortung für die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte
übernehmen. Insbesondere dann, wenn diese Schadstoffe beinhalten",
kritisiert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara
Metz.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Käufer über die Rücknahme und
ordnungsgemäße Entsorgung von Bauschaumdosen informiert werden
müssen. "Kleine Hinweiszettel in Kisten mit Bauschaumdosen reichen
nicht aus, um Kunden über die Getrenntsammlungspflicht wirksam zu
informieren. Wirklich notwendig ist eine proaktive Information durch
geschultes Personal sowie gut sichtbare Hinweisschilder im Eingangs-
und Verkaufsbereich", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.

Dass eine gute Kundeinformation umsetzbar ist, zeigt der
Baustoffhändler Adolph Würth GmbH & Co. KG (Würth). In dessen
Filialen werden Einkäufer in beispielgebender Weise, durch gut
sichtbare Informationstafeln und Regalschienenbilder sowie durch
mündliche Hinweise von Mitarbeitern über die Getrenntsammlung
gebrauchter Bauschaumdosen informiert. Andere Baustoffhändler sollten
dem Best-Practice-Beispiel von Würth folgen.

Durch den direkten Kontakt von Baustoffhändlern mit Endkunden beim
Verkauf der Ware ergeben sich nicht nur wichtige Ansatzpunkte zur
Information, sondern auch zur Rücknahme von Bauschaumdosen. "Durch
eine Rücknahme im Baustoffzentrum oder bei direkter Auslieferung der
Dosen auf einer Baustelle könnten deutschlandweit Millionen bisher
fehlerhaft entsorgter Dosen den Weg in ein hochwertiges Recycling
finden", sagt Metz. Auch hier ist der Baustoffhändler Würth
beispielgebend. Das Unternehmen gab als einziger aller befragten
Baustoffhändler an, kostenfrei gebrauchte Bauschaumdosen, auch in
größeren Mengen, in seinen Filialen zurückzunehmen und diese
ebenfalls bei der Anlieferung auf Baustellen mitzunehmen.

Gesetzeswidrig im Restmüll oder gemischten Gewerbeabfall entsorgte
Bauschaumdosen sind ein großes Umweltproblem, denn sie landen mitsamt
ihren Inhaltstoffen regelmäßig in der Verbrennung. Dabei werden
wertvolle Ressourcen unwiederbringlich zerstört und das Klima unnötig
stark belastet. Allenfalls das Metall der Dosen wird noch
zurückgewonnen und genutzt. "Bei getrennt gesammelten Bauschaumdosen
können, im Gegensatz zur Verbrennung, neben den Metallen, auch
Kunststoffteile, das Treibmittel und die Prepolymer-Reste recycelt
werden. Ein ganz klarer Vorteil beim Umweltschutz. Durch stoffliches
Recycling kann im Gegensatz zur Verbrennung die optimale Verwertung
von Montageschaumdosen erreicht werden", sagt Fischer.



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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