Palmöl-Anteil im Diesel steigt weiter an - Deutsche Umwelthilfe fordert nationalen Sofortausstieg zum Schutz von Klima und Artenvielfalt
Geschrieben am 28-06-2019 |
Berlin (ots) - Neue Daten zeigen: Anteil des in der EU
verbrauchten Palmöls für Biodiesel steigt weiter an und liegt
mittlerweile bei 53 Prozent - Nach EU-Beschluss zum Ausstieg aus
Palmöl muss die Bundesregierung mit nationaler Regelung dessen
Verwendung sofort beenden - Große Mehrheit der Bürger lehnt die
Nutzung von Palmöl im Kraftstoff ab
Palmöl aus tropischen Regenwäldern landet immer häufiger in
Autotanks statt in Lebensmitteln, dabei soll dessen Verwendung für
Biodiesel bereits ab 2023 auslaufen. Neue Daten des Brüsseler NGO
Dachverbands Transport & Environment zeigen, dass inzwischen 65
Prozent des in die EU importierten Palmöls für energetische Zwecke
genutzt werden. 53 Prozent davon werden direkt für die Beimischung
zum sogenannten Biodiesel verwendet, die restlichen 12 Prozent für
die Verbrennung als Heizöl und zur Stromerzeugung. Die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung auf, einen nationalen
Sofortausstieg von Palmöl im Kraftstoff einzuleiten. Die
Palmölproduktion ist wesentlich verantwortlich für die Zerstörung von
Regenwäldern und gefährdet die Artenvielfalt. Zudem ist Biodiesel bis
zu dreimal klimaschädlicher als fossiler Diesel.
Allein 2018 wurden in der EU mehr als vier Millionen Tonnen Palmöl
für die Herstellung von Biodiesel verwendet. Während der Verbrauch im
Lebensmittelsektor, für Wasch- und Kosmetikprodukte um beachtliche
elf Prozent sank, stieg der Verbrauch im Biodiesel weiter an und
liegt nun auf einem Rekordhoch.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Wenn der
Anteil von Palmöl im Tank weiter steigt, obwohl die EU den
stufenweisen Ausstieg aus Palmöl im Diesel beschlossen hat, läuft
etwas gewaltig falsch. Wertvolles Palmöl hat im Autotank nichts zu
suchen. Die Bundesregierung muss eine nationale Regelung auf den Weg
bringen, die den Sofortausstieg von Palmöl im Diesel einleitet. Damit
würde die Bundesregierung auch zeigen, dass ihr Klima- und
Artenschutz ernste Anliegen sind."
In einer wegweisenden Entscheidung im Mai 2019 hat die EU die
Verwendung von Palmöl für energetische Zwecke mit Ausnahmen als nicht
nachhaltig eingestuft. Der länderspezifische Verbrauch an Palmöl als
Beimischung soll somit ab 2019 nicht weiter ansteigen. Ab 2023 soll
die Beimischung dann langsam Auslaufen und ab 2030 vollständig
verboten werden. Nach Ansicht der DUH ist dies eindeutig zu spät. Sie
sieht die einzelnen Mitgliedsstaaten jetzt in der Pflicht mit der
Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (REDII) ein
Beimischungsverbot sofort rechtlich umzusetzen.
Eine Umfrage von Umweltverbänden ergab, dass 75 Prozent der
Deutschen von der Beimischung von Palmöl zum so genannten Biodiesel
nichts wissen. 64 Prozent gaben an, dass sie gegen die Verwendung des
Pflanzenöls im Diesel sind.
Links:
Zu den Daten von Transport&Environment: http://ots.de/CB0ChT
Zur Umfrage: http://ots.de/vXn6Fb
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
www.instagram.com/umwelthilfe/
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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