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Die Krise erreicht die deutschen Maschinenbauer

Geschrieben am 02-07-2019

Düsseldorf (ots) - Die befürchtete konjunkturelle Abkühlung ist
bei den deutschen Maschinenbauern immer stärker spürbar: Nach 36
Prozent im Vorquartal erwarten mittlerweile 40 Prozent der Befragten
ein Nachlassen der globalen Wirtschaftsdynamik. Vor einem Jahr waren
lediglich 16 Prozent der befragten Entscheider dieser Meinung -
innerhalb eines Jahres hat sich die konjunkturelle Einschätzung damit
komplett gedreht. Gleichzeitig nimmt der Anteil derjenigen, die im
heimischen Markt einen sicheren Hafen sehen, rapide ab: Nur noch gut
ein Drittel (36 Prozent) ist für die nächsten zwölf Monate
optimistisch mit Blick auf die inländische Konjunktur (Vorquartal: 45
Prozent, Vorjahresquartal: 68 Prozent). Dies geht aus dem aktuellen
Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC für das zweite Quartal 2019 hervor.

Umsatzerwartungen nach unten korrigiert

Den konjunkturellen Erwartungen entsprechend haben die
Maschinenbauer auch ihre Umsatzprognosen weiter nach unten
korrigiert. Für die Gesamtbranche erwarten sie erstmals seit drei
Jahren sogar einen leichten Rückgang von 0,5 Prozent in den nächsten
zwölf Monaten (Vorquartal: 1,0 Prozent Wachstum). Für das jeweils
eigene Unternehmen gehen die Befragten noch von einem Umsatzwachstum
von 2,2 Prozent aus (Vorquartal: 3,1 Prozent) - der niedrigste Wert
seit 2015. Auch die durchschnittliche Kapazitätsauslastung befindet
sich mit rund 91 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren.
"Lediglich jeder zweite Betrieb ist noch voll ausgelastet", erklärt
Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation
bei PwC. "Die düsteren konjunkturellen Aussichten sind damit auf dem
Shopfloor angekommen." Zum Vergleich: Vor sechs Monaten lag der
Anteil der voll ausgelasteten Betriebe noch bei knapp 70 Prozent.

Digitalisierung kommt nur schleppend voran

Die digitale Transformation des Maschinenbaus schreitet indes
weiterhin nur sehr zögerlich voran. Verglichen mit dem Vorjahr geben
die Befragten zwar in fast allen Unternehmensbereichen Fortschritte
zu Protokoll - dennoch besteht immer noch teils erheblicher
Nachholbedarf. So sind die Bereiche Beschaffung, Forschung und
Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing bereits bei über der Hälfte
der Unternehmen stark digitalisiert. Produktion, Service sowie
Transport und Logistik hinken hingegen deutlich hinterher und weisen
nur bei rund einem Drittel der Unternehmen einen vergleichbaren
Digitalisierungsgrad auf. "Der deutsche Maschinenbau muss bei der
Digitalisierung seiner Kernfunktionen die Geschwindigkeit erhöhen",
warnt PwC-Experte Gushurst. "Die Transformation der Produktion ist in
den letzten zwei Jahren zwar vorangekommen, aber der Wandel vollzieht
sich insgesamt zu langsam. Gerade der Blick auf die Fortschritte der
internationalen Wettbewerber zeigt: Es besteht dringender
Handlungsbedarf."

Roboter wichtigste Zukunftstechnologie - Cyberrisiken werden
unterschätzt

Auch wenn bei der Umsetzung Nachholbedarf besteht, haben die
deutschen Maschinenbauer den Trend in Richtung digitaler Technologien
klar vor Augen. Gefragt nach den Zukunftstechnologien, die den
Maschinenbau am stärksten verändern werden, nennen die meisten
Befragten die Themen Robotics (50 Prozent) und Data Analytics (42
Prozent) gefolgt von künstlicher Intelligenz (37 Prozent), die das
Internet der Dinge (36 Prozent) erstmals überholt. Den stärksten
Bedeutungszuwachs seit dem Vorjahr hat der 3D-Druck erfahren (24
Prozent, Vorjahr: 17 Prozent). "Nach dem ersten Hype um disruptive
Technologien steigen viele Unternehmen inzwischen in den konkreten
Anwendungsbereich ein", erklärt Gushurst. "Erstaunlich ist
allerdings, dass die damit verknüpften Sicherheitsrisiken als kaum
relevant eingestuft werden." Tatsächlich geben nur acht Prozent der
Befragten an, dass sie das Thema Cybersecurity als einen zentralen
Veränderungsfaktor wahrnehmen. "Unternehmen, die in so besonderer
Weise von ihrem Wissen und ihren Innovationen leben wie die deutschen
Maschinenbauer, können sich Nachlässigkeit bei Cyberrisiken und deren
Prävention eigentlich nicht leisten."

Über das PwC Maschinenbau-Barometer:

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer
vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen
Maschinen- und Anlagenbaus. Neben einer Einschätzung der allgemeinen
wirtschaftlichen Entwicklung gibt die Studie einen Überblick über die
Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie
etwa Kosten, Preise oder Investitionsvolumen. Im Rahmen eines Deep
Dives werden in jeder Ausgabe wechselnde Themenbereiche vertieft.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/maschinenbau-barometer

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Patrick Torka
PwC Communications
Tel.: 0211 981 4313
E-Mail: patrick.torka@pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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