Größte Freisprechung im Gesundheitshandwerk: 758 junge Hörakustiker erhalten Gesellenbrief (FOTO)
Geschrieben am 07-07-2019 |
Mainz (ots) -
Mit besten Perspektiven in den Beruf starteten am 6. Juli nach
drei Jahren dualer Ausbildung 758 Lehrlinge des
Hörakustiker-Handwerks. Auf der bundesweit größten Freisprechung
eines Gesundheitshandwerks in Deutschland wurden die erfolgreichen
Absolventen mit den traditionellen Worten "Hiermit spreche ich Sie
von Ihren Rechten und Pflichten als Auszubildende frei" von
Hans-Jürgen Bührer, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker
(biha), in den Gesellenstand gehoben.
Der hochqualifizierte Nachwuchs einer wachsenden Branche, die
Handwerk und Digitalisierung verbindet, feierte seinen Abschluss im
großen Rahmen mit über 2.000 Ehrengästen und Gästen aus dem Handwerk
sowie Familien und Freunden in der Musik- und Kongresshalle in
Lübeck.
Die Top Drei wurden besonders gekürt: Die beste Prüfung legte
Janna Ulbrich (21) aus Leer (Niedersachsen) ab, sie wurde von
Fielmann ausgebildet. Gefolgt von Lara Manthey (21) aus Oldenburg
(Niedersachsen), die ebenso bei Fielmann lernte, und Carina Biermann
aus Giesen (Niedersachsen). Ausgebildet wurde die 22-Jährige bei
Sonova in Dortmund.
Die jungen Hörakustikerinnen und Hörakustiker, ihre Familien und
Gäste wurden begrüßt und geehrt von Dr. Matthias Badenhop,
Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend,
Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein:
"Ich freue mich, die Hörakustikerinnen und Hörakustiker an diesem
besonderen Tag in ihrem Berufsleben begrüßen zu dürfen. Sie sind der
Nachwuchs einer wachsenden Branche mit Zukunft, die einen festen
Bestandteil in der Gesundheitswirtschaft darstellt. Vor dem
Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs in vielen Gesundheits-
und Handwerksberufen leistet der Campus Hörakustik in Lübeck mit der
Ausbildung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der
Gesundheitsversorgung. Ich danke allen an der Ausbildung Beteiligten
und gratuliere den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem
erfolgreichen Abschluss."
Auch Prof. Dr. Ulrich Hase, Landesbeauftragter für Menschen mit
Behinderung des Landes Schleswig-Holstein und Vorsitzender der
Deutschen Gesellschaft der Hörbehinderten hielt eine Laudatio.
"Ich beglückwünsche Sie zur bestandenen Gesellenprüfung im
Gesundheitshandwerk der Hörakustik. Hinter Ihnen liegen drei Jahre
duale Ausbildung mit höchsten Ansprüchen. Sie haben sich dem
gestellt. Sie haben einen Hightech-Beruf gewählt, um Menschen zu
helfen, Sie sind die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Ein
spannender Beruf, auf den Sie am Campus Hörakustik gründlich
vorbereitet wurden. Die bundesweit einheitliche Prüfung, die hier in
Lübeck abgenommen wird, ist für uns ein Garant für die gleichbleibend
hohe Versorgungsqualität in Deutschland und nicht zuletzt gelebter
Verbraucherschutz. Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft viel Erfolg und
viele besondere menschliche Momente, wenn der Kunde Ihnen für
wiedergewonnene Lebensqualität dankt."
Stephan Fuesers, Studiendirektor der Landesberufsschule für
Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) und Janine Otto, Vorsitzende
des Gesellenprüfungsausschusses, lobten ebenfalls den
Ausbildungserfolg, der neben dem Einsatz der Ausbilder vor Ort auch
der jahrzehntelangen Lernortkooperation zwischen der Akademie für
Hörakustik (afh) und der LBS auf dem Campus Hörakustik zu verdanken
sei.
Die Hörakustik zeichnet sich laut aktueller Umfrage des GKV
Spitzenverbandes durch höchste Kundenzufriedenheit bei der
individuellen Versorgung von schwerhörigen Menschen aus. 90 Prozent
der Versicherten gaben an, "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der
individuellen Versorgungssituation zu sein. "Diese sehr große
Wertschätzung macht den Beruf des Hörakustikers zur Berufung", sagt
Otto.
Der anspruchsvolle Beruf des Hörakustikers hat sich als beliebte
Alternative zum medizinischen Studium etabliert. Die Branche wächst,
und immer mehr junge Menschen möchten Hörakustiker werden: Derzeit
bildet die Akademie 3.200 Auszubildende aus, allein 2019 haben mehr
als 1.000 junge Menschen ihre Ausbildung in einem der rund 6.600
Meisterbetriebe begonnen. Kein Wunder: In diesem Gesundheitshandwerk
herrscht Vollbeschäftigung.
"Die Zukunft ist nicht nur abwechslungsreich für die jungen
Hörakustiker, sie ist auch sicher", sagt Vizepräsident Hans-Jürgen
Bührer. So haben so gut wie alle Absolventen ihren Arbeitsvertrag am
Tag der Freisprechung bereits in der Tasche, oft werden sie direkt
von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Doch auch wer gerade
ausgelernt hat, kann sich lebenslang weiterbilden. Der Beruf bietet
vielfältige Möglichkeiten vom Meister bis zum Master, im Betrieb und
in der Industrie.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.600
Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in
Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen.
Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen
der Hörakustiker in Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für
die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert
er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme
durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung
und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur
Verfügung.
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem
Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der
Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha), schwoch@biha.de
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell
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