Rheinische Post: Kommentar: Bei Homöopathie an Frankreich orientieren
Geschrieben am 10-07-2019 |
Düsseldorf (ots) - Frankreich geht den richtigen Weg, wenn dort
die Krankenkassen ab 2021 keine Kosten für homöopathische
Arzneimittel mehr übernehmen werden. Ein solcher Schritt stünde auch
dem deutschen Gesundheitssystem gut zu Gesicht. Es mag ja sein, dass
homöopathische Präparate eine positive Wirkung auf Patienten haben.
Dass diese aber über den reinen Placeboeffekt hinausgeht, konnte in
der mehr als 200 Jahre alten Geschichte der Homöopathie
wissenschaftlich nie nachgewiesen werden. Für die Herstellung
sogenannter Globuli, kleiner Zuckerkügelchen, werden
Pflanzentinkturen immer und immer wieder verdünnt, bis der
Arzneigehalt nicht mehr nachweisbar ist. So werden selbst gefährliche
Wirkstoffe, etwa von Giftpflanzen, einsetzbar für die Homöopathie.
Gleichzeitig glauben Homöopathen daran, dass mit jeder Potenzierung,
jeder Verdünnung, die Wirksamkeit der Arznei verstärkt wird. Ein in
sich widersprüchlicher Glaube, der die Solidargemeinschaft der
Krankenversicherten teuer zu stehen kommt. 2018 machten die Apotheken
in Deutschland einen dreistelligen Millionenumsatz mit
homöopathischen Mitteln. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten
für die homöopathische Beratung und Behandlung, Ärzte und Apotheken
verdienen mit. In dieser Gemengelage ist es für Patienten sehr
schwer, sich gegen die Verordnung solcher Mittel zu wehren. Und für
gesetzlich Versicherte ist es unmöglich, sich nicht an den Kosten für
Arzneimittel zu beteiligen, deren Wirksamkeit nach sonst gültigen
Maßstäben nicht nachweisbar ist. Das ist ungerecht. Schließlich
könnte das Geld weitaus sinnvoller für Untersuchungen oder
Behandlungen verwendet werden, deren Wirksamkeit nachweisbar ist und
die nicht zu den Regelleistungen der Kassen zählen. Auch die
Naturheilkunde gehört dazu, die nicht in einen Topf mit Homöopathie
geworfen werden darf.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
694113
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Bärendienst für Berlin / Kommentar von Thomas Fülling Berlin (ots) - Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist eine der
wenigen Einrichtungen, die nach der gescheiterten Länderehe heute gut
funktionieren. Gerade diese wichtige länderübergreifende Institution
hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) jetzt
ernsthaft in Gefahr gebracht. Die Brandenburger haben es seit
Längerem satt, dass sie in der Tarifpolitik nach der Berliner Pfeife
tanzen müssen. Mit seinem Vorstoß für ein 365-Euro-Jahresticket will
Müller seine Partei gegen die Grünen auf dem Feld des Umweltschutzes mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Richtig repräsentieren / Politische Amtsträger müssen auf Anliegen der Bürger reagieren und Konzepte vorlegen. Und doch ist Politik mehr als reine Sacharbeit: Es geht auch um Regensburg (ots) - Politisches Problembewusstsein ist zackig und
bunt, verläuft in Wellen, hoch und runter. Diesen optischen Eindruck
gewinnt man, wenn man Grafiken zu den wichtigsten politischen
Problemen in Deutschland betrachtet. Welche Themen treiben die
Menschen um? Was liegt ihnen am Herzen, was bereitet ihnen Sorgen? Um
Antworten darauf zu finden, machen Meinungsforscher regelmäßig
Umfragen. Bei ihren Ergebnissen könnte man meinen, die Deutschen sind
ein sehr wankelmütiges Volk. In den Jahren 2000 bis 2014 übertrumpfte
die Arbeitslosigkeit mehr...
- Rheinische Post: NRW-Landtagspräsidium lässt nach Tumulten Plenarsaal räumen Düsseldorf (ots) - Im Düsseldorfer Landtag ist es am Mittwochabend
zu einem lautstarken Protest auf der Besuchertribüne gekommen. Das
berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Donnerstag) unter
Berufung auf Augenzeugen. Danach störten bis zu 200 Zuschauer in
Bergmann-Uniform massiv eine Sitzung des Plenums, während ein Antrag
der AfD verhandelt wurde. Die AfD wollte mit ihrem Antrag
Stellenstreichungen im Steinkohle-Bergbau verhindern. Den Zeugen
zufolge trommelten die Randalierer gegen Glaswände und beleidigten
die Abgeordneten. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu härteren Strafen für junge Straftäter Stuttgart (ots) - In manchen Fällen klingt der Ruf nach härteren
und früher einsetzenden Strafen durchaus plausibel, nicht zuletzt,
weil er klare Konsequenzen für gewaltbereite Kinder verspricht. Und
muss man in etlichen Fällen nicht davon ausgehen, dass die
kriminelle Energie und Skrupellosigkeit bei so manchem zwölfjährigen
Intensivtäter weit über sein biologisches Alter hinausgehen und der
Begriff "Kind" der Lebenswirklichkeit der Beschuldigten körperlich
wie charakterlich längst nicht mehr gerecht wird?
Pressekontakt: mehr...
- Westfalen-Blatt: Kommentar zu Hans-Georg Maaßen Bielefeld (ots) - Deutschland ist ein tolerantes Land. Deshalb
erträgt es auch den Unsinn, den der ehemalige
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen inzwischen in
regelmäßigen Abständen verbreitet. Aktuell ist es seine
geschichtsvergessene Gleichsetzung der »Neuen Züricher Zeitung« mit
dem Westfernsehen zu DDR-Zeiten. Mal abgesehen davon, dass Maaßen in
seinem ganz persönlichen Tal der Ahnungslosen die Wirkung der seit
Jahren an Auflagenschwund leidenden NZZ überschätzt: Er beleidigt mit
seiner Äußerung alle, die in der DDR mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|