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NOZ: Heino Ferch: Unsere Generation hat rücksichtlos aus dem Vollen geschöpft

Geschrieben am 13-07-2019

Osnabrück (ots) - Heino Ferch: Unsere Generation hat rücksichtlos
aus dem Vollen geschöpft

Schauspieler sieht Umweltbewusstsein seiner Kinder mit viel
Sympathie, will als Pferdesportler aber nicht auf seinen SUV
verzichten - Gemischte Gefühle zur alten Heimat Bremerhaven

Osnabrück. Schauspieler Heino Ferch (55) sieht das
Umweltengagement seiner drei Kinder mit viel Sympathie: "Das
Umweltbewusstsein ist auch schon bei meiner zweiten Tochter, die bald
elf wird, immens groß. Plastikmüll, der Umgang mit Ressourcen ist ein
ganz starkes Thema", sagte der 55-Jährige der "Neuen Osnabrücker
Zeitung". Deshalb werde auch der Wasserhahn beim Zähneputzen
abgestellt: "Das unterstütze ich natürlich. Ich sehe wohl ein, dass
unsere Generation ziemlich rücksichtslos aus dem Vollen geschöpft
hat."

Auf seinen SUV will der leidenschaftliche Polospieler dennoch
nicht verzichten: "Wenn man Pferdesport betreibt, braucht man
natürlich eine Anhängerkupplung, um den Hänger zu ziehen. Und wenn da
vier Pferde drin sind, braucht man auch eine entsprechende
Zugmaschine. Bei uns auf dem Land werden die Autos artgerecht
gehalten, sind also selten sauber", sagte der am Ammersee lebende
Schauspieler. Bei seinen Kindern stößt Ferch mit dieser Einstellung
offenbar auf Verständnis: "Die Jüngere ist leidenschaftliche
Springreiterin und weiß auch, dass man einen Pferdeanhänger ziehen
muss. Und ich habe ja einen Plug-in, der fährt bis Tempo 60
elektrisch und springt erst um, wenn's schneller wird."

Seine alte Heimat Bremerhaven sieht der Schauspieler heute eher
zwiespältig: "Seit meiner Zeit am Mozarteum in Salzburg fühle ich
mich dem Süden verbunden. Und eine Rückkehr in die Heimat ist ja
immer auch mit gemischten Gefühlen verbunden. Meine Lust, in die Welt
zu gehen, war jedenfalls größer als die Lust, wieder zurückzukehren."
Auch dem Kapitänsberuf seines Vaters konnte der Schauspieler nie viel
abgewinnen: "Das ist vor allem eine ziemlich einsame Sache. Nicht nur
für den, der weggeht, sondern auch für diejenigen, die zurückbleiben.
Ich habe meinen Vater vielleicht vier Monate im Jahr gesehen,
ansonsten war er immer auf großer Fahrt nach Südamerika und sonst
wo."

Auch wenn er die Hafenatmosphäre in Bremerhaven als "magisch"
empfand, habe er nie mit dem Beruf des Seemanns geliebäugelt, sagte
Ferch weiter: "Diese monatelange Abwesenheit wäre überhaupt nichts
für mich. Die Zeit damals war ja noch nicht geprägt von Smartphones
und dem ganzen Kommunikationswahnsinn, den wir heute haben. Ich bin
damit aufgewachsen, dass meine Mutter, immer 14 Tage bevor mein Vater
dort anlandete, Briefe geschrieben und sie per Luftpost an die Häfen
in Südamerika oder Ostasien geschickt hat, damit er dort Post von zu
Hause bekam. Ansonsten gab's nur Radio Norddeich, da war es ganz
schwierig und sehr selten, dass die beiden mal miteinander
telefonieren konnten."

An diesem Samstag ist Ferch zum dritten Mal in der Rolle des
Schweizer Hochstaplers und Kunstdetektivs Johann Friedrich von Allmen
nach den Romanen von Martin Suter zu sehen (Das Erste, 20.15 Uhr).
Von dieser Figur hätte er allzu gern eine Eigenschaft: "Die
Leichtigkeit des Seins. Diese Freiheit und die Chuzpe, seinen
Lebensstil durchzuziehen, ob es geht oder nicht. Das finde ich
beneidenswert. Wir haben die Disziplin und das Preußische doch schon
mit der Muttermilch aufgesogen. Alles andere wird dem Erfolg
untergeordnet - das ist doch etwas, das viele von uns kaputtmacht."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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