Rheinische Post: Kommentar /
Die Zeit von Glyphosat läuft ab
= Von Antje Höning
Geschrieben am 16-07-2019 |
Düsseldorf (ots) - Im Ringen mit den Glyphosat-Klagen, die Bayer
so schwer belasten, scheint der Konzern einen Erfolg erzielt zu
haben: Ein US-Richter senkte die Höhe des Schadenersatzes, den Bayer
zahlen muss. Dass der Konzern dennoch in die Berufung geht, ist kein
Wunder. Der Sieg in San Francisco ist ein Pyrrhussieg. Der Richter
betont auch, dass die Klage in der Sache berechtigt ist. Auf Basis
der Beweise verdiene Monsanto eine Bestrafung. Damit fällt die
Verteidigungsstrategie zusammen. Bayer hatte seine Hoffnung darauf
gesetzt, dass Richter anders entscheiden als vermeintlich emotionale
Geschworene. Nun hat Bayer es amtlich: Monsanto hat seine Kunden
getäuscht. Die Hoffnung, mit Freisprüchen aus den Tausenden Verfahren
zu kommen, dürften in Leverkusen verschwunden sein. Längst hat das
große Rechnen begonnen. Welche Vergleiche können wir uns leisten, um
rasch die schwere Hypothek des Monsanto-Deals zu tilgen?
Zugleich läuft die Planung für die Zeit nach Glyphosat an. Mag der
Konzern noch gebetsmühlenartig betonen, es gebe Hunderte Studien, die
die Unbedenklichkeit des Unkrautvernichters belegen, so schafft die
Politik längst Fakten. Wenn schon die konservative Agrarministerin
Julia Klöckner eine Verlängerung der Zulassung über 2022 hinaus
ablehnt, ist klar: Die Zeit für Glyphosat läuft ab. Das Mittel hat
über Jahrzehnte seine Verdienste in der Landwirtschaft gehabt. Doch
seine Nebenwirkungen will die Gesellschaft nicht länger tragen.
Deshalb muss die Wirtschaft nach Alternativen suchen - so wie beim
Kohleausstieg auch. Bei hinreichendem Vorlauf, der Planungssicherheit
gibt, ist das kein Problem. Dass Bayer nun erstmals auf die
Entwicklung alternativer Mittel setzt, zeigt, dass man in Leverkusen
langsam begreift.
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