Anstieg registrierter Schutzsuchender stabilisiert sich im Jahr 2018 bei 6 %
Geschrieben am 18-07-2019 |
Wiesbaden (ots) - Am 31.12.2018 waren knapp 1,8 Millionen
Schutzsuchende im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg die Zahl der
im AZR registrierten Schutzsuchenden damit im Vergleich zum Vorjahr
um 101 000 (+6 %). Damit liegt der Anstieg in der Größenordnung des
Vorjahres (+5 %) und scheint sich nach den außergewöhnlich hohen
Wachstumsraten zwischen 2014 und 2016 auf niedrigerem Niveau zu
stabilisieren. Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die
sich nach Angaben des AZR unter Berufung auf humanitäre Gründe in
Deutschland aufhalten. Der Großteil aller Schutzsuchenden ist
erstmals seit Anfang des Jahres 2014 nach Deutschland eingereist (71
%).
Weniger Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus
Zu den Schutzsuchenden zählten nach Angaben des AZR zum Jahresende
2018 rund 306 000 Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus, über deren
Asylantrag noch nicht rechtskräftig entschieden worden war. Das waren
43 000 weniger als im Vorjahr und 269 000 weniger verglichen zum
Höchststand Ende 2016. Ursächlich hierfür dürften sowohl die
Abarbeitung anhängiger Asylverfahren als auch die weiterhin
rückläufige Zahl neuer Asylanträge sein. Entgegen diesem allgemeinen
Trend verzeichnete das AZR einen Anstieg bei Schutzsuchende mit
offenem Schutzstatus aus der Türkei von 10 000 auf 14 000 und aus dem
Iran von 18 000 auf 21 000.
Zahl der Schutzsuchenden mit anerkanntem Schutzstatus gestiegen
Rund 1,3 Millionen Schutzsuchende verfügten 2018 über einen
humanitären Aufenthaltstitel und damit über einen anerkannten
Schutzstatus. Das waren 129 000 mehr als im Vorjahr (+11 %). Rund 62
% der Schutzsuchenden mit anerkanntem Schutzstatus sind
Staatsangehörige aus Syrien (526 000), dem Irak (138 000) oder
Afghanistan (131 000). Der Schutzstatus von anerkannt Schutzsuchenden
war für die große Mehrheit zeitlich befristet (79 %). Die
Flüchtlingseigenschaft nach der Genfer Flüchtlingskonvention war
weiterhin der häufigste Schutztitel unter den anerkannt
Schutzsuchenden (45 %). Der Anteil subsidiär Schutzberechtigter lag
bei 18 %. Obwohl namensgebend für das Verfahren zur Vergabe von
Schutztiteln, spielt Asyl als Schutzform auch Ende 2018 keine
bedeutende Rolle: Weniger als 1 % der anerkannt Schutzsucheden waren
Asylberechtigte nach dem Grundgesetz.
Mehr Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus
192 000 Schutzsuchende waren nach einem negativen Bescheid im
Asylverfahren oder nach Verlust ihres Schutzstatus mit abgelehntem
Schutzstatus registriert und damit ausreisepflichtig. Das waren 15
000 mehr als Ende 2017 (+8 %). Die große Mehrheit der abgelehnt
Schutzsuchenden war mit einer Duldung im AZR registriert, d.h. die
Abschiebung wurde vorübergehend ausgesetzt (81 %). Abgelehnte
Schutzsuchende kamen zumeist aus Afghanistan (19 000), dem Irak (14
000) und Serbien (11 000). Die größten Zuwächse verzeichnete das AZR
bei abgelehnten Schutzsuchenden aus dem Irak (+64 %). Die Zahl der
Personen mit abgelehntem Schutzstatus aus den Westbalkanstaaten
insgesamt war hingegen das dritte Jahr in Folge rückläufig: Seit dem
Höchststand im Jahr 2015 von rund 68 000 ist sie bis Ende 2018 auf 42
000 zurückgegangen.
Methodische Hinweise
Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich nach
Angaben des AZR unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland
aufhalten. Zu ihnen zählen Personen,
a) die sich zur Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland
aufhalten (Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus),
b) denen ein befristeter oder unbefristeter Schutzstatus anerkannt
wurde (Schutzsuchende mit anerkanntem Schutzstatus),
c) die sich nach einer Ablehnung im Asylverfahren oder nach
Verlust des humanitären Aufenthaltstitels in Deutschland
aufhalten (Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus).
Bei der Interpretation der vorliegenden Zahlen zu Schutzsuchenden
sind die Unterschiede zur Asylstatistik des Bundesamtes für Migration
und Flüchtlinge zu beachten. Grundlegend für die Abgrenzung beider
Statistiken sind drei Faktoren: Erstens definitorische Unterschiede,
zweitens die Unterscheidung zwischen Auswertungen bezogen auf einen
Stichtag (Bestandsgröße) und der auf einen Zeitraum bezogenen
Darstellung von Entscheidungen im Asylverfahren (Flussgröße) sowie
drittens zeitliche Diskrepanzen zwischen diesen Entscheidungen und
der Erfassung der daraus resultierenden Aufenthaltstitel im AZR.
Weitere Informationen finden Sie in unseren methodischen
Erläuterungen.
Hier finden Sie außerdem Hinweise für die Interpretation der
vorliegenden Zahlen im Hinblick auf die Datenqualität des AZR.
Weitere Ergebnisse zu Schutzsuchenden bieten die Fachserie 1, Reihe
2.4 "Schutzsuchende - Ergebnisse des Ausländerzentralregisters" und
die GENESIS-Online Datenbank. Das interaktive Kartenangebot bietet
anschauliche Informationen zur regionalen Verteilung der
Schutzsuchenden. Detaillierte Erläuterungen zur Definition der
Schutzsuchenden finden Sie im interaktiven Glossar.
Weitere Auskünfte:
Ausländer- und Einbürgerungsstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 29 37,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
694987
weitere Artikel:
- Digitale Plattformen: Jedes zweite Unternehmen fürchtet Verluste / Studie zu Chancen und Risiken digitaler Plattformen veröffentlicht Hamburg (ots) - Digitale Plattformen spalten die Wirtschaft in
Deutschland. Die Hälfte der Unternehmen sieht sie als Bedrohung für
das eigene Geschäft. 24 Prozent spüren bereits heute den härteren
Wettbewerb, 23 Prozent rechnen in den kommenden Jahren mit Verlusten.
Die andere Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) bewertet die
Plattformökonomie genau umgekehrt. Sie versprechen sich erhebliche
Vorteile, vor allem durch Kosteneinsparungen sowie im Vertrieb. Das
zeigt die Studie "Potenzialanalyse Digitale Plattformen" von Sopra
Steria mehr...
- winwin Office Network AG: Erfolgreiche Hauptversammlung 2019 Waiblingen (ots) - Die bundesweite Organisation aus der IT und
Bürokommunikation mit über 50 Mitgliedsunternehmen, konnte auf der
Jahreshauptversammlung am 05. Juli 2019 in Stuttgart, ihren
Mitgliedern nur positives vermelden.
Durch die angeschlossenen Mitgliedsunternehmen verfügt die winwin
Office Network AG heute über eine eigene Servicestruktur mit über 600
spezialisierten Technikern. Hinzu kommt die strategische Allianz mit
dem Hersteller UTAX sowie der Finanzierungsbank abcfinance und die
Herstellerpartnerschaften mit Canon, mehr...
- Crowdfunding statt Bankdarlehen: Landhaus Teigwaren Müller investiert auf der Plattform Econeers in nachhaltiges Wachstum - 7% Zinsen p.a. für Early- Birds (FOTO) Wegberg/Erkelenz (ots) -
Das niederrheinische Wegberg ist Sitz des mittelständischen
Unternehmens Landhaus Teigwaren Müller GmbH & Co. KG, spezialisiert
auf Produktion und Vertrieb hochwertiger Nudelprodukte, zu 100%
produziert in NRW. Gerade haben die beiden Geschäftsführer Reinhold
und Domenica Müller ihr erstes Crowdfunding gestartet - und zwar auf
der Nachhaltigkeits-Plattform Econeers.
Wer bis zum 22. Juli 2019 in die Firma investiert, darf mit 7%
Verzinsung p.a. rechnen: inkl.1 % Bonus für Early-Bird-Investoren. mehr...
- GFC-Gruppe steigert Halbjahresumsatz im Vorjahresvergleich um 49 Prozent Köln (ots) - Die Finanzholding GFC Management- und
Beteiligungsgesellschaft mbH (GFC-Gruppe) bestätigt ihre Strategie
mit einem erfolgreichen 1. Halbjahr 2019.
Die Unternehmensgruppe konnte den Gesamtumsatz im ersten Halbjahr
um 49 Prozent zum Vorjahr steigern. Auch das operative Ergebnis
konnte weiter gesteigert werden. Alle Beteiligungen der GFC-Gruppe
haben hierbei maßgeblich zum Erfolg beigetragen.
Heute betreut die auf IT-Installationen spezialisierte
Unternehmensgruppe über 40.000 technische Installationen im Rheinland mehr...
- Mindtree Named a Preferred Partner for Microsoft Azure Kubernetes Service Recognition bolsters ability to deliver application modernization
for enterprises customers
Warren, New Jersey and Bangalore, India (ots/PRNewswire) -
Mindtree (http://www.mindtree.com/), a global technology services and
digital transformation company, announced today that the company has
achieved preferred partner status within Microsoft Azure Kubernetes
Service (AKS) program. Mindtree offers its enterprise customers
specialized expertise and experience with large-scale client work
within the open source modernization ecosystem. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|