Rheinische Post: Kommentar /
Die Lehre darf nicht zu kurz kommen
= Von Philipp Jacobs
Geschrieben am 19-07-2019 |
Düsseldorf (ots) - In so mancher Universität dürften am
Freitagnachmittag die Sektkorken geknallt haben. Zumindest in jenen,
die sich nun als "exzellent" bezeichnen dürfen. Elf Hochschulen
wurden von Bund, Ländern und internationalen Wissenschaftlern gekürt.
Die Unis erhalten damit mehr Geld und - vermutlich noch wichtiger -
Ruhm und Ehre.
So war es auch gedacht, als die Exzellenzinitiative im Jahr 2005
ins Leben gerufen wurde. Zwei Jahre warb die damalige
Bundeswissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) für ihre Idee.
Deutschlands Spitzenunis sollte eine Krone aufgesetzt werden. Als
Nachweis für exzellente Forschung. Mit der Initiative sollten die
Hochschulen zu den internationalen Größen aufschließen: Harvard,
Princeton, Yale, Oxford, Columbia. Ein ehrenwerter Wunsch, der aber
auch einen Hauch Größenwahn offenlegt. Die neue Fördersumme für die
Exzellenzunis liegt insgesamt bei 533 Millionen Euro. Die Universität
Harvard hat ein Stiftungsvermögen von umgerechnet rund 34 Milliarden
Euro. Auf Augenhöhe ist man heute noch lange nicht. Und das wird man
wohl auch nie sein. Doch es hat sich seitdem einiges getan in der
deutschen Hochschullandschaft. An den bisher ausgezeichneten Unis
wird mehr publiziert und das auch in bedeutenderen Fachmagazinen.
Auf so manchem Campus täuscht die Jagd nach der nächsten
Exzellenztrophäe allerdings über Missstände hinweg: marode Gebäude,
schlechte Lehre, Skandale wie jüngst in Heidelberg. Dort hatte die
Uniklinik mit viel Tamtam einen vermeintlich vielversprechenden
Bluttest zur Brustkrebs-Früherkennung präsentiert. Am Ende stellte
sich heraus: alles Schall und Rauch.
Den Status "exzellent" erhält die gesamte Universität. Dafür muss
sie auch ein exzellentes Studienumfeld bieten. Ansonsten ist sie
nicht preisverdächtig.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
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