NOZ: Verband: Geschätzte 99 Prozent des Handels sind nicht fair
Geschrieben am 22-07-2019 |
Osnabrück (ots) - Verband: Geschätzte 99 Prozent des Handels sind
nicht fair
Geschäftsführer des Forums Fairer Handel: Umsatz hat sich in fünf
Jahren verdoppelt
Osnabrück. Produkte aus fairem Handel erfreuen sich in Deutschland
wachsender Beliebtheit. "Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten
hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt", teilte
Manuel Blendin, Geschäftsführer Forum Fairer Handel, der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" mit. Den Umsatzanstieg führte er unter anderem
auf die wachsende Bedeutung nachhaltigen Konsums zurück. Parallel
dazu seien auch das Sortiment im Fairen Handel und die Zahl der
Verkaufsorte erheblich gewachsen. "Es darf aber nicht darüber
hinwegtäuschen, dass geschätzte 99 Prozent des Handels nicht fair
sind", betonte der Geschäftsführer.
Mit 81 Prozent machen Lebensmittel, insbesondere Kaffee, den
größten Umsatzanteil am Fairen Handel aus. Der Preisdruck im Markt
geht dabei auch an den fair gehandelten Produkten nicht vorbei. "Der
Handel passiert nicht im luftleeren Raum. Im konventionellen
Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland herrscht ein enormer
Preisdruck, der viel zu oft auf Kosten der Hersteller und deren
Umwelt geht", kritisierte Blendin. Das hänge unter anderem mit der
enormen Marktmacht der vier großen Einzelhandelskonzerne - der
Edeka-Gruppe, Rewe-Gruppe, Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland sowie
der Aldi-Gruppe - zusammen. "Deswegen werden Lebensmittel in
Deutschland häufig viel zu billig angeboten. Da kann der höhere Preis
von Produkten aus fairem Handel zum Kaufhindernis werden", erklärte
Blendin.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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