CSU-Fraktion fordert bezahlbaren Strom für Bayerns energieintensive Industrie
Geschrieben am 25-07-2019 |
München (ots) - "Wie viele energieintensive Unternehmen treibt
Wacker Chemie die Frage nach einer sicheren und wettbewerbsfähigen
Stromversorgung um", sagt Sandro Kirchner, der Vorsitzende des
Wirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, nach einem Werksbesuch
in Burghausen. "Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und
Umweltfreundlichkeit haben auch für uns oberste Priorität! Als
CSU-Fraktion stehen wir zu unserer heimischen Industrie und setzen
uns für ihre Zukunft in Bayern ein." Der Bund muss die Empfehlungen
der Kohlekommission zügig umsetzen und die Stromsteuer auf das
europarechtlich zulässige Mindestmaß senken, fordert Kirchner.
"International wettbewerbsfähige Industriestrompreise müssen endlich
Gegenstand der nationalen sowie einer EU-Industriestrategie werden!"
Der Stromverbrauch des größten Chemiestandorts in Bayern ist in
etwa vergleichbar mit der Landeshauptstadt München. In den eigenen
Alzwerken sowie einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk werden bereits
rund 50 Prozent des Strombedarfs produziert. Der Rest wird extern
bezogen. "Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen
wir etwas an den Strompreisen in Deutschland ändern", sagt Kirchner.
"Dem Klima wäre übrigens auch in keiner Weise geholfen, wenn die
energieintensive Produktion ins Ausland verlagert wird und dort unter
schlechteren Umweltstandards mit höherem CO2-Ausstoß stattfindet."
Aus Rohsilicium, Methanol, Ethylen, Essigsäure, Steinsalz und
weiteren Rohstoffen werden in Burghausen derzeit über 3.000
verschiedene Produkte hergestellt. Die Wacker-Tochter Siltronic ist
beispielsweise Weltmarktführer für das Polysilicium in Computerchips.
Nur in höchster Reinheit funktionieren die Schaltungen auf einem
Chip. "Dass der komplizierte Herstellungsprozess riesige Mengen an
Strom frisst, kann man sich beim Anblick der Anlagen denken. Die
Chemiefabrik sieht fast wie ein Umspannwerk aus", sagt Kirchner zu
den 3,1 Terrawattstunden Strom pro Jahr, die am Standort Burghausen
verbraucht werden.
Die Stromkosten dürfen in Deutschland nicht noch weiter steigen,
waren sich die CSU-Abgeordneten Sandro Kirchner, Dr. Martin Huber,
Walter Nussel und Benjamin Miskowitsch mit Dr. Rolf Hirsenkorn, Vice
President Operational Excellence Wacker Polysilocon, Christian
Essers, dem Leiter Energy Procurement bei Wacker, Dr. Dieter Gilles,
dem Leiter des Werks Burghausen, und dem dortigen Kommunikationschef
Stephan Haas schnell einig. "Hier geht es schließlich um tausende
Arbeitsplätze im bayerischen Chemiedreieck", betont Kirchner. Um
bezahlbaren Strom zu sichern, seien die Reform der Abgaben und
Umlagen im Energiebereich in Deutschland und eine deutliche
Ausweitung der Strompreiskompensation im Rahmen des Europäischen
Emissionshandelssystems unumgänglich.
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