Rheinische Post: Schwimmbäder zu sicheren Orten machen
Kommentar Von Kirsten Bialdiga
Geschrieben am 28-07-2019 |
Düsseldorf (ots) - Schwimmbäder sind Spiegel der Gesellschaft.
Alte und Junge treffen aufeinander, Arme und Reiche, Ausländer und
Deutsche. Sie alle begegnen sich dort manchmal auf engstem Raum und
mit den unterschiedlichsten Interessen. Manche wollen sich amüsieren,
andere ausruhen - wieder andere einfach nur schwimmen. Für
ausreichend Konfliktpotenzial ist also gesorgt. Schwimmbäder zählen
auch zu jenen immer rareren Orten, die jeder Bürger besuchen kann,
weil die Eintrittspreise meist recht erschwinglich sind. Die im
Alltag deutscher Städte zunehmende Segregation ist dort also
aufgehoben, zumal es immer weniger Schwimmbäder gibt. Dass sich vor
diesem Hintergrund Klagen über Aggressionen und alle Arten von
Konflikten häufen, ist daher nicht erstaunlich. Ein Hort harmloser
Vergnügungen waren Schwimmbäder allerdings noch nie. Sexuelle
Belästigungen etwa oder Pöbeleien durch betrunkene Männer jeden
Alters und jeder Herkunft sind schon lange an der Tagesordnung. Was
am Freitag im Düsseldorfer Rheinbad geschehen ist, muss jetzt genau
aufgearbeitet werden. Eine Ausweispflicht als erste Maßnahme
erscheint sinnvoll. So weiß der Betreiber, wer sich in seinem
Schwimmbad aufhält. Auch Online-Verkäufe von Eintrittskarten können
helfen, um Männer abzuschrecken, die unerkannt zum Randalieren kommen
wollen. Ob weitere Konsequenzen erforderlich sind, wird die weitere
Analyse erweisen. Wenn das Schwimmbad ein Mikrokosmos der
Gesellschaft ist, dann gelten dort selbstverständlich auch dieselben
Gesetze. Jeder, der ein Schwimmbad aufsucht, muss sich dort sicher
fühlen können - wie an jedem anderen öffentlichen Ort auch. Dies zu
gewährleisten, dürfte in einem abgegrenzten Bereich wie einem
Schwimmbad nicht allzu schwierig sein.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
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