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Langzeitstudie: Immer mehr Deutsche sorgen sich um Klima und Umwelt

Geschrieben am 02-08-2019

Hamburg (ots) - Die große Hitzewelle hat in Deutschland erst
einmal eine Pause eingelegt, die Sorge vor den immer spürbarer
werdenden Folgen der globalen Erwärmung aber bleibt. Für mehr als
jeden vierten Deutschen (26%) gehört der Klimawandel inzwischen sogar
zu den besorgniserregendsten Themen im eigenen Land. Das ist das
Ergebnis der Langzeitstudie »What worries the World« des Markt- und
Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die monatlich in 28 Ländern
durchgeführt wird. Lediglich in Kanada fürchten sich noch mehr
Menschen (29%) vor den Folgen des Klimawandels als bei uns. Auf Platz
eins der größten Ängste der Deutschen rangieren jedoch nach wie vor
die Themen Armut und soziale Ungleichheit (47%), gefolgt von
Einwanderung (34%) sowie Kriminalität und Gewalt (30%).

Verstärktes Problembewusstsein für 'grüne' Themen

Betrachtet man allerdings die langfristige Entwicklung unserer
Sorgen im Zeitverlauf, so lässt sich doch ein eindeutiger Trend
ablesen: Vermeintlich grüne Themen werden hierzulande immer häufiger
als ernstzunehmende Bedrohung wahrgenommen, während Themen der
inneren Sicherheit tendenziell von immer weniger Bürgern als
prioritäre Probleme angesehen werden. Innerhalb von nur zwei Jahren
hat sich in Deutschland der Anteil derer, die den Klimawandel als
besonders besorgniserregend einstufen, schlagartig verdoppelt (13% in
2017 vs. 26% in 2019).

Auch in Sachen Umweltschutz ist das Problembewusstsein der
Deutschen in letzter Zeit stark angestiegen: Im Mai 2017 sorgte sich
lediglich jeder zehnte Bundesbürger (11%) vor den Folgen der
Umweltverschmutzung, zwei Jahre später tut dies beinahe jeder Vierte
(23%). Nur die Chinesen (41%) fürchten sich noch mehr vor der
Zerstörung der Umwelt als die Deutschen.

Einwanderung wird seltener als Gefahr eingestuft, Angst vor
Extremismus steigt

Ein anderes Bild zeichnet sich bei den Ängsten, die das Themenfeld
der inneren Sicherheit berühren. Während sich im Oktober 2015 auf dem
Höhepunkt der Flüchtlingskrise noch eine knappe Mehrheit der
Bevölkerung (52%) große Sorgen über die Auswirkungen der Einwanderung
machte, wird Migration heute nur noch von jedem dritten Deutschen
(34%) als eines der dringlichsten Probleme im eigenen Land angesehen.
Nichtsdestotrotz wird das Thema Einwanderung in keinem anderen Land
häufiger als besorgniserregend eingestuft als bei uns.

Auch die Sorge vor Kriminalität und Gewalt ist in Deutschland
tendenziell eher rückläufig. Aktuell fürchten sich drei von zehn
Deutschen (30%) davor, niedriger war dieser Wert zuletzt im Jahr
2015. Vergleichsweise groß ist wiederum die Angst vor einer Zunahme
des Extremismus: Mehr als jeder fünfte Deutsche (21%) bezeichnet dies
als eines besorgniserregendsten Themen im eigenen Land, größer ist
die Sorge derzeit nur in Großbritannien (22%).

Deutsche Ängste unterscheiden sich stark von globalen Sorgen

Global gesehen lösen jedoch oftmals ganz andere Probleme die
größten Sorgen aus. Vergleicht man die Ängste der Deutschen mit den
weltweit am meisten genannten Sorgen, so lassen sich teils drastische
Unterschiede konstatieren. Weltweit fürchtet sich beispielsweise
jeder dritte Bürger (33%) vor Arbeitslosigkeit oder bemängelt
finanzielle und politische Korruption (31%). Jeder Vierte (25%) sorgt
sich zudem um das Gesundheitswesen im eigenen Land. In Deutschland
werden diese Themen nur von jedem zehnten Befragten als besonders
dringliche Probleme eingestuft. In keinem anderen Land sorgen sich
die Menschen so wenig vor Arbeitslosigkeit (10%) und Korruption (8%)
wie bei uns.

Im Gegenzug werden der Klimawandel (13%) und die Folgen der
Umweltverschmutzung (13%) im weltweiten Durchschnitt noch
vergleichsweise selten als schwerwiegende Bedrohung eingestuft. Und
auch die vermeintlichen Gefahren aufgrund von Einwanderung (14%) oder
der Zunahme von Extremismus (9%) spielen global gesehen eine eher
untergeordnete Rolle.

Methode:

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos-Studie »What worries the
World« und wurden zwischen dem 19. April und dem 03. Mai 2019
erhoben. Die Befragung wird monatlich weltweit mit dem Ipsos Online
Panel durchgeführt. Bei der Online-Umfrage wurden insgesamt 19.529
Personen aus 28 Ländern interviewt. Zu diesen Ländern gehören
Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Italien,
Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Peru, Polen, Russland,
Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Spanien, Südkorea, die Türkei,
Ungarn sowie die Vereinigten Staaten von Amerika.

In Israel, Kanada und den USA waren die Befragten zwischen 18 bis
64 Jahre alt, in allen anderen Ländern zwischen 16 und 64 Jahren. In
Australien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Malaysia, Serbien, Spanien
und den USA wurden jeweils etwa 1000 Personen befragt. In
Argentinien, Belgien, Indien, Israel, Mexiko, Peru, Polen, Russland,
Saudi-Arabien, Schweden, Südafrika, Südkorea, der Türkei und Ungarn
umfasste die Stichprobe in jedem Land etwa 500+ Personen.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die
demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass
die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der
erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt. In 17 der
28 untersuchten Ländern ist die Internetdichte groß genug, um die
Stichproben als repräsentativ für die nationale Bevölkerung anzusehen
- darunter auch Deutschland.

Brasilien, Chile, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Russland, Peru,
Saudi-Arabien, Südafrika und die Türkei haben eine niedrigere
Internetdichte. Diese Stichproben sollten daher nicht als
bevölkerungsrepräsentativ angesehen werden, sondern repräsentieren
stattdessen den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung, die aufstrebende
Mittelklasse. Diese stellt allerdings eine wesentliche soziale Gruppe
dar, wenn es darum geht, diese Länder verstehen zu lernen.

Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an
Rundungen durch die computerbasierte Zählung, erlaubte
Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe"
Nennungen.

Über Ipsos:

Ipsos ist ein unabhängiges und innovatives Markt- und
Meinungsforschungsinstitut. In einer sich immer schneller
verändernden Welt ist es unsere Aufgabe, unsere Kunden mit präzisen
und umsetzbaren Analysen bei ihrer Veränderung zu unterstützen. Dabei
orientieren wir uns an den »4S«: Security, Simplicity, Speed und
Substance. Um unseren Kunden bestmöglichen Service zu bieten, haben
wir die große Bandbreite unserer Expertise in 18 Service Lines
zusammengefasst. Und das in 89 Ländern auf allen Kontinenten. In
Deutschland beschäftigen wir über 700 Mitarbeiter in Hamburg, Mölln,
München, Nürnberg, Frankfurt und Berlin.



Pressekontakt:
Ipsos GmbH
Gudrun Witt / Communications
Sachsenstraße 6
20097 Hamburg
040-80096-4179
gudrun.witt@ipsos.com

Original-Content von: Ipsos GmbH, übermittelt durch news aktuell


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