NOZ: Ex-Bundesumweltminister Töpfer fordert: Stromsteuern senken
Geschrieben am 13-08-2019 |
Osnabrück (ots) - Ex-Bundesumweltminister Töpfer fordert:
Stromsteuern senken
Langjähriger Chef des UN-Umweltprogramms: Deutsches
Energiesteuersystem ist weitgehend klimablind entstanden - Afrika ist
"blinder Fleck" in Klimapolitik
Osnabrück. In der Union häufen sich die Forderungen, den
Klimaschutz durch eine Steuerreform voranzutreiben. Klaus Töpfer
(CDU), früherer Bundesumweltminister und langjähriger Chef des
UN-Umweltprogramms, sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Das ganze Energiesteuersystem ist über die Zeit weitgehend
klimablind entstanden. Das muss sich dringend ändern." Einer seiner
Vorschläge: eine Senkung der Stromsteuern.
Töpfer betonte, die Deutschen zahlten schon jetzt 60 Milliarden
Euro Energiesteuern im Jahr. Vieles, was da geschehe, sei aus Sicht
des Klimaschutzes allerdings kontraproduktiv. "So haben wir hohe
Stromsteuern als Folge der Investitionen in erneuerbare Energien."
Dieser Strom sei aber Träger der Klimapolitik, seine Nutzung müsse
deshalb begünstigt werden: "Die auf den Strom gezahlten Steuern
müssen sinken, andere entsprechend steigen."
Nach den Worten von Töpfer muss auch dringend entschieden werden,
wie die Differenzierung der Mehrwertsteuer klimawirksam gestaltet
werden kann. So sollte seiner Ansicht nach für Bahntickets der
niedrigere Mehrwertsteuersatz von sieben statt 19 Prozent gelten.
Bei den Parteien sieht Töpfer beim Thema Klimaschutz "noch Luft
nach oben". Da könne und dürfe man noch lange nicht zufrieden sein,
"weder mit der Union noch mit anderen Parteien". Er forderte: "Wir
müssen die politischen Prioritäten verändern, unser Denken neu
ausrichten. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Wirtschaft und Umwelt.
Wirtschaftspolitik ohne Berücksichtigung der Umweltwirkung ist
schlechte Wirtschaftspolitik."
Töpfer drängte zudem auf mehr Unterstützung für Afrika, wo "schon
bald" zwei Milliarden Menschen leben würden. Auch um Fluchtursachen
zu bekämpfen, brauche der Kontinent dringend wirtschaftliche
Entwicklung. Und die dafür benötigte Energie müsse möglichst
klimagerecht produziert werden, um den Klimawandel nicht noch weiter
voranzutreiben. Töpfer: "Hier liegen zentrale Aufgaben für
technologisch führende Staaten wie Deutschland. Und doch ist dies ein
blinder Fleck in unserer Klimapolitik."
Erst am Wochenende hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer
vorgeschlagen, den Klimaschutz über eine Steuerreform voranzutreiben.
Sie betonte: "Wir haben nicht zu wenig Steuern, aber wir haben zu
wenig Steuerung." Kramp-Karrenbauer regte unter anderem eine
Abwrackprämie für Ölheizungen an.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
697600
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Schulen/Bildung/Wiedervereinigung
Laschet-Vorstoß: Sachsen-Anhalt streitet über mehr Klassenfahrten in den Osten Halle (ots) - Halle - Die Forderung von Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), für Klassenfahrten
westdeutscher Schulen stärker Ziele im Osten auszuwählen, ist in
Sachsen-Anhalt auf ein geteiltes Echo gestoßen. Das berichtet die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstag-Ausgabe).
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hält Jugendkontakte für
sinnvoll. "Wenn sich die Schüler mit teils noch immer bestehenden
Unterschieden und mit der deutschen Geschichte beschäftigen, wäre das
natürlich wünschenswert", mehr...
- Rheinische Post: Verbraucherzentrale rät beim Bau von Photovoltaik-Anlagen zur Eile Düsseldorf (ots) - Beim Bau privater Solarstromanlagen mahnen
Verbraucherschützer zur Eile. "Betreiber neuer Solarstromanlagen
erhalten nach aktueller Rechtslage keine Einspeisevergütung mehr,
wenn alle bestehenden Anlagen zusammen eine bestimmte Leistungsgrenze
überschreiten. Das passiert aller Voraussicht nach im kommenden
Jahr", sagte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Hintergrund ist der
Passus im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), der einen Förderstopp
vorsieht, sobald mehr...
- Der Tagesspiegel: Oppermann fordert ein Lobbyregister Berlin (ots) - Der Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD)
spricht sich für ein verpflichtendes Lobbyregister aus. "Wir müssen
den Lobbyismus entdämonisieren", sagte Oppermann dem Berliner
"Tagesspiegel". In einer Demokratie sei es legitim, seine Interessen
vorzubringen. Allerdings müsse dies offen getan werden und nicht im
Verborgenen. Im September soll sich die Rechtsstellungskommission des
Bundestages, die Oppermann leitet, mit dem Vorschlag befassen. "Nach
der Sommerpause werde ich das Thema auf die Tagesordnung setzen." mehr...
- Rheinische Post: Lobbycontrol übt scharfe Kritik am Seitenwechsel der Grünen-Politikerin Kerstin Andreae Düsseldorf (ots) - Lobbycontrol übt scharfe Kritik am
Seitenwechsel der Grünen-Politikerin Kerstin Andreae
Der Verein Lobbycontrol hat den Wechsel der Grünen-Politikerin
Kerstin Andreae an die Spitze des Bundesverbands der Energie- und
Wasserwirtschaft (BDEW) scharf kritisiert. "Der nahtlose Wechsel der
Grünen-Politikerin Frau Andreae zum Energielobbyverband BDEW ist
enttäuschend - gerade, weil die Grünen sich für mehr Distanz zwischen
Politik und Wirtschaft einsetzen", sagte eine Sprecherin von
Lobbycontrol der Düsseldorfer mehr...
- Der Tagesspiegel: Mehr als 8600 rechte Straftaten im ersten Halbjahr 2019 Berlin (ots) - Rechtsextreme Kriminalität lässt auch 2019 nicht
nach. Neonazis und andere Rechte haben nach Informationen des
Berliner "Tagesspiegels" (Mittwochausgabe) im ersten Halbjahr
bundesweit 8605 Straftaten verübt, darunter 363 Gewaltdelikte. Dabei
wurden mindestens 179 Menschen verletzt. Die Zahlen sind den
Antworten der Bundesregierung auf monatliche Anfragen von
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und ihrer Fraktion zu
entnehmen.
https://www.tagesspiegel.de/politik/179-menschen-verletzt-rechtsex
treme-begehen-im-ersten-halbjahr-2019-mehr-als-8600-straftaten/248983 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|