Rheinische Post: Kommentar /
Freiwillige Feuerwehr muss entlastet werden
= Von Christian Schwerdtfeger
Geschrieben am 13-08-2019 |
Düsseldorf (ots) - Tatütata, die Feuerwehr ist da! Sie kommt, wenn
es brennt, aber eben auch sehr häufig dann, wenn es das nicht tut.
Etwa wenn eine Ölspur beseitigt werden muss, eine Katze im Baum hängt
oder ein Fest auf irgendeiner Wiese gesichert werden soll. Ob nachts,
an Feiertagen oder Wochenenden: Die Feuerwehr ist immer da. Kaum
einer macht sich Gedanken darüber, dass es vielerorts die freiwillige
Feuerwehr ist, die ausrückt; es sich dabei also um Menschen handelt,
die das ehrenamtlich machen.
Aber die Bereitschaft, dieses für unsere Gesellschaft so wichtige
Ehrenamt zu übernehmen, schwindet. Landesweit fehlen Kräfte. Beruf
und Familie, so hört man immer wieder zur Begründung, seien in der
heutigen Zeit immer schwieriger zu vereinbaren mit der Tätigkeit bei
der freiwilligen Feuerwehr. Welcher Partner hat es schon gern, wenn
der Mann oder die Frau nachts rausmuss und stundenlang weg ist?
Welcher Arbeitgeber freut sich darüber, wenn sein Angestellter wieder
fehlt, weil er zu einem Einsatz gerufen worden ist? Und mit
Sicherheit ärgert es auch viele Ehrenamtler, wenn sie nachts um drei
Uhr aufstehen sollen, um eine Ölspur zu beseitigen.
Bei der Stadt Wülfrath hat man sich genau darüber sehr genau
Gedanken gemacht und ist zu dem einzig richtigen Entschluss gekommen:
Die freiwillige Feuerwehr muss von banalen Aufgaben wie der
nächtlichen Beseitigung von Ölspuren entbunden werden. Denn das
können genauso gut Kräfte übernehmen, die dafür bezahlt werden. Auf
diese Weise könnte die Feuerwehr für manch einen wieder an
Attraktivität gewinnen und den Zulauf erleben, den sie dringend
benötigt - und auch verdient hätte. Außerdem wird die Feuerwehr
dadurch entlastet und kann sich auf das konzentrieren, wozu sie
eigentlich da ist - Menschenleben retten und Feuer löschen.
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2627
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