Ein Jahr Fridays for Future - Erste umfassende Studie veröffentlicht
Geschrieben am 19-08-2019 |
Frankfurt (ots) -
Der erste "Schulstreik für das Klima" Greta Thunbergs vor dem
schwedischen Parlament am Freitag, den 20. August 2018, markierte den
Startpunkt für eine globale Kampagne, die ein Jahr später als Fridays
for Future (FFF) Hunderttausende auf die Straße bringt. Zum Jahrestag
haben die Forscher*innen des Instituts für Protest- und
Bewegungsforschung Moritz Sommer, Dieter Rucht, Sebastian Haunss und
Sabrina Zajak heute die erste umfassende, deutschsprachige Studie zur
Bewegung in Deutschland vorgelegt. Laut der von der
Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung unterstützten
Studie werden die FFF-Proteste vor allem von jungen, gut gebildeten
Demonstrierenden und von Frauen getragen. Viele der Jugendlichen
protestierten am 15. März zum ersten Mal. Sie wollen die Politik
unter Druck setzen, klimapolitische Versprechen einzulösen und sind
zugleich davon überzeugt, dass eine Veränderung der Lebensweise und
des Konsums einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel
leistet. Die Demonstrierenden sind keineswegs hoffnungslos, sondern
vielmehr handlungsbereit, politisiert und zuversichtlich, dass ihr
Protest Veränderungen hervorrufen kann. Für die Mobilisierung waren
persönliche Kontakte entscheidender als soziale Medien.
Grundlage der Studie sind Ergebnisse von Erhebungen in Berlin und
Bremen am 15. März 2019 im Rahmen einer europaweiten Befragung der
globalen Klimademonstrationen. Im europäischen Vergleich ist die
Kampagne nach den Autor*innen sowohl hinsichtlich der Zusammensetzung
der Teilnehmer*innen als auch in der Einschätzung von Lösungswegen
heterogener als das gemeinsame Leitmotiv vermuten lässt.
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagte: "Die
Fridays for Future-Bewegung politisiert die Klimafrage in Deutschland
wieder gesellschaftsübergreifend. Die Bewegung mobilisiert junge
Menschen und nimmt die Politik in die Verantwortung, tatkräftig zu
handeln: Sie fordern unmissverständlich, dass die Politik der
Klimakrise eine entschiedene, ökologische, aber sozial ausgewogene
Transformation entgegenstellt. Das sind auch aus unserer Sicht die
richtigen Forderungen an die richtigen Adressaten - die Politik muss
endlich wieder ihre Kernaufgaben erfüllen."
Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung, hebt hervor,
dass es in der Öffentlichkeit trotz der medialen Dauerpräsenz bisher
wenig gesichertes Wissen über die neue Protestbewegung gab. "Bisher
prägten Mutmaßungen, Vorurteile oder Spekulationen die Sicht auf
Fridays for Future". Jetzt, so Legrand weiter, "liegt eine erste
empirische Untersuchung vor, die Auskunft gibt über das politische
Profil, die Mobilisierungswege und die Ziele der Bewegung". Mit
dieser Untersuchung, so OBS-Geschäftsführer Legrand zusammenfassend,
"wird ein vielschichtiges und farbiges Bild von FFF gezeichnet, das
uns allen hilft, dieses gesellschaftspolitische Phänomen besser
verstehen und überzeugender einordnen zu können".
Die wesentlichen Ergebnisse der Studie zusammengefasst:
# Die FFF-Proteste werden von jungen, gut gebildeten Menschen und
stark von jungen Frauen getragen. Viele der demonstrierenden
Jugendlichen, von denen sich die Mehrheit im linken Spektrum
verortet, protestierten am 15. März zum ersten Mal.
# Bei der Mobilisierung zum Protest waren direkte persönliche
Kontakte mit Freund*innen und Bekannten noch wichtiger als digitale
soziale Medien.
# Die Demonstrierenden wollen die Politik unter Druck setzen,
klimapolitische Versprechen einzulösen. Vor allem die jungen
Demonstrierenden sind aber auch davon überzeugt, dass eine
Veränderung der Lebensweise und des Konsums einen wichtigen Beitrag
zum Kampf gegen den Klimawandel leistet.
# Die Demonstrierenden sind keineswegs hoffnungslos, sondern vielmehr
handlungsbereit, politisiert und zuversichtlich, dass ihr Protest
Veränderungen hervorrufen kann.
# Über die Hälfte der Schülerinnen geben an, dass Greta Thunberg ihr
Interesse am Klimawandel verstärkt hat.
# Im europäischen Vergleich ist die Kampagne sowohl hinsichtlich der
Zusammensetzung der Teilnehmer*innen als auch in der Einschätzung von
Lösungswegen heterogener als der gemeinsame Rahmen vermuten lässt.
Die "Studie Fridays for Future. Profil, Entstehung und Perspektiven
der Protestbewegung in Deutschland" von Moritz Sommer, Dieter Rucht,
Sebastian Haunss und Sabrina Zajak ist unter
https://www.otto-brenner-stiftung.de abrufbar.
Pressekontakt:
Otto Brenner Stiftung
Jupp Legrand
Geschäftsführer
Telefon: 069 - 6693 2810
E-Mail: info@otto-brenner-stiftung.de
https://www.otto-brenner-stiftung.de
Original-Content von: Otto Brenner Stiftung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
698264
weitere Artikel:
- Bilanz zum 34. Maschseefest 2019: Über 2.000.000 Gäste! (FOTO) Hannover (ots) -
Nach einem sonnig fröhlichen Start am 31.7. war das erste
Festwochenende eher wechselhaft. An den ersten 9 Tagen waren rund
900.000 Gäste beim Maschseefest. Unbeständige Wetterlagen wechselten
sich auch in der dritten Festwoche mit angenehm sommerlichen Abenden
ab. Neben den traditionell sehr starken Samstagen waren die
Restaurants rund um den Maschsee auch unter der Woche sehr gut
besucht. Damit zählt das 34. Maschseefest über 2 Millionen Gäste.
Hans Christian Nolte, Geschäftsführer der Hannover Veranstaltungs mehr...
- ZDF-Programmhinweis / Sonntag, 1. September 2019 Mainz (ots) -
Bitte aktualisierten Programmtext beachten!!
Sonntag, 1. September 2019, 11.50 Uhr
ZDF-Fernsehgarten
Andrea Kiewel präsentiert Musik und Gäste
live aus dem Sendezentrum Mainz
Ni hao, liebe Zuschauer! Heute entführt Sie der "ZDF-Fernsehgarten"
nach Asien. Entdecken Sie zusammen mit Andrea Kiewel den Zauber
dieses geheimnisvollen Kontinents.
Gäste: Status Quo, Peter Kraus, Germein, Howard Jones, Oli.P, Steffen
Jung feat. OKU, Young Chinese Dogs und andere.
Informative Service-Themen, spektakuläre Artistik, tolle mehr...
- Wolfgang Thelen verstärkt das Kuratorium der ISM Dortmund (ots) - Neues Mitglied im Kuratorium der International
School of Management (ISM) ist der Geschäftsführer der Thelen Holding
Wolfgang Thelen. Mit seiner Expertise auf dem Gebiet der
Immobilienwirtschaft unterstützt der Unternehmer die Hochschule
dabei, den Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft voranzutreiben
und Studienprogramme mit Blick auf die Marktanforderungen
weiterzuentwickeln. Das Kuratorium der ISM versammelt heute mehr als
30 Experten aus der Praxis.
"Ich möchte meine Erfahrungen aus über 30 Jahren Berufspraxis mehr...
- Pietro Lombardi in Panik: Kann er Illusionist Farid in der neuen ProSieben-Show "Farids Magische 13" am Dienstag retten? (FOTO) Unterföhring (ots) -
"Ich war noch nie so aufgeregt und ich hab' schon sehr viel
gemacht in meinem Leben", platzt es aus Pietro Lombardi heraus. Zum
Start der neuen ProSieben-Show "Farids Magische 13" am Dienstag, 20.
August, um 20:15 Uhr, muss er Deutschlands größten Illusionisten bei
einem lebensgefährlichen Trick befreien. Farid: "In sechs Metern Höhe
hängt ein 2,5 Tonnen schwerer Geländewagen an brennenden Seilen. Wenn
die Seile durchgebrannt sind, schwingt der Wagen wie ein gigantisches
Pendel auf eine Mauer zu und durchbricht mehr...
- Geballte Comedy-Power bei WDR 4: Neue Radioserien mit Guido Cantz, Ingolf Lück und Guildo Horn Köln (ots) - Gleich drei prominente Stimmen sind ab dem 26. August
mit neuen wöchentlichen Serien in der Frühsendung bei WDR 4 zu hören:
TV-Star Guido Cantz, Kultsänger Guildo Horn und Comedian und
Schauspieler Ingolf Lück.
Guido Cantz beschäftigt sich in seiner Kolumne "Der cantz normale
Wahnsinn" mit allen Themen, die ihm im Alltag über den Weg laufen -
vom Telefonieren bis zum Einkaufen. "Ich versuche, alle Dinge, die
mich stören, in dieser Comedy zu verarbeiten", sagt Cantz,
"Wahrscheinlich ist das für mich besser, als zum mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|