Börsen-Zeitung: Es wird ernst,
Kommentar zur Zinsreform von Bernd Neubacher
Geschrieben am 19-08-2019 |
Frankfurt (ots) - Der Zwist um die Neuordnung des Kontozugriffs
per 14. September durch die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 ist
derzeit in aller Munde. Da kann schnell in den Hintergrund geraten,
dass es nicht einmal drei Wochen später mit einem Vorhaben von
ungleich größerer Tragweite ernst wird: der Reform von Eonia, dem
Benchmark-Satz für Übernachtausreichungen.
Am 2. Oktober wird die Berechnungsweise auf jene des Nachfolgers
Estr umgestellt, ab 2022 dann wird Eonia nicht mehr publiziert. Auf
dem Spiel steht bei der Reform letztlich nicht weniger als die
Funktionsfähigkeit des Marktes - was ist schon die Frage des
Kontozugangs durch Drittanbieter im Zahlungsverkehr gegen 22 Bill.
Euro, die allein in Form von Derivatekontrakten am Eonia hängen und
nun auf den künftigen Referenzzinssatz Estr umzustellen sind?
Einen guten Teil des Drucks, der für den Markt und die Banken mit
der Umstellung einhergeht, nahm die EU fraglos im Februar heraus, als
sie die Umsetzungsfrist um zwei Jahre bis Ende 2021 verschob. Eonia
und Estr allein zwischen 2. Oktober und 31. Dezember 2019 parallel zu
publizieren, hätte den Marktteilnehmern wohl zu wenig Zeit gelassen,
die Benchmark zu wechseln, und ohne Not gravierende Risiken
heraufbeschworen. Dass die Reform ungeachtet des Aufschubs bei der
Aufsicht ganz weit oben auf der Agenda steht, zeigen die
Brandbriefe, in denen Behörden allerorten zuletzt von Banken
Übergangspläne und Namen von für den Wechsel zuständigen Managern
angefordert haben.
Im Zuge der Reform, in deren Folge der Übernachtsatz nicht mehr am
Abend des Transaktionstages, sondern erst am Morgen danach feststehen
wird, gibt es noch viele offene Fragen. Eine der wichtigsten versucht
die von der Europäischen Zentralbank initiierte Arbeitsgruppe nun aus
dem Weg zu räumen. Am Montag hat sie die Zentralen Gegenparteien
aufgefordert, den Übergang nicht nur koordiniert, sondern möglichst
schon zum Ende des zweiten Quartals 2020 anzugehen. Wenn Häuser wie
LCH und Eurex Clearing vorangehen, wird der breite Markt folgen,
lautet das Kalkül. Anschließend blieben noch 18 Monate, um etwaige
Probleme bei IT-Anpassungen anzugehen, Verträge mit Gegenparteien neu
zu fassen oder Rechtsrisiken zu eruieren.
Damit die Reform glückt, braucht es allerdings nicht nur das
Entgegenkommen der Zentralen Gegenparteien, sondern vor allem am
Sekundärmarkt Liquidität in dem neuen Referenzzinssatz - und am
Primärmarkt eine Adresse, die sich mit einer großen Emission auf
Estr-Basis an den Markt traut.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
698351
weitere Artikel:
- Ford auf der Gamescom: Eigene Fordzilla E-Sport-Teams in beliebter Online-Rennserie Köln (ots) -
- Ford überträgt seine erfolgreiche Motorsporthistorie auf die
virtuelle Welt und tritt mit neu gegründeten E-Sport-Teams in der
Top-Liga der Online-Rennspiele an
- Marke bietet den besten Online-Fahrern die Chance, in nationalen
Fordzilla-Teams auf Bestzeitjagd zu gehen
- die Schnellsten steigen in den Europäischen Ford Fahrerkader auf
- Spieler können sich auf der Gamescom am Messestand von Ford in
Halle 8.1 für einen der Fahrerplätze empfehlen
- Ford nutzt Synergien zwischen virtuellen Spielen und der realen
Welt, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Arbeit als Rentner Bielefeld (ots) - In den ersten drei Jahren nach Rentenbeginn
arbeitet fast jeder Dritte und verdient sich etwas hinzu. Ein
Alarmsignal? Leiden so viele Ruheständler an Altersarmut? Nein,
so weit kann man nicht gehen. Zum Glück. Auch wenn sich ein paar
Euro mehr gewiss gut auf dem Konto machen - die blanke Not ist bei
den meisten Unruheständlern nicht ausgebrochen, wenn sie ein paar
Tage im Monat jobben. Vielmehr dürfte es etlichen rüstigen Rentnern
darum gehen, soziale Kontakte zu pflegen und das Gefühl zu haben,
noch mehr...
- Wirecard and OYO, one of the world's largest hospitality chains, exploring collaboration on a global scale Aschheim (Munich) (ots) -
- Wirecard will explore ways to enable OYO with innovative digital
financial services and solutions including payment acceptance,
credential issuance and payments technology
- The collaboration would span across international markets where OYO
is present, including the USA, UK, Europe and South-East Asia
- Collaboration facilitated in strategic partnership with SoftBank
Wirecard, the global innovation leader for digital financial
technology, and OYO, the fast-growing hospitality business and
world's mehr...
- Wirecard und OYO, eine der weltweit größten Hotelketten, planen globale Zusammenarbeit im Bereich digitaler Finanzdienstleistungen / Initiiert durch die strategische Partnerschaft mit SoftBank Aschheim (München) (ots) - Wirecard, der global führende
Innovationstreiber für digitale Finanztechnologie, und OYO, das
schnell wachsende Hospitality-Unternehmen und die drittgrößte
Hotelkette nach Zimmeranzahl weltweit, planen derzeit ihre
Zusammenarbeit. Dabei handelt es sich um die Bereitstellung von
digitalen Finanzdienstleistungen, die reibungslose und komfortable
Zahlungsprozesse bei OYO-Buchungen in vielen Regionen weltweit wie in
Südostasien, Europa, Großbritannien und den USA ermöglichen. OYO ist
Teil des SoftBank Vision mehr...
- Flexibilität beim Abflughafen spart bis zu 60 Prozent des Flugpreises (FOTO) München (ots) -
- CHECK24 Flugvergleich: Mit Umkreissuche günstigsten Flughafen in
der Umgebung finden
- Persönliche Beratung per Telefon oder E-Mail durch
CHECK24-Flugexperten
Fluggäste sparen Geld, wenn sie nicht nur den nächstgelegenen
Flughafen als Startpunkt in ihre Reisepläne einbeziehen, sondern auch
bei umliegenden Airports suchen. In der Betrachtung von über drei
Millionen Suchanfragen für Flüge zu den 20 beliebtesten Destinationen
der CHECK24-Kunden zahlen Kunden dadurch bis zu 60 Prozent weniger.*) mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|