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Einfach erklärt - Warum die Zinsen so niedrig sind wie nie zuvor (AUDIO)

Geschrieben am 28-08-2019

Berlin (ots) -

Anmoderationsvorschlag: Deutschland war und ist ein Land der
Sparer. Mehr als zwei Billionen Euro sind hierzulande laut Bundesbank
immer noch auf Spar- und Tagesgeldkonten geparkt, obwohl es dafür
schon seit Jahren praktisch keine Zinsen mehr gibt. Warum, wer dafür
verantwortlich ist und womit frustrierte Sparer in Zukunft noch
rechnen müssen, verrät Ihnen Helke Michael.

Sprecherin: Die Negativzinsen sind ein Resultat der Geldpolitik
der Europäischen Zentralbank, kurz EZB. Ihre Aufgabe ist es, für
stabile Preise im Euroraum zu sorgen.

O-Ton 1 (Dr. Andreas Bley, 29 Sek.): "Dazu beeinflusst sie die
Menge an Geld, die den Banken und letztendlich auch den Unternehmen
und Privathaushalten zur Verfügung steht. Ein wichtiges
Steuerungsinstrument hierfür ist der EZB-Leitzins. Ist der Leitzins
niedrig, hat das beispielsweise negative Auswirkungen auf die
Verzinsung von Spareinlagen. Das Problem ist: Haben die Banken mehr
Einlagen als sie Kredite vergeben, legen sie das Geld bei der EZB an
und müssen hierfür einen Strafzins zahlen, der im Moment minus 0,4
Prozent beträgt. Dadurch entstehen den Banken Verluste."

Sprecherin: Sagt der Chefvolkswirt des Bundesverbandes der
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken Dr. Andreas Bley. Verluste
machen zurzeit aber auch andere.

O-Ton 2 (Dr. Andreas Bley, 22 Sek.): "Die großen Verlierer sind
die Sparer. Bei ihnen ist es so, dass die Einlagenzinsen meistens
nahe Null liegen. Früher hat ihnen der Zinseszinseffekt beim Sparen
geholfen, heute fällt er komplett weg. Deswegen muss eigentlich noch
mehr vorgesorgt werden fürs Alter. Beispielsweise ist es möglich, ein
Teil seines Geldes in Aktien oder Fonds zu investieren. Wir raten
deswegen allen Bankkunden, das Gespräch mit ihrem Berater zu suchen."

Sprecherin: Denn die EZB hat bereits angekündigt, ihre Geldpolitik
weiter zu verschärfen.

O-Ton 3 (Dr. Andreas Bley, 17 Sek.): "Viele hatten gehofft, dass
die Zinsen bald wieder steigen werden, doch ist eine Zinswende nicht
mehr in Sicht. Im Gegenteil: Die EZB überlegt, die Zinsen noch weiter
ins Minus abzusenken. Bisher haben die Banken die Negativzinsen nicht
an den durchschnittlichen Privatkunden weitergegeben. Das wird aber
in der Zukunft vielleicht nicht mehr so leicht möglich sein."

Sprecherin: Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten
Markus Söder, Negativzinsen für Sparer gesetzlich zu verbieten, hält
Dr. Andreas Bley allerdings für den falschen Weg.

O-Ton 4 (Dr. Andreas Bley, 12 Sek.): "Generell denke ich, dass
hier gesetzliche Verbote nicht weiterhelfen. Preise sind in der
Volkswirtschaft ganz wichtige Steuerungsinstrumente - und Zinsen sind
letztendlich auch Preise, die sich nach den Marktkonditionen bilden
müssen."

Sprecherin: Grundsätzlich richtig sei es aber schon, dass die
Politik Lösungen sucht, um die private Altersvorsorge zu verbessern:

O-Ton 5 (Dr. Andreas Bley, 12 Sek.): "Denn der Staat ist einer der
Hauptprofiteure der Niedrigzinsphase und hat damit viele Hundert
Milliarden Zinskosten gespart - und wäre jetzt auch der Richtige, um
durch Mehrförderung der privaten Altersvorsorge etwas für die Bürger
zu tun."

Abmoderationsvorschlag:

Sie haben es gehört: Wenn Sie nicht miterleben wollen, wie sich
Ihr hart erspartes Geld vielleicht schon bald in Luft auflöst, dann
sollten Sie jetzt nach einem Ausweg suchen. Mehr Infos zum Thema
finden Sie im Internet unter BVR.de.



Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
presse@bvr.de, www.bvr.de

Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, übermittelt durch news aktuell


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