Rheinische Post: Kommentar: Herz ist wichtiger als Einser-Abitur
Geschrieben am 30-08-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der Numerus clausus war immer schon ein äußerst
fragwürdiges Auswahlkriterium für die Vergabe der knappen
Medizin-Studienplätze. Der Nachweis, dass Einser-Abiturienten später
die besseren Ärzte sind, wurde nie erbracht. Dass hingegen eine
berufliche Vorerfahrung etwa als Rettungssanitäter oder ein
nachgewiesenes soziales Engagement zum Beispiel bei der Pflege
Angehöriger junge Menschen auch für eine medizinische Laufbahn
empfehlen, liegt auf der Hand. Schon aus diesem Grund ist das neue
Landarzt-Gesetz von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU)
ein Schritt in die richtige Richtung: Ab kommendem Wintersemester
spielt die Abiturnote bei rund sieben Prozent der
Medizinstudienplätze in NRW nur noch die Nebenrolle. Gut 140
Studienplätze sollen nicht an die besten Abiturienten gehen, sondern
an junge Persönlichkeiten, denen man den Arztberuf aus ganz anderen
Gründen zutraut. Jene Studenten, die über dieses alternative
Verfahren ins Medizinstudium rutschen, müssen sich im Gegenzug
verpflichten, später mindestens zehn Jahre lang in einem medizinisch
unterversorgten Gebiet zu praktizieren. Die Selbstverpflichtung eines
Teils der Medizinstudenten auf eine ländliche Praxis nach dem Studium
ist für sich genommen ein richtiges Instrument. Das Medizinstudium
ist die teuerste Ausbildung, die der Steuerzahler in Deutschland
finanziert. Es ist einem Teil der Medizinstudenten zumutbar, sich im
Gegenzug zu solchen Zusagen zu verpflichten. Warum diese Belastung
aber ausschließlich jenen Medizinstudenten zugemutet werden soll, die
kein Einser-Abi haben, ist nicht plausibel. Das alternative
Studienplatzvergabe-Verfahren ohne Numerus clausus und die an eine
spätere Landarzt-Verpflichtung geknüpfte Studienplatzvergabe sollten
entkoppelt werden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
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