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AED-Apparate erst holen, wenn Herzdruckmassage ausgeführt wird - Notärzte weisen auf richtige Reihenfolge der Maßnahmen bei plötzlichem Herztod hin - "Woche der Wiederbelebung" im September

Geschrieben am 05-09-2019

Nürnberg (ots) - Kompakte gelbe, rote oder grüne
Elektroschockgeräte in transparenten Wandkästen sind inzwischen ein
bekanntes Bild in Schwimmbädern, Stadtverwaltungen und Flughäfen.

Anlässlich der "Woche der Wiederbelebung" vom 16. bis zum 22.
September 2019 weisen deutsche Notärzte nun auf eine vermeidlich
falsche Anwendung dieser "Automatischen Externen Defibrillatoren",
kurz AED, hin: "Im Notfall ist es wichtig, direkt mit der
Herzdruckmassage zu beginnen und nicht stattdessen erst nach einem
AED zu suchen!", sagt Professor Dr. med. Jan-Thorsten Gräsner von der
"Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
(DGAI) mit weit über 15.000 Blaulicht-Notärzten als Mitglieder.

Die AED-Geräte lösen auf Knopfdruck über Klebeelektroden einen
elektrischen Schock aus, wenn sie bei einem bewusstlosen Patienten
sogenanntes Kammerflimmern oder aber einen zu schnellen, gefährlichen
Herzschlag feststellen. Bei allen anderen Formen des Herzstillstandes
wird hingegen kein Schock gegeben.

"Ein solches Gerät sollte aber nur dann geholt werden, wenn
genügend Helfer vor Ort sind, die bei einem Patienten schon
Herzdruckmassage ausführen", sagt Gräsner. Denn immer wieder erleben
die Notfallmediziner sehr bedenkliche Fälle, in denen der Patient
über Minuten ohne lebensrettende Herzdruckmassage bleibt, weil die
Helfer erst ein AED-Gerät besorgen und sich dann auch noch lange mit
der Anwendung vertraut machen: "Die Zellen im menschlichen Gehirn
sterben nach fünf Minuten ohne Kreislauf und Sauerstoff
unwiederbringlich ab", macht Gräsner deutlich. Deshalb sei es so
wichtig, erst einmal Herzdruckmassage auszuführen, 100-mal pro Minute
das Brustbein des Patienten nach unten zu drücken, bis der
Rettungsdienst eintrifft. Frei nach dem Motto "Prüfen, rufen,
drücken" der DGAI-Kampagne "Ein Leben retten". Durch die
Herzdruckmassage wird ein Minimalkreislauf in Gang gebracht und
aufrechterhalten: "Erst dann kommt der AED ins Spiel", erklärt
Notarzt Gräsner weiter. "Das heißt, wenn ich genügend Helfer habe,
jemand Zeit hat, den Defibrillator zu holen, dann ist er eine
wunderbare Ergänzung. Er ersetzt aber ganz klar nicht die
Basismaßnahmen!" Es sei falsch zu glauben, dass die Apparate allein
einen Patienten in jedem Fall wieder lebendig machen könnten.

Was bei einem Herzstillstand zu tun ist und in welcher Reihenfolge
die Notfallmaßnahmen zu ergreifen sind, wird auch in diesem Jahr
wieder in der "Woche der Wiederbelebung" vermittelt, zu der
Bundesgesundheitsminister Spahn erneut die Schirmherrschaft
übernommen hat. In dieser Woche können Bürger verstärkt
Herzdruckmassage lernen oder ihr Können auffrischen und auch die
Handhabung eines AED-Gerätes üben. Angeboten werden die Aktionen zum
Beispiel in Fußgängerzonen, Verwaltungen und Krankenhäusern. Die
Kampagne wird im Internet sowie von Zeitungen, Radio und Fernsehen
mit vielen Beiträgen und Interviews begleitet.



Pressekontakt:
Medienbetreuung
"Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
(DGAI) /
"Berufsverband Deutscher Anästhesisten" (BDA)
Roritzerstraße 27
90419 Nürnberg

Telefon: 0171 / 837 873 8

E-Mail:
presse@dgai-ev.de
presse@bda-ev.de

Internet:
www.dgai.de
www.bda.de

Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell


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