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Verleihung des Eric Kandel Young Neuroscientists Prize 2019 mit Podiumsdiskussion "Das schöpferische Gehirn in der Kunst" (FOTO)

Geschrieben am 10-09-2019

Frankfurt/Main (ots) -

Für herausragende Erkenntnisse in den Neurowissenschaften zeichnet
die Gemeinnützige Hertie-Stiftung zusammen mit der Federation of
European Neuroscience Societies (FENS) Dr. Misha B. Ahrens (Foto) mit
dem mit 100.000 Euro dotierten Eric Kandel Young Neuroscientists
Prize 2019 aus. Der niederländisch-amerikanische Nachwuchsforscher
hat die aktive Rolle von Glia-Zellen bei der Kontrolle von
Motivationszuständen im Zebrafisch entdeckt. Dem Neurowissenschaftler
vom renommierten Howard Hughes Medical Institute in den USA gelang es
als erstem, die gesamten neuronalen Aktivitäten des Zebrafischgehirns
abzubilden. Der Namensgeber des Preises, Nobelpreisträger Eric
Kandel, übergibt die Auszeichnung persönlich.

Zur feierlichen Preisverleihung mit dem renommierten Hirnforschern
Prof. Eric Kandel (New York) sowie Kunst- und Kulturschaffenden laden
wir Sie herzlich ein

Dienstag, 24. September 2019 von 18 bis 20 Uhr
Frankfurter Paulskirche, 60311 Frankfurt am Main
Informationen unter: https://www.ghst.de/kandel/

Nach der Preisverleihung beleuchtet eine Podiumsrunde das Gehirn
als Quelle von Kreativität. Unter dem Titel "Das schöpferische Gehirn
in der Kunst" diskutieren Prof. Susanne Pfeffer (Kunsthistorikerin
und Direktorin des Museums für Moderne Kunst Frankfurt) und der
Künstler Prof. Daniel Richter mit Prof. Dr. Eric Kandel (Hirnforscher
und Nobelpreisträger).

Über eine kurze Rückmeldung zur Teilnahme würden wir uns
freuen!Interviews koordinieren wir gerne für Sie.

Übersicht der anwesenden Gäste:

Preisträger Eric Kandel Young Neuroscientists Prize 2019: Misha B.
Ahrens, PhD, geboren 1981 in den Niederlanden, studierte Mathematik
und Physik an der University of Cambridge. 2009 wurde er an der
Gatsby Computational Neuroscience Unit am University College London
von Prof. Maneesh Sahani und Prof. Jennifer Linden im Bereich
Computational Neuroscience promoviert. Anschließend war er Sir Henry
Wellcome Postdoctoral Fellow an der Harvard University im Labor von
Prof. Florian Engert. 2012 wechselte er an den Janelia Research
Campus des Howard Hughes Medical Institute, wo er Leiter einer
eigenen Forschungsgruppe wurde. Sein Labor erforscht das Auftreten
bestimmter Verhaltensweisen beim Zebrafisch durch die
Informationsverarbeitung in verteilten neuronalen Netzwerken,
neuromodulatorischen Systemen und Glia-Zellen. Seine
wissenschaftlichen Arbeiten wurden u. a. von dem Wellcome Trust sowie
vom Howard Hughes Medical Institute unterstützt und von der Simons
Collaboration on the Global Brain ausgezeichnet.

Laudatio:

Prof. Florian Alois Engert, PhD wurde 1966 in München geboren und
studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie
an der University of Cambridge. Er promovierte 1997 im Fach
Neurobiologie nach dem erfolgreichen Abschluss mehrerer Studien im
Bereich der synaptischen Plastizität bei Hans-Dieter Lux und Tobias
Bonhoeffer. Anschließend arbeitete er zusammen mit Mu-ming Poo an der
University of California Berkeley. Dort wirkte er an der Entwicklung
der Kaulquappe als Präparat für die funktionelle Hirnforschung am
Wirbeltiermodell mit. 2002 wurde er als Juniorprofessor an die
Harvard University berufen. Dort entwickelte er, aufbauend auf den
vorangegangenen Forschungen, die Zebrafischlarve als Modellsystem für
das Studium neuronaler Schaltkreise. 2009 wurde er dort zum
Ordentlichen Professor berufen.

Podiumsdiskussion mit:

Prof. Dr. Eric R. Kandel, geboren 1929 in Wien, erhielt im Jahr
2000 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entdeckung
molekularer Mechanismen der Gedächtnisspeicherung (gemeinsam mit Paul
Greengard und Arvid Carlsson). Eine seiner wichtigen Entdeckungen ist
der Transkriptionsfaktor CREB, ein Protein, das eine Schlüsselrolle
beim Lernen und Erinnern spielt. Nachdem Eric Kandel im Jahr 1939 mit
seiner Familie in die USA emigrieren musste, studierte er zunächst
Geschichte und Literatur an der Harvard University und ab 1952
Medizin an der New York University, um zunächst Psychiater bzw.
Psychoanalytiker zu werden. Gegen Ende seiner Studienzeit entschied
er sich jedoch, nicht die psychologischen, sondern die biologischen
Vorgänge des Gehirns genauer zu erforschen. Seit 1974 ist Eric Kandel
Professor an der Columbia University in New York.

Prof. Susanne Pfeffer studierte Kunstgeschichte, Philosophie und
Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit
Januar 2018 ist sie Direktorin des Museum MMK für Moderne Kunst in
Frankfurt am Main. Von 2013 bis 2017 leitete Prof. Susanne Pfeffer
das Fridericianum in Kassel. Zuvor war sie für sechs Jahre
Chefkuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin
(2007-2012) sowie Kuratorin und Beraterin des MoMA PS1 in New York,
wo sie 2009 für ihre Ausstellung Kenneth Anger von der AICA USA
ausgezeichnet wurde. Von 2004 bis 2006 hatte sie die Leitung des
Künstlerhauses in Bremen inne.

Prof. Daniel Richter, geboren 1962 in Eutin, studierte an der
Hamburger Kunstschule bei Werner Büttner und arbeitete später als
Assistent von Albert Oehlen. Seit den 1990er Jahren prägt Richter die
Malerei in Deutschland und gilt als einer der prominentesten
Vertreter seiner Generation. In seinen großformatigen Ölgemälden
verschränkt er kunsthistorische, massenmediale und popkulturelle
Versatzstücke zu eigenwilligen, oft farbintensiven Bildwelten.
Richters Stil hat sich zwischen Abstraktion und Figuration immer
wieder verändert, sodass sich sein Werk durch eine beeindruckende
Vielschichtigkeit auszeichnet. Seit 2006 hält Richter eine Professur
an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, davor unterrichtete er
in Berlin und Hamburg.

Felicitas von Lovenberg, geboren 1974, wuchs im Münsterland auf.
Nach dem Schulabschluss am United World College of the Atlantic
studierte sie Neuere Geschichte an den Universitäten in Bristol und
Oxford. 1998 trat Lovenberg ins Feuilleton der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung ein; ab 2008 leitete sie dort als erste Frau das
Literatur-Ressort und moderierte im SWR-Fernsehen die
Literatursendung »lesenswert«. Seit 2016 ist Felicitas von Lovenberg
Verlegerin des Piper Verlags.

Über den Eric Kandel Young Neuroscientists Prize

Der Eric Kandel Young Neuroscientists Prize, den die
Hertie-Stiftung seit 2009 alle zwei Jahre vergibt, richtet sich an
europäische Nachwuchswissenschaftler und
Nachwuchswissenschaftlerinnen im Bereich Neurowissenschaften, deren
Forschung sich durch besondere Exzellenz und Originalität
auszeichnet. Er ist benannt nach dem Medizin-Nobelpreisträger Prof.
Dr. Eric R. Kandel und wird seit 2011 in Kooperation mit der
Federation of European Neuroscience Societies (FENS) ausgeschrieben.
Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für
Bildung und Forschung, Anja Karliczek. Die Kandidaten werden von
ihrer Universität, ihrer Forschungseinrichtung oder einem
renommierten Neurowissenschaftler vorgeschlagen. Die Preisträger
werden dann durch eine international besetzte Jury führender
Neurowissenschaftler ausgewählt, der u.a. drei Nobelpreisträger
angehören. Über das Preisgeld in Höhe von 50.000 EUR können die
Ausgezeichneten frei verfügen. Zur Förderung der wissenschaftlichen
Laufbahn stehen zudem 50.000 EUR für den Aufbau eines Kooperations-
oder Mentorenverhältnisses mit einem weltweit herausragenden
Neurowissenschaftler zur Verfügung. Die Preisinhaber erhalten zudem
die Einladung, auf dem Forum of European Neuroscience der FENS die
Eric Kandel Prize Lecture zu halten.

Preisträger des Jahres 2009 war der britische Hirnforscher Dr.
Simon Fisher (Universität Oxford), der mit seiner bahnbrechenden
Entdeckung des Gens FOXP2 einen ersten Zusammenhang zwischen Genen
und Sprachstörung aufgezeigt hat. 2011 erhielt den Preis der dänische
Neurobiologe Prof. Dr. Henrik Mouritsen (Universität Oldenburg), der
im Gehirn von Zugvögeln spezifische Areale entdeckte, mit denen die
Tiere das Erdmagnetfeld auf unterschiedliche Weise wahrnehmen und
sich damit auf ihren Flügen orientieren. Preisträgerin des Jahres
2013 war die deutsche Neurobiologin Prof. Dr. Sonja Hofer (Biozentrum
Universität Basel/ University College London), die fundamentale
Prinzipien der Verknüpfung von Nervenzellen in lokalen Netzwerken
entdeckte und nachwies, dass strukturelle Veränderungen in
Großhirnnetzwerken der Langzeitspeicherung von Informationen dienen
können. Im Jahr 2015 wurde der Preis an den iranischen Physiker Prof.
Dr. Yasser Roudi (Universität Trondheim) verliehen, der mit Hilfe von
Methoden der statistischen Physik wichtige Beiträge in der
Erforschung der Informationsverarbeitung neuronaler Netzwerke
erbrachte, insbesondere im Zusammenhang mit den für die räumliche
Orientierung verantwortlichen Raster-Zellen (Grid-Cells).
Preisträgerin des Jahres 2017 war die kroatisch-britische
Neurobiologin Dr. Marta Zlatic (Howard Hughes Medical Institute,
Ashburn /Universität Cambridge), die für ihre Beiträge zum
Verständnis neuronaler Grundlagen der Entscheidungsfindung im Gehirn
von Tieren ausgezeichnet wurde.

Über die Veranstalter:

Hertie-Stiftung

Die Arbeit der Hertie-Stiftung konzentriert sich auf zwei
Leitthemen: Gehirn erforschen und Demokratie stärken. Die Projekte
der Stiftung setzen modellhafte Impulse innerhalb dieser Themen. Im
Fokus stehen dabei immer der Mensch und die konkrete Verbesserung
seiner Lebensbedingungen. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wurde
1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen
und ist heute eine der größten weltanschaulich unabhängigen und
unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland.

www.ghst.de

FENS

Die Federation of European Neuroscience Societies (FENS) ist die
Hauptorganisation für Neurowissenschaften in Europa. Sie wurde 1998
beim ersten Forum of European Neuroscience gegründet. Heute
repräsentiert sie 43 europäische nationale und monodisziplinäre
Mitgliedsgesellschaften mit 22.000 Mitgliedern aus 33 europäischen
Ländern.

www.fens.org



Pressekontakt:
Dr. Claudia Becker
Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Grüneburgweg 105
60323 Frankfurt
Tel. +49 69 660 756 - 157
BeckerC@ghst.de
www.ghst.de

Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell


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