Bain-Studie über zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle / Nachhaltigkeit beschleunigt dauerhaften Geschäftserfolg
Geschrieben am 11-09-2019 |
München/Zürich (ots) - Unternehmen sind sich bewusst, dass sie
ihren ökologischen und sozialen Transformationsprozess schnell
umsetzen müssen
- Der Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells ist kein leichtes
Unterfangen
- Pioniere können sich durch ihre Vorreiterrolle einen großen
Wettbewerbsvorteil verschaffen
- Den Gewinnern von morgen helfen sechs strategische Ansätze
Klimawandel, ungleiche Arbeitsbedingungen, Korruption: Unternehmen
müssen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten, um die globalen
Herausforderungen zu meistern. Gleichwohl erkennen Führungskräfte
immer mehr, dass Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit untrennbar
miteinander verbunden sind. Die Studie "Transforming Business for a
Sustainable Economy" der internationalen Managementberatung Bain &
Company bringt zutage, dass für 81 Prozent der befragten Unternehmen
Nachhaltigkeit heute wichtiger ist als noch vor fünf Jahren. Bei 85
Prozent besteht die Meinung, dass das Thema in den kommenden fünf
Jahren noch bedeutsamer wird, und sogar 99 Prozent sind sich bewusst,
dass die notwendigen Veränderungen schnell oder schneller als bisher
umgesetzt werden müssen. An der Studie nahmen 297 weltweit tätige
Firmen teil.
"Viele Unternehmen haben bestimmte Nachhaltigkeitsziele bereits
als Best Practices in ihr Geschäftsmodell integriert", stellt
Bain-Partner und Industrieexperte Michael Staebe fest. "Einige
Pioniere sind aber schon den nächsten Schritt gegangen. Sie haben mit
den sogenannten Next Practices neue Zielstrategien entwickelt, die
ihnen ein umfassend nachhaltiges Geschäftsmodell ermöglichen." Diese
neue Art des Wirtschaftens kann für jede Industriesparte anders
aussehen. Für die Automobilbranche bedeutet das etwa den Einsatz
autonomer, mit sauberer Energie betriebener Fahrzeuge sowie gemeinsam
genutzte Mobilität. In der Finanzwirtschaft wiederum geht es
beispielsweise um die Verzahnung von Investitionsentscheidungen und
Umwelt- sowie Sozialzielen.
Veränderungsprozess ist Chefsache
"Eine überzeugende Geschäftsphilosophie, mutige Ziele und
Selbstbewusstsein beschleunigen die Transformation", erklärt
Bain-Partner und Transformationsexperte Lars Dingemann. "Außerdem ist
es nötig, den Veränderungsprozess auf Vorstandsebene anzusiedeln und
einflussreiche Meinungsbildner einzubinden, um die verantwortlichen
Innovationsmanager tatkräftig zu unterstützen."
Im Rahmen der Studie hat Bain sechs strategische Ansätze
identifiziert, die helfen, sowohl Nachhaltigkeits- als auch
Geschäftsziele zu erreichen. Dabei ist es unerheblich, wie erfahren
oder unerfahren ein Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit ist.
1. Mutige Vision kontrolliert umsetzen. Nachhaltigkeitspioniere
entwerfen zunächst ihr Geschäftsmodell der Zukunft und entwickeln
dann Strategien, um es in die Tat umzusetzen ("Future Back
Thinking"). Bei den befragten Unternehmen wird sich die Zahl derer,
die eine umfassende Nachhaltigkeitstransformation anstreben, in den
nächsten fünf Jahren fast verdreifachen, von heute 9 auf dann 26
Prozent.
2. Kundenloyalität neu denken. Künftig wird die langfristige
Kundenbindung zum wichtigsten Treiber für den Erfolg nachhaltiger
Unternehmen werden - noch vor Reputation und Kosteneinsparungen.
Vorreiter überzeugen ihre Kunden mit einem ganzheitlichen Ansatz:
Nachhaltige Produkte werden zu einem Teil des Leistungsversprechens,
der Veränderungsprozess wird beschleunigt durch innovative
Produkteigenschaften und Preisvorteile. So war Procter & Gamble
beispielsweise einer der Ersten bei der Vermarktung von
Kaltwaschmitteln, die bis zu 90 Prozent Energie sparen und die
Kleidung schonen.
3. Partner umfassend einbinden. Viele Firmen nutzen neue
Kooperationsformen, um ihr unternehmerisches Ökosystem grundlegend zu
verändern. 64 Prozent der Studienteilnehmer halten diesen Wandel für
sehr wichtig. Die Befragten erwarten, dass sie in den kommenden fünf
Jahren die Zusammenarbeit unter anderem mit Regulierungsbehörden,
Gesetzgeber und Wettbewerbern verstärken werden.
4. Neue Technologien verantwortungsbewusst nutzen. Der Einsatz
innovativer Technologien ist so zu gestalten, dass sich schnell
nachhaltige Erfolge einstellen, und das ohne unerwünschte
Nebeneffekte für Gesundheit und Umwelt. Vorreiter sind in dieser
Hinsicht etwa Apple mit der Anwendung von Recycling-Robotern oder
Google mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz, durch die beim
Kühlprozess in Rechenzentren bis zu 40 Prozent der benötigten Energie
eingespart wird.
5. Art der Wertschaffung neu definieren. Pioniere gehen im Rahmen
ihrer Geschäftsstrategie über reine Finanzkennzahlen hinaus. Erste
Großunternehmen beziehen ökologische und soziale Aspekte in ihre
Investitionsentscheidungen ein. "All diese Firmen sind von ihrer
Strategie überzeugt", so Bain-Partner Staebe. "Für sie ist es mehr
als nur ein Kompromiss zwischen Profitabilität und Nachhaltigkeit."
6. Kerngeschäft nach Bedarf anpassen. 90 Prozent der befragten
Unternehmen haben erkannt, dass sie ihr Kerngeschäftsmodell verändern
müssen, um nachhaltiger zu werden. 38 Prozent halten sogar eine
radikale Umgestaltung für unerlässlich. Der Strategiewandel hin zu
mehr Nachhaltigkeit kann Produkte, Kundenbeziehung, aber auch das
Kerngeschäft umfassen.
Fehler vermeiden, langfristig Erfolg haben
Unternehmen, die grundlegend umstrukturieren wollen, stehen vor
der Herausforderung, ihr aktuelles Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten
und gleichzeitig den Umbau hin zur Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das
Risiko eines Fehlschlags ist groß. Laut Bain-Studie ist bei lediglich
4 Prozent der Studienteilnehmer die Transformation in vollem Umfang
erfolgreich gewesen. 47 Prozent geben an, bisher gescheitert zu sein.
"Diese Misserfolgsrate zeigt, wie schwer es ist, ein wirklich
nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen", betont Bain-Partner
Dingemann. "Doch sie ist auch Beleg dafür, wie ernst die Unternehmen
die Transformation nehmen und wie kritisch sie ihre Arbeit bewerten."
Und er fügt hinzu: "Wer den Strategiewechsel jetzt startet, kann sich
durch seine Vorreiterrolle einen enormen Wettbewerbsvorteil
verschaffen."
Bain & Company
Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitaler Strategie und Transformation
sowie M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 58 Büros in 37 Ländern und beschäftigt weltweit 9.000
Mitarbeiter, 950 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de, www.bain-company.ch. Folgen Sie uns: Facebook,
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Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlsplatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik@bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246
Original-Content von: Bain & Company, übermittelt durch news aktuell
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