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Studie: Einkauf und Lieferantenauswahl erfolgt in vielen Industrieunternehmen nach veralteten Kriterien

Geschrieben am 12-09-2019

München (ots) - Für drei Viertel der produzierenden Unternehmen
ist immer noch der reine Teilepreis ausschlaggebend

- Indirekte Kosten wie Steuerungsaufwand oder Ausfallkosten werden
zu wenig berücksicht

Einkäufer von Industrieunternehmen stehen gleich von mehreren
Seiten unter Druck. Sie müssen mit einer Vielzahl von Lieferanten auf
der ganzen Welt verhandeln, zu denen ihnen häufig nur rudimentäre
Informationen vorliegen. Gleichzeitig stehen ihre Arbeitsergebnisse
im Fokus der hauseigenen Controller. Da liegt es nahe, bei
Sourcing-Entscheidungen das einfachste Kriterium anzulegen: den Preis
für das jeweils benötigte Teil. Wie eine aktuelle Studie des
Beratungsunternehmens Emporias zeigt, ist dies in drei Viertel der
produzierenden Unternehmen die Regel. Dabei stehen längst bessere
Bewertungsmethoden zu Verfügung, mit denen die Kosten der gesamten
Lieferkette erheblich gesenkt werden können.

In 74 Prozent der Industrieunternehmen ist der Teilepreis
maßgebliches Auswahlkriterium für Lieferantentscheidungen. Dies ist
ein Ergebnis der Emporias-Studie "Supply-Chain-Management in
Industrieunternehmen", für die 100 Einkaufs- und Logistikentscheider
aus Industrieunternehmen ab 500 Mitarbeitern befragt wurden. "Aus der
Praxis hören wir, dass dieses Vorgehen den Unternehmen zunehmend
Probleme bereitet", sagt Carsten Jacobi, Geschäftsführer von
Emporias. So komme es bei Lieferanten mit besonders günstigen
Teilepreisen etwa aus dem asiatischen Raum häufig zu ungeplanten
Mehrkosten für Transport und Steuerungsaufwand. Kann ein Teil nicht
rechtzeitig ausgeliefert werden oder ist es nicht pünktlich am
geplanten Ort des Weitertransports, muss es teuer auf anderen Wegen
beziehungsweise per Express bezogen oder kostspielig zwischengelagert
werden. Hinzu kommt ein hoher personeller Aufwand in der
Logistikabteilung, nicht nur bei Liefer- oder Qualitätsproblemen,
sondern auch mit Blick auf die Formalitäten und den Datenaustausch.

Einsparungen im Einkauf verursachen erhebliche Mehrkosten an
anderer Stelle

"Störungen in der Lieferkette sind bei den immer verzweigteren,
eng getakteten Lieferanten- und Transportnetzwerken nicht
ungewöhnlich", so Emporias-Experte Jacobi. "Sie sollten aber
unbedingt einkalkuliert werden, da sie die Gesamtkosten der Supply
Chain stark nach oben treiben können. Die Ursachen fallen im
Controlling häufig nicht auf." Vermeintliche Einsparungen im Einkauf
tauchten dann an anderer Stelle als Mehrkosten auf, ohne dass die
Zusammenhänge im System deutlich werden.

Dass die eigene Supply Chain aber erhebliches Einsparpotenzial
aufweist, davon ist jeder zweite Entscheider aus großen
Industrieunternehmen laut der Emporias-Studie überzeugt. "Basis für
Sourcing-Entscheidungen sollten die Gesamtkosten der Lieferkette
sein. Diese können in den meisten Unternehmen aber nicht richtig
abgebildet werden. Das ist das tiefer liegende Problem", sagt Carsten
Jacobi von Emporias.

Mehrheit der Unternehmen scheitert an Gesamtkostenrechnung

Hauptgrund für die mangelnde Transparenz sind der Emporias-Studie
zufolge unzureichende Kostenrechnungs- und Datenmodelle im
Controlling. So geben zwei Drittel der befragten Entscheider an, dass
die Kosten ihrer Supply Chain nicht ausreichend zugeordnet und in
Abhängigkeit zueinander ausgewiesen werden.

"Anders als von vielen Unternehmen angenommen, ist es gar nicht
das Hauptproblem, dass jede Abteilung mit unterschiedlichen Systemen
hantiert und Daten in unterschiedlichem Umfang und Qualität
bereitstellt", sagt Carsten Jacobi von Emporias. "Vielmehr fehlt es
überhaupt an geeigneten Modellen zur Berechnung der Gesamtkosten und
ihrer vollständigen und genauen Verteilung auf die Verursacher."
Dabei gibt es dem Experten zufolge längst methodische Lösungen, etwa
das Prinzip des "Total Cost of Supply Chain" (TCSC). Zwar verfolgten
viele Unternehmen inzwischen diesen Ansatz, scheiterten aber entweder
daran, ein individuell für ihren Betrieb passendes Rechenmodell zu
entwickeln oder die zur Berechnung notwendigen Daten
zusammenzuführen. "Da verwundert das Studienergebnis nicht, dass das
TCSC-Prinzip bisher nur in weniger als jedem sechsten Unternehmen
Basis für Struktur- und Optimierungsentscheidungen ist", sagt Jacobi.
Die Folge: Einsparungen im Einkauf tauchen als Mehrkosten an anderen
Stellen wieder auf.

Erprobte Total-Cost-Methodik für bis zu 20 Prozent Kostenersparnis

Der Total-Cost-Ansatz von Emporias ist ein standardisiertes
Vorgehensmodell, das produzierenden Unternehmen helfen kann, die
Gesamtkosten ihrer Lieferkette zu optimieren und bessere Einkaufs-
und Lieferantenentscheidungen zu treffen. In der Praxis mit Kunden
erprobt und in Kooperation mit der TU München und einem
Logistik-Expertenkreis weiterentwickelt, sind dazu jetzt ausgereifte
BI-Anwendungen verfügbar. Dazu gehört auch die Optimierungs-App
"Total Cost Sourcing": Diese ermöglicht unter anderem

- die Darstellung aller Kostenbestandteile, die mit dem
Lieferanten in Zusammenhang stehen: Materialpreis, Transport-
und Lagerkosten, administrative Kosten der Lieferantensteuerung,
der mit dem Lieferanten verbundenen Störungen wie
Lieferfähigkeit, Qualität etc.

- die optimale Allokation zukünftiger Beschaffungsumfänge im
globalen Lieferanten- und Produktionsnetzwerk

- Identifikation von Einsparungspotentialen zur Ableitung von
Maßnahmen.

Weitere Informationen und die Broschüre zum Download finden Sie
unter: https://www.emporias.de/emporias-tcsc/

Über die Studie:

Für die Studie "Supply-Chain-Management in Industrieunternehmen
2019" wurden im Auftrag des Beratungsunternehmens EMPORIAS insgesamt
100 Entscheider aus Industrieunternehmen ab 500 Mitarbeitern befragt.

Über EMPORIAS:

EMPORIAS ist eine international tätige Prozess- und
Organisationsberatung für Supply Chain Management, Logistik und
Einkauf mit Sitz in München. Seit über 15 Jahren entwickelt das
Beratungsunternehmen für marktführende Mittelständler und
Großkonzerne maßgeschneiderte Lösungen mit messbarem Output -
weltweit, 'hands-on', umsetzungsstark.



Pressekontakt:
Unternehmenskontakt EMPORIAS:
Dr. Oliver Ohlen
Geschäftsführer
EMPORIAS Management Consulting
Feringastrasse 7
85774 Unterföhring
Tel. +49 (0) 89. 9584 060
E-Mail: oliver.ohlen@emporias.de

Pressekontakt:
Christoph Lobert
Beratung
Faktenkontor GmbH
Ludwig-Erhard-Str. 37
20459 Hamburg
Tel. +49 (0) 40. 25 3185 146
E-Mail: christoph.lobert@faktenkontor.de

Original-Content von: EMPORIAS, übermittelt durch news aktuell


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